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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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rote Glut der Feuerstelle.
    „Hast du nicht behauptet, du würdest alles tun, was ich dir sage? Ist das etwa dein Gehorsam gegenüber deinem Herrn? – Ich sagte, hol das verdammte Stück Glut für mich aus dem Feuer! – Mit der Hand!“
    Binta ging wie hypnotisiert auf das Feuer zu und bückte sich. Mit ihrer rechten Hand griff sie ein Stück Glut und holte es heraus, ließ es aber sofort wieder fallen und schrie vor Schmerz auf. Ihre Handfläche brannte.
    Modou war aufgestanden und packte sie brutal am Oberarm.
    „Ich will, dass du das verdammte Stück Glut vom Feuer auf den Grill packst und nicht wieder ins Feuer zurück schmeißt! Mach ... es ... noch ... mal!" Er stieß sie in Richtung der Feuerstelle, dass sie fast hineingestürzt wäre. Mühsam die Tränen zurückkämpfend bückte sie sich erneut und holte ein neues Stück Glut heraus. Der Schmerz brachte sie fast um aber sie biss weinend die Zähne zusammen und schaffte es, das Stück Glut bis zum Grill zu transportieren. Als sie das Stück Glut aus der Hand auf den Grill fallen ließ, gaben die Knie unter ihr nach und sie sackte neben dem Grill zu Boden. Der brennende Schmerz in der Handfläche war höllisch.
    Modou versetzte ihr einen Tritt in die Seite und sie krümmte sich zusammen. Sie wünschte sich seinen Tod. Sie wollte aufspringen und ihn in das Feuer stoßen, zusehen, wie er verbrannte. Doch sie hatte nicht den Mut, etwas anderes zu tun, als sich wimmernd auf dem Boden zusammenzukauern.
    Grob packte er sie und zwang sie, sich aufzurichten, dann schleifte er sie zurück ins Haus. Dort warf er sie im Schlafzimmer gegen die Wand, wo sie zusammensackte und auf wckt> Grob peitere Qualen wartete. Sie wusste, sie konnte nichts tun. Sie konnte gegen ihn nichts ausrichten, ihre Schreie würden keinen der Hausbewohner dazu veranlassen, ihr zu Hilfe zu eilen. Er könnte sie umbringen und es würde keinen Menschen interessieren. Sie war nichts!
    „Jetzt erzähl mir mal, was du kleine Hure von Filijee und Kebba weißt.“
    „Ich ... was meinst du damit?“
    Modou durchquerte den Raum und schlug ihr heftig auf die Wange. Binta schrie auf.
    „Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich spreche!“, brüllte er aufgebracht. „Was weißt du und woher!“
    „Die ... die Leute reden ...“
    „Wer?! Und was?!“
    Er packte sie bei ihren Zöpfen und zwang sie, ihn anzusehen.
    „Ich ... ich kann nicht genau sagen, wer. Man redet hier und da, wer der Vater von Kebba sein könnte und ...“
    „Und was?!“, brüllte Modou mit vor Wut verzerrtem Gesicht.
    „Der Junge ... sieht dir ähnlich“, brachte Binta leise heraus und wartete auf das, was unweigerlich kommen würde.
    Und es kam!
    Die Wucht, als ihr Schädel gegen die Wand prallte, raubte ihr die Besinnung. Als sie kurze Zeit später zu sich kam, war Modou fort. Mit großer Anstrengung richtete sie sich zum Sitzen auf. Ihr Kopf schmerzte und als sie eine Hand zu ihrem Kopf führte, fühlte sie etwas Klebriges. Blut! Sie tastete vorsichtig und wimmerte vor Schmerz. Ihre linke Kopfseite war von Blut verklebt und ihre rechte Handfläche brannte von der Glut, die sie aus dem Feuer hatte holen müssen. Sie fühlte sich benommen und ihr war übel. Ein saurer Geschmack stieg in ihrer Kehle auf, dann erbrach sie sich. Kraftlos robbte sie zu dem großen Bett und lehnte sich schwer atmend geben einen der Pfosten. Sie versuchte, sich daran hochzuziehen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht und sie rutschte an dem Pfosten wieder hinab.
    Schritte erklangen auf dem Flur. Nicht nur von einer Person, wahrscheinlich waren es zwei. Die Tür ging auf und Modou trat herein, gefolgt von seinem Vater.
    Binta beobachtete die beiden ängstlich. Sie hatte vor ihrem Schwiegervater beinahe so viel Angst, wie vor ihrem Mann. Die beiden traten auf sie zu und Modou packte sie bei den Armen, um sie hochzuziehen. Er warf sie sich über die Schulter, wie ein Bündel und verließ mit ihr das Zimmer, gefolgt von seinem Vater, der die Tür leise wieder verschloss.
    Draußen stand ein Eselkarren. Modou legte sie auf die Bretter des Karrens und die Männer redeten leise über etwas, dann stieg Modou ebenfalls auf den Karren und sie fuhren los.
    Binta hatte keine Ahnung, wohin sie fuhren. Sie lag zusammengekrümmt auf den rohen Brettern und jedes Rütteln und Schütteln tat ihr in den geschundenen Gliedern weh. In der Dunkelheit verlor sie schnell die Orientierung und sie hatte auch nicht die Kraft, die Augen ständig offen zu halten. Immer

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