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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Wütend fuhr ich herum und funkelte ihn an.
    „Tu das nie wieder!“, sagte ich, jedes einzelne Wort betonend. „Ich werde es Modou sagen und der killt dich!“
    Malik lächelte träge.
    „Er hat eh kein Interesse an dir. Ehrlich gesagt glaube ich, dass er sogar ganz froh wäre, wenn ich mich ein wenig um dich kümmern würde.“
    „Sei dir da nicht so sicher!“
    Doch ich war mir selbst nicht so sicher. Vielleicht hatte er recht? Wenn Modou an mir nicht interessiert war, vielleicht würde es ihm dann wirklich nichts ausmachen, wenn sein Bruder mich übernahm. Der Gedanke versetzte mir einen Stich. Hastig wandte ich mich ab und floh mit meiner Last zur Feuerstelle, wo ich mit zittrigen Fingern ein wenig trockene Palmzweige zerkleinerte und auf den Grill legte, dann tat ich ein paar Kohlen darauf und zündete die Palmzweige an. Sie brannten sehr gut und wurden deswegen sehr gern zum Anzünden der Holzkohle verwendet. Als die Zweige brannten, wedelte ich mit einem Fächer so lange, bis die Kohlen glühten, dann füllte ich weitere Kohlen nach und fächelte weiter. Als ich genug Temperatur erreicht hatte, stellte ich den Topf mit dem Reis darauf und setzte mich daneben auf einen leeren Ölkanister.
    Wenig später ging Tida dicht an mir vorbei.
    „Sieh dich vor, du Hure!“, zischte sie mir zu. Ihre Stimme war voller Hass und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Ich wusste, ich hatte eine ernst zu nehmende Feindin in der jungen Schwägerin. Das Schlimme war, dass die Anschuldigungen vollkommen ungerechtfertigt waren. Es war Malik, der mir nachstieg und nicht umgekehrt!
ghtimm
    Ein paar Tage passierte gar nichts und ich entspannte mich wieder etwas. Ich saß unter dem großen Mangobaum in der Nähe des Tores, als eine Frau in den Compound trat.
    „Salem aleikum.“
    „Aleikum salam“, grüßte ich zurück.
    „Ich bin Fatou“, stellte die Frau sich vor. „Wir sind Schwägerinnen. Mein Mann Ebrima ist ein älterer Bruder von Modou.“
    „Ich heiße Julia. Freut mich, dich kennenzulernen. Warum bist du nicht früher gekommen? Ich habe Ebrima ein paar Mal hier gesehen, doch dass er eine Frau hat, wusste ich gar nicht.“
    „Ich darf nicht hier herkommen“, flüsterte Fatou, sich nervös umschauend. “Ich möchte dich warnen. Du bist ...“ Plötzlich verstummte Fatou und ich sah Malik herankommen.
    „Sei vorsichtig“, zischte Fatou und verschwand.
    Malik erreichte den Mangobaum und schaute sich um. Er ging zum Tor und spähte nach rechts und links, dann kam er zu mir zurück.
    „Wo ist sie?“, bellte Malik laut.
    Ich sah ihn an, als wüsste ich nicht, wovon er sprach.
    „Ich habe gesehen, dass jemand da bei dir war und es sah aus, wie Ebrimas Weib, also tu nicht so, als wüsstest du von nichts! Was hat sie gesagt?“
    „Sie hat nur Hallo gesagt und ist plötzlich wieder verschwunden“, meinte ich achselzuckend. „Was ist so schlimm daran?“
    „Du sollst dich nicht mit dieser Person unterhalten! Sie ist nicht ganz richtig im Kopf, hat Wahnvorstellungen. Der Teufel ist in ihr. Halte dich von Fatou fern! Verstanden!?“
    Malik hatte mich bei den letzten Worten am Arm gepackt und schmerzhaft zugedrückt.
    Ich unterdrückte einen Aufschrei und nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    So plötzlich, wie er mich gepackt hatte, ließ er mich auch wieder los. Mein Herz klopfte heftig und ich hatte das unangenehme Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden. Ich hatte eine Gänsehaut bekommen. Irgendetwas war hier gewaltig faul. Schon von Anfang an, seit Awas Versprecher, hatte ich das Gefühl, ein dunkles Geheimnis würde auf der Familie lasten. Diese Fatou war garantiert nicht verrückt. Vielmehr schien sie ein schreckliches Geheimnis zu kennen und die Familie würde vor nichts zurückschrecken, um das Geheimnis zu bewahren, so viel war ich mir sicher. Warum sollte man Fatou sonst verboten haben, hier herzukommen und warum hatte Malik so heftig reagiert? Wäre sie nur verrückt, hätte er sich nicht so sicte aufgeregt. Wenn ich nur herausbekommen könnte, was hier vorging.
    „Ich könnte dir vielleicht helfen, wenn du mir ein wenig entgegen kommst“, riss Maliks Stimme mich plötzlich aus meinen Gedanken.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass er noch näher an mich herangetreten war. Ich konnte die Hitze, die von seinem Körper ausging, deutlich spüren. Instinktiv rutschte ich ein wenig von ihm ab.
    „Vergiss es. Eher wird die Hölle gefrieren!“
    Malik fasste mich grob unter dem Kinn und zwang mich, ihn

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