Angst im Paradies
hast.“
Awa erhob sich.
„Ich bin sicher, dass er es nicht so schlimm gemacht hat. Ich habe sie kurz darauf gesehen und sie sah lange nicht so schlimm aus, wie Binta oft ausgesehen hat.“
Ich nickte.
„Lass uns das hier zu Ende bringen", meinte Awa und ging zum Brunnen, um neues Wasser heraufzuholen.
Ich erhob mich ebenfalls, um die vollen Eimer zu den Beeten zu tragen. Meine Knie waren ganz weich und das Gehörte lag mir schwer im Magen. Ich war wirklich in eine gefährliche Lage geraten und einmal mehr bereute ich, dass ich nicht auf Liz gehört hatte.
fohwe height="0"><
div>
Kapitel 21
S chwerfällig erhob ich mich von dem kleinen Hocker, auf dem ich gesessen hatte. Die Hände waren von dem Wäschewaschen gerötet und aufgeweicht. Ich war nun im achten Monat und die Hitze machte mir sehr zu schaffen. Stöhnend wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Ich hatte zwar im Schatten eines großen Mangobaumes gesessen, aber die Hitze war trotzdem unerträglich, für mich zumindest. Awa warf mir einen besorgten Blick zu.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und fasste nach meiner Hand. „Komm, setz dich wieder. Ich wringe die Wäsche aus. Das ist jetzt zu schwer für dich.“
Ich nahm das Angebot dankend an und setzte mich wieder. Teilnahmslos sah ich zu, wie Awa sich erhob und anfing, die Kleidungsstücke, die ich gewaschen und zum Ausspülen in einen Bottich mit klarem Wasser gelegt hatte, herauszuholen und auszuwringen. Die ausgewrungenen Kleider kamen wiederum in einen leeren Bottich. Nachdem sie alle Kleider von Seifenresten ausgespült und ausgewrungen hatte, fasste sie den schweren Bottich allein, um ihn zu den Wäscheleinen zu tragen. Ich wollte aufstehen, um ihr zu helfen, aber Awa winkte energisch ab.
„Du wirst schön sitzen bleiben und dich ausruhen. Du siehst aus, als würdest du mir gleich umkippen. Ich mach das schon!“
Mit diesen Worten hob sie sich den Bottich auf den Kopf und ging, eine Hand stabilisierend an dem Gefäß, mit der Wäsche zum Aufhängen.
Ich hing meinen eigenen Gedanken nach und merkte gar nicht, wie Awa wieder zurückkam, bis diese mir eine Flasche mit Wasser in die Hand drückte.
Ich schaute auf und nahm die Flasche entgegen.
„Danke!“
Ich schraubte den Verschluss ab und setzte die Flasche an. Erst jetzt merkte ich, wie durstig ich gewesen war. Ich hatte beim Frühstück das letzte Mal etwas getrunken und nun war es schon früher Nachmittag. In einem Zug trank ich die ganze Flasche leer.
„Du darfst nicht immer vergessen, zu trinken“, schimpfte Awa mit mir. „Wenn du umkippst, schadest du deinem Kind.“
„Ich weiß. Ich denk nur irgendwie manchmal nicht dran. Ich arbeite und dann vergesse ich es halt.“
„Ich finde sowieso, dass du zu viel arbeitest. Ich habe schon mit Großmutter geredet, sie hat gesagt, du sollst dich mehr schonen. Niemand erwartet von dir, dass du so viel tust.“
geh& Aufh&aum „Tida wäre es ganz recht, wenn ich umkippe“, sagte ich grimmig. „Seitdem sie den Juju in meinem Zimmer verstecken wollte, hat Großmutter Aminata zwar ein Auge auf sie, doch sie schafft es trotzdem immer wieder, mir das Leben schwer zu machen.“
„Da habe ich gute Neuigkeiten für dich.“
Awa lächelte geheimnisvoll.
„Was für Neuigkeiten?“
Ich war neugierig geworden.
„Sag schon!“
„Nun, Malik und Tida gehen im Mai für längere Zeit nach Serrekunda. Malik hat dort Arbeit bei einer Straßenbaufirma bekommen.“
„Na, solche Neuigkeiten lobe ich mir. Ich werd tatsächlich zwei lästige Fliegen mit einer Klappe los. Hast du noch mehr gute Neuigkeiten? Vielleicht dass mein verdammter Ehemann wegen Ganjadealen im Knast sitzt oder von der Mafia im Casamance erschossen wurde? – Oh, sorry, ich sollte nicht so was sagen. Immerhin ist er dein Bruder.“
„Nein, ist schon in Ordnung. Ich kann dich ja verstehen. Wäre er mein Mann, würde ich sicher nicht anders denken.“
Awa kippte die Waschbottiche aus und weißer Schaum bedeckte den Boden. Das schmutzige Seifenwasser rann in einem Rinnsal in Richtung des großen Haupthauses. Ein weißer Hahn protestierte laut, als das Rinnsal ihm fast über die Krallen lief und er flatterte aufgeregt mit den Flügeln, machte einen Hüpfer und rannte dann davon. Ich lachte.
„Weiß eigentlich niemand, wo Binta ist?“, fragte ich leise.
Mir war gerade die erste Frau Modous in den Kopf gekommen. Das passierte sehr oft, seit ich davon erfahren hatte, beschäftigte mich die Sache
Weitere Kostenlose Bücher