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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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aus. »Klar, Dad.«
    Man hörte es an der Haustür klopfen.
    Rafer schickte sich an zu öffnen, dicht gefolgt von dem wie verrückt kläffenden Brewster.
    Es war Emory Cox, Dix’ Chief Deputy. »Ich bin hier, um die Fotos zu machen, Sheriff. Hi, Ma’am.«
    Dix stellte ihn vor. »Nennen Sie sie fürs Erste Madonna, Emory.« Emory schoss sechs Polaroidfotos von Madonna, dann schob ihn Dix aus dem Wohnzimmer und aus ihrer Hörweite.
    Währenddessen stand Rafe im Türrahmen und beobachtete die Frau. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. »Äh ... wissen Sie irgendwas über die Doppelhelix, Madonna?«
    »Natürlich, Rafe, komm her, und wir können uns ein wenig darüber unterhalten.«
    »Ich zeig Ihnen schnell mein Modell!«

KAPITEL 6
    Arlington Nationalfriedhof Arlington, Virginia Samstagmorgen
    Der leichte Schneefall hatte zwei Stunden zuvor um sieben Uhr morgens aufgehört. Der Himmel war zementgrau, die Wolken hingen schwer und waren mit Schnee beladen, der laut Wettervorhersage erneut gegen Mittag fallen sollte.
    Agent Ron Latham stand einen halben Meter von Agentin Connie Ashley entfernt, die aufmerksam eine Karte des Arlington Nationalfriedhofs betrachtete. »Warum sollte Moses Grace ausgerechnet hierherkommen wollen? Ich habe das Gefühl, dass der alte Rolly bloß Nachschub für sein kostspieliges Gesöff braucht...«
    »Der Typ ist obendrein noch Alkoholiker?« Agent Jim Farland tat so, als würde er in sein Handy sprechen.
    »Nun, so würde ich das nicht ausdrücken. Ich erzähle Ihnen später von seinen Trinkgewohnheiten.«
    »Hallo, Mom«, sagte Jim Farland in sein Mobiltelefon, wobei er die Stimme hob, sodass er auch in drei Meter Entfernung noch gehört werden konnte. »Ja, wir gehen jetzt rüber zu Abschnitt siebenundzwanzig, wo all die ehemaligen Sklaven begraben sind ... Ja, dorthin wurden nach 1900 die Toten aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg umgebettet. Hör zu, Mom, ich muss jetzt Schluss machen, in zwan-zig Minuten findet hier eine Beerdigung statt. Ich melde mich bald.«
    »Die haben diesen Einsatz so schnell auf die Beine gestellt, dass ich mir noch nicht über alle Einzelheiten im Klaren bin«, sagte Ron zu Connie. »Wir sollen also hier rumhängen und uns wie Touristen benehmen, bis Moses Grace und Claudia mit Pinky Womack im Schlepptau auftauchen, aus irgendwelchen Beweggründen, die uns bisher niemand näher erläutert hat?«
    »Ja, das hat der Psychospitzel behauptet. Ruth hat gesagt, dass Rolly sie bisher noch nie enttäuscht hat. Auf ihn ist Verlass, und das muss uns reichen, bis wir Genaueres wissen. Ich habe ihr Handy nur bekommen, weil ich eine Frau bin und Rolly nicht gut mit Männern klarkommt. Wie auch immer, es wird Zeit loszugehen.«
    »Mir gefällt das Kissen, das Sie sich um den Bauch gebunden haben, Ashley«, sagte Ron mit einem süffisanten Grinsen. »Wie viele Kinder werden es denn?«
    Connie winkte ab und blieb stehen, um sich den Rücken zu massieren. Das war nicht nur reine Show. Sie hielt sich nun schon seit zwei Stunden auf dem Friedhof auf, hatte bei Begräbnissen zugehört oder kurz mit anderen Agenten gesprochen, die alle als Touristen verkleidet über das riesige Gelände spazierten. Dem Faltblatt hatte sie entnommen, dass tatsächlich mehr als zweihundertsechzigtausend Menschen hier begraben waren. Sie fragte sich, ob sie wohl an jedem einzelnen Grabstein, Monument und Denkmal vorübergehen würde, bevor der Einsatz zu Ende war. Dann dachte sie an Ruth und hoffte, dass sie ein schöneres Wochenende verlebte als sie selbst. Viel lieber wäre Connie mit ihr zusammen in der Wildnis Virginias, als hier darauf zu warten, dass ein durchgeknallter alter Wahnsinniger auftauchte. Viele der Agenten und sämtliche Scharfschützen waren aus dem Hauptquartier in Washington, D. C., gekommen. Die Scharfschützen lagen seit acht Uhr morgens überall auf dem Friedhof verteilt in Stellung, wo auch immer sie Deckung gefunden hatten.
    Savich stand am Gedenktor in Abschnitt dreißig und sprach per Handy mit seinem Boss, Deputy Assistant Director Jimmy Maitland. »Noch gibt es weit und breit keine Spur von ihnen.« Genau wie eine Stunde zuvor, als er seinem Chef Bericht erstattet hatte. »Es sind nicht besonders viele echte Touristen hier, was angesichts des Wetters verständlich ist. Und das ist auch gut so, da wir, was das betrifft, sowieso nichts unternehmen können. Wir behalten sie im Auge, während wir versuchen, nichts zu tun, was Moses Grace auf uns aufmerksam machen

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