Angst im Paradies
hatte bei aller Freude ein wenig Panik, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Mein ganzes Geld steckte in dem Projekt, wenn es scheiterte, dann war ich mittellos.
Handyklingeln holte mich aus meinen Überlegungen. Es war Modous Handy, er hatte es nicht mitgenommen, da es immer noch zum Laden er h zum Lauf dem Hocker lag. Ich stand auf und nahm das Handy zögernd in die Hand. Ob ich rangehen sollte? Das Display zeigte eine unbekannte Nummer an, die meisten Freunde waren im Telefonbuch gespeichert, konnte also keiner von denen sein. Ich wollte gerade das Handy wieder weglegen, entschloss mich aber aus einem Impuls heraus, dranzugehen.
„Salem aleikum“, sagte ich.
„Aleikum salam“, antwortete eine weibliche Stimme.
„Wer spricht da?“, wollte ich wissen.
„Fatumata. Ist Modou nicht da?“
„Nein, er ist kurz weggefahren und hat sein Handy vergessen. Kann ich was ausrichten?“
„Er hat heute sein Hemd bei mir vergessen.“
Die weibliche Anruferin lachte.
„Hatte es auf einmal eilig gehabt.“
Mein Herz schien einen Sprung auszusetzen. Mir wurde ganz flau im Magen.
„Ich ... ich werde es ihm ausrichten“, sagte ich kühl.
„O.k., vielen Dank. Bye!“
„Ja, bye!“
Ich drückte auf den roten Knopf, um das Gespräch zu beenden.
Wie betäubt stand ich da und hielt das Handy in den Händen. Dann plötzlich, als hätte ich eine giftige Schlange in der Hand, schleuderte ich es zurück auf den Hocker. Was ging hier vor? Wer war diese Frau und warum war Modou heute bei ihr gewesen, hatte sein Hemd bei ihr vergessen? Und warum hatte er mich angelogen?
Mit zitternden Knien ging ich zur Couch zurück, wo ich sitzen blieb, bis Modou zurückkam. Er pfiff gut gelaunt vor sich hin.
„Hallo Baby, bin wieder da!“
Er kam ins Wohnzimmer und platzierte die Coke und das Afrachicken vor mir auf dem Tisch, dann küsste er mich auf die Stirn.
„Schon sehr hungrig? Hat etwas länger gedauert, weil es so voll war. Um diese Zeit ist immer viel los an dem Afra-Stand. Er schaute mich fragend an, als ich keine Antwort gab, nicht einmal zu ihm aufsah. „Stimmt was nicht?“
„Wo warst du heute?“, fragte ich mit brüchiger Stimme.
„Na, ich hab dir Afrachicken besorgt. Bin extra nach Sukuta gefahren, weil dir die Chicken dort so gut schmecken.“
„Das mein ich nicht! – Es hat jemand für dich angerufen.“
„Auf deinem Handy?“, fragte Modou.
„Nein, auf deinem!“
Modous Gesicht entgleiste kurz, dann setzte er eine unbeteiligte Miene auf.
„Und du bist dran gegangen? An mein Handy?“
Wie machte er das bloß, dass ich mich jetzt schuldig fühlte, als hätte ich ihn betrogen und nicht umgekehrt?
„Ja. Es hat geklingelt und ...“ Mir brach kalter Schweiß aus. „Ich bin drangegangen, da war eine Fatumata dran. Du warst heute bei ihr und hast dein Hemd vergessen.“
„Sie ist nur eine Freundin. Vertraust du mir etwa nicht? Was ist das für eine Liebe, wenn du mir nicht vertraust? Ah?“
Mir klopfte das Herz bis zum Hals. Ich kam mir schuldig vor. „Aber ... du hast gesagt, du warst nicht weg ...“
„War nichts Wichtiges. Ich hab ihr nur etwas Ganja gebracht, was sie bestellt hat, war nur ganz kurz. Ich war vielleicht zwanzig Minuten weg.“
Eine weitere Sache, die mir nicht gefiel, war, dass er mit Ganja, also Marihuana dealte.
Modou setzte sich in einen der Sessel.
„Aber das du an mir zweifelst“, sagte er anklagend.
„Ich ... nein, ich meine ...“, stammelte ich. „Ich hatte mich nur gewundert. Natürlich vertrau ich dir!“
Mir traten Tränen in die Augen.
Modou stand auf und setzte sich zu mir, nahm meine Hände in seine Hände.
„Ich habe dich geheiratet, weil ich dich liebe. Du Dummerchen. Ich habe es nur nicht erzählt, weil es so unwichtig für mich war, dass ich es schon wieder vergessen hatte, das ich überhaupt da gewesen war.“
Ich kam mir entsetzlich dumm und kindisch vor. Wie blöd von mir, an ihm zu zweifeln. Er war das Beste, was mir jemals passiert war. Er war so überaus lieb und fürsorglich. War er nicht gerade extra für mich nach Sukuta gefahren, um mir Afrachicken zu holen? Ich mochte das Afrachicken aus Sukuta am Liebsten und die Portionen waren dort größer, als woanders. Doch es war auch weiter zu fahren. Trotzdem hatte Modou die weitere Fahrt in Kauf genommen, um mir eine Freude zu machen. Was für Beweise brauchte ich noch?
„Tut mir leid! War schrecklich dumm von mir. Ich liebe dich.&ldqu">
Ich schaute ihn entschuldigend an.
„Ich
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