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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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könnte.«
    Maitland seufzte. »Einer meiner Jungs spielt heute Basketball, sein erster Einsatz als Forward bei den Marylands, während ich hier in einem verdammten Lieferwagen sitze und auf einen Psychopathen warte, der so verrückt ist, dass er in einem Motel eine Bombe zündet, weil er es auf meine Agenten abgesehen hat. Und jetzt soll er auch noch auf dem größten Friedhof des Landes auftauchen. Ich bezweifle, dass Pinky noch am Leben ist. Sehen Sie das ähnlich, Savich?«
    »Sie haben recht, das ist sehr unwahrscheinlich. Jemand, der im Hooter’s Motel eine solche Nummer abzieht, würde sich wohl nicht die Mühe machen, Pinky am Leben zu lassen. Das habe ich Miss Lilly allerdings verschwiegen. Sie hegt immer noch große Hoffnungen. Pinky ist ein echtes Original, völlig harmlos. Er hat lediglich eine große
    Klappe, sagt immer das Falsche zur falschen Person. Ich habe ein Gespräch auf der anderen Leitung, das ich annehmen sollte. Ich rufe Sie in einer Stunde wieder an und gebe Ihnen einen Lagebericht. Können Sie Ihr Basketballspiel im Radio verfolgen?«
    »Das hoffe ich doch, Savich.«
    Savich hob das Gesicht zum bleigrauen Himmel und sog die frische, herbe Luft tief in seine Lungen. Er konnte förmlich spüren, dass Moses Grace in der Nähe war. Dann nahm er das Gespräch auf der anderen Leitung entgegen. »Savich hier.«
    »Hallo, mein Junge. Hier spricht Ihre Nemesis. Is das nich ein tolles Wort? Claudia hat es mir aus einem Buch vorgelesen und gesagt, das wäre ich für Sie.«
    Savich erstarrte, während sich seine Gedanken überschlugen. Er wusste es, er wusste es einfach! »Wer spricht da?«
    »Nun, hier spricht der alte Mann, den Sie aufspüren und umbringen wollen, den Sie richtig tief begraben möchten, Agent Savich. Ich hab Sie nach unserem netten, kleinen Spaß im Hooter’s Motel im Fernsehen auf einem Lokalsender gesehen - echt früh am Morgen. Ich wette, Sie haben nich viel geschlafen, oder? Ich muss Ihnen sagen, ich war beeindruckt, ehrlich. Aber wissen Sie, Sie haben all diese Regeln und müssen sie wie ein dummer Lemming befolgen. Das wird Sie noch Kopf und Kragen kosten, wenn es zwischen uns hart auf hart kommt. Aber Sie sind ’n guter Redner, ziemlich cool und gefasst für jemanden, der eben fast in die Luft gesprengt worden wäre. Nur zu schade, dass Sie sich nich Ihren verdammten Hals gebrochen haben, als Sie im Motel übers Geländer gesprungen sind. Wäre einfacher gewesen. Claudia, mein süßes kleines Mädchen, hat gesagt, dass Sie einen durchtrainierten Körper haben und sie es Ihnen gern mal besorgen würde. Hat mich direkt in Verlegenheit gebracht - all die Sachen, die sie mit Ihnen anstellen möchte. Was Pinky betrifft, so würde ich nich gerade behaupten, dass er in guter Verfassung is.«
    »Was ist mit Pinky?«
    »Lassen Sie’s mich so sagen: Der kleine Trottel is dort, wo er hingehört.«
    Savich fühlte Ekel in sich aufsteigen, sein Magen verkrampfte sich vor Übelkeit. Am liebsten hätte er diesem Mann das Maul gestopft und ihm das Leben aus dem Leib gepresst. »Und wo ist das?«
    Moses Graces krächzendes Lachen ließ Savich erschaudern. War es möglich, dass dieses bösartige alte Monster ihn gerade beobachtete?
    »Tja, es is so, Agent Savich. Pinky is bereits unter der Erde. Warum suchen Sie nich nach Jeremy Willamettes Grabstein? Der Junge war Soldat und is in Korea gestorben, mit achtzehn Jahren. Genauso alt is Claudia. Sie war diejenige, die den Platz ausgesucht hat, wo Pinky bleiben soll, bis ihr Typen seine Leiche rausholt und aufschneidet.«
    »Wie sind Sie an meine Handynummer gekommen?«
    »Natürlich über Pinky. Stellte sich heraus, dass Miss Lilly sie ihm gegeben hat. Und jetzt hören Sie mir mal gut zu!«
    Savich schwieg. Er musste an Pinky denken, der wahrscheinlich bereits tot gewesen war, als die beiden ihn aus dem Hooter’s Motel hinausgeschleppt hatten. Hatten sie ihn tatsächlich in einem Soldatengrab verscharrt?
    »Also: Niemand besiegt mich, und schon gar kein Versager wie Sie.« Er lachte, und Savich konnte hören, wie dem alten Mann Spucke aus dem Mund tropfte. »Sie kennen Rolly, den kleinen Perversen, der als Spitzel für Ihre Agentin Warnecki arbeitet? Ich glaub, den zu finden, wird ein wenig schwieriger sein.
    Diese kleine Rothaarige dort drüben is also Ihre Frau. Ich habe Claudia gesagt, dass diese Cops mehr Mut als Verstand haben, aber sie hat mir nich zugehört. Zu aufgeregt wegen all dem Trubel hier, und wer könnte ihr das verübeln?

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