Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
Lamin hinterher, dann griff ich zum Handy und wählte Modous Nummer. Eine automatische Ansage des Telefonanbieters informierte mich, dass zurzeit keine Verbindung bestand.
    „Merkwürdig“, wunderte ich mich, „vielleicht ist sein Akku alle.“
    Ich legte das Handy beiseite und widmete mich wiedet="e mich r meiner Menüplanung.
    *
     
    Als ich nach Hause kam, lag Modou auf der Couch und schaute einen Actionfilm. Vor ihm auf dem Tisch lagen die Reste von einer doppelten Portion Afrachicken auf einer verknitterten Alufolie. Daneben standen zwei leere Flaschen Cola und ein halb voller Aschenbecher. Ich war nicht begeistert, dass Modou rauchte, hatte aber unsere junge Ehe auch noch nicht damit belasten wollen, dass ich ihm übermäßige Vorwürfe machte.
    „Hallo meine Schöne“, begrüßte er mich mit einem Lächeln.
    „Hallo.“
    Ich schluckte meinen Ärger über die Zigaretten hinunter und lächelte zurück. Ich legte meine Tasche auf einen Sessel und ging zu ihm, um ihn auf den Haaransatz zu küssen.
    „Warum bist du nicht ins Restaurant gekommen? Ich hatte gedacht, wir können das alles zusammen machen. Ist doch auch dein Restaurant.“
    Ich war ein wenig enttäuscht, dass er den ganzen Tag nicht aufgetaucht war.
    „Ich musste doch auf den Installateur warten“, sagte Modou leicht hin.
    „Wann ist der denn gekommen?“
    Ich war jetzt wirklich gespannt auf die Antwort.
    „Ach der ist spät gekommen. Kurz nach fünf oder so. Ich habe den ganzen Tag gewartet.“
    „Aber Lamin war am Morgen hier gewesen und du warst nicht da? Später habe ich dich ein paar Mal versucht anzurufen und dein Handy war nicht erreichbar.“
    Modou setzte sich auf und schaltete den Fernseher leiser.
    „Ich war den ganzen Tag hier. Vielleicht habe ich sein Klopfen nicht gehört“, sagte er mit einem Achselzucken. „Was das Handy angeht, mein Akku war alle. Ich hab es erst spät bemerkt, siehst du, es liegt dort zum Aufladen auf dem Hocker.“
    Ein Blick verriet mir, dass das Handy tatsächlich dort lag, das Ladegerät in der Steckdose zum Aufladen. Vielleicht hatte er Lamin wirklich einfach nicht gehört. Erleichtert, dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten, setzte ich mich neben ihn.
    „Ach so. Ich hab mir halt Sorgen gemacht.“
    Ich vermochte nicht, ihn anzusehen, ängstlich, er könne die Zweifel, die ich an ihm gehabt hatte, an meinem Gesicht ablesen.
    „Und?“, fragte ich im Plauderton. „Haben wir nun Internet? Funktioniert alles?“
    „Ja, willst du's ausprobieren? Ich habe mir den Film runtergezogen, ging fat fat.“
    „Das ist doch verboten!“, gab ich zu bedenken.
    Modou lachte und schüttele den Kopf.
    „Baby, hier ist Afrika! Hier wird alles kopiert. In Nigeria kopieren die ganz offiziell alle Markenklamotten, Elektronik, Werkzeuge und ... ach, einfach alles.“ Er zeigte auf sein Nikeshirt. „Denkst du, das wäre original? Ich habe fast nur kopierte Sachen. In den Shops und auf der Straße bekommst du jeden Film, alles Kopien.“
    Ich schaute ihn ungläubig an. Das hatte ich vorher nicht gewusst. Dass Sachen kopiert werden, wusste ich natürlich, aber dass das hier ganz offiziell gemacht und verkauft wurde, wunderte mich dann doch.
    „Soll ich dir was zu essen besorgen?“, fragte Modou fürsorglich. „Afrachicken oder Meatpies? Ich könnte auch eine Pizza besorgen.“
    Für Afrachicken wurden Hähnchenschenkel mit einem Beil oder Messer in Stücke gehackt und zusammen mit Zwiebeln gegrillt, später scharf gewürzt und mit etwas Mayonnaise in Backpapier oder Alufolie verpackt. Meatpies waren halbmondförmige Pasteten, die mit einer scharfen Fleischfüllung gefüllt waren.
    „Hm. Afrachicken wäre fein.“
    Mir lief bei der Vorstellung schon das Wasser im Munde zusammen
    „Und ne Coke.“
    Modou küsste mich auf die Nasenspitze.
    „Wird gemacht. Alles, was meine Prinzessin haben möchte.“
    Er sprang auf und schnappte sich seine Autoschlüssel.
    „Bis gleich“, rief er und war schon auf dem Weg zur Tür, ehe ich ein „Ja, bis gleich!“ erwidern konnte.
    *
     
    Nachdem ich mich geduscht und frisch angezogen hatte, setzte ich mich wieder auf die Couch. Der Actionfilm war längst zu Ende und ich schaltete den Fernseher aus. Ich dachte an das Restaurant. Die Planungen verfolgten mich bis in den Schlaf. Ich hatte nie zuvor an so einem großen Projekt gearbeitet und es war für mich auch sehr ungewohnt, dass ich nun die Chefin war. Es gab so unheimlich viel zu bedenken, so viel tun. Ich

Weitere Kostenlose Bücher