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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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Bewohner eines Hauses ins Innerste zu folgen?
    »Ich warte draußen am Auto auf Sie«, fügte er hinzu.
    Sie suchte Halt am Schreibtisch. Ihre ständigen Überreaktionen auf alles Unerwartete mussten aufhören. Auf keinen Fall durfte dieser Polizist sie für irre erklären.
    »Ist das in Ordnung?« Gruders Stimme hatte sich entfernt.
    »Ja«, brachte sie mit heiserer Stimme hervor. »Ich bin gleich da. Ich muss nur noch …« Ihr fiel der Alarm wieder ein, der jeden Augenblick losgehen würde. Sie eilte zur Tastatur. Wie war doch gleich der Code zum Abbrechen? In ihrem Kopf herrschte Leere.
    Als ihr die achtstellige Zahlenkombination schließlich wieder einfiel, fühlten sich ihre Finger an wie dicke Würste. Zweimal vertippte sie sich und musste von Neuem beginnen. Noch ein Versuch. Gerade wollte sie die letzte Ziffer eintippen, als ein ohrenbetäubender Sirenenton aufheulte.
    Sekunden später klingelte das Telefon. Sie riss den Hörer hoch. »Ashley?« Sie musste eine Hand auf das andere Ohr drücken, um etwas zu verstehen. »Ashley?«
    »Linden Place 23?«, fragte eine weibliche Stimme.
    »Ja?«, schrie Diana.
    »Hier ist Metro Security. Wir überprüfen einen Alarm.«
    Natürlich. Das war es schließlich, wofür sie bezahlt wurden. »Es ist ein Fehlalarm. Können Sie das verdammte Ding abstellen?«
    »Ich benötige Ihren Namen und das Passwort?«
    »Wie bitte?«
    »Den Kundennamen?«
    Diana schnappte nach Luft. »Diana Highsmith.«
    »Passwort?«
    Sie legte ihre Hand um die Sprechmuschel. »Daniel.«
    »Danke. Bestätigt.«
    Binnen Sekunden war der Alarm verstummt.
    »Gott sei Dank«, hauchte Diana.
    Sie legte auf, hob die Jalousie eines Fensters an, das nach vorne rausging, und sah hinaus. Officer Gruder stand am Streifenwagen und wartete auf sie, wie er es versprochen hatte. Der Alarm schien ihn nicht weiter berührt zu haben. Sie zog das Tablettenröhrchen aus der Tasche, nahm eine Pille heraus und rollte sie zwischen den Fingern. Es half aber nicht. Sie war noch immer völlig verängstigt, am Rande eines Zusammenbruchs.
    Noch eine Tablette würde sie gänzlich außer Gefecht setzen. Sie brach eine in zwei Hälften und nahm eine davon ohne Wasser ein. Autopilot , sagte sie zu sich. Nicht nachdenken, einfach handeln .
    Sie reaktivierte den Alarm, und im letzten Augenblick fiel ihr ein, Ashleys Notebook mitzunehmen.

14
    D ieses Mal würde es ein etwas längerer Aufenthalt draußen werden. Der Streifenwagen stand keine fünf Meter vom Eingang entfernt. Unzählige Male war sie in einem Auto mitgefahren. Das war nichts anderes als Radfahren, sagte sie sich. Du hast dich nur draufgesetzt und gleich wieder gewusst, wie es ging.
    Kaum hatte sie einen Fuß auf den Weg gesetzt, schien sich der Abstand zu verlängern. Sie geriet ins Stolpern und stürzte. In dem Moment war Gruder schon bei ihr, legte seinen Arm um sie und half ihr auf.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das schaffen?«, fragte er, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Sie nickte. Sie musste.
    Gruder führte sie zum Wagen und stützte sie wie eine alte, gebrechliche Frau. Beim Anblick des Abtrenngitters zwischen den Vordersitzen und der Rückbank durchfuhr sie ein Schreck. Sie fing sich wieder, fühlte sich aber von derselben Panik gepackt wie damals, als Nadia der Käfig übergestülpt worden war.
    »Langsam«, sagte Gruder. »Immer mit der Ruhe. Ich weiß, sieht aus wie ein Gefängnis. Macht vielen Leuten Angst. Möchten Sie lieber in Ihrem eigenen Wagen hinter mir herfahren?«
    »Ich …« Ein Auto, eine schwarze Limousine mit verdunkelten Fenstern, fuhr vorbei. Dahinter ein ziemlich verbeulter roter Pick-up mit herunterhängendem Auspuff. Diana schluckte. »Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.«
    »Oder«, Gruder öffnete die vordere Beifahrertür, »Sie fahren vorn mit.«
    Sie beugte sich vor und sah hinein. Sie hörte statisches Knistern und Knacken, das von einer überdimensionierten Konsole drang, die dort eingebaut war, wo sich normalerweise das Autoradio befand. Das müsste sie schaffen.
    Diana stieg ein. Es roch nach Kaffee und Kunststoff. Ein durchaus angenehmer Geruch.
    Gruder beugte sich hinab: »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte und zog die Beine nach.
    Behutsam drückte er die Wagentür zu. War das Kiefer? Der Duft, den sie so eng mit Daniel verband, verunsicherte sie einen kurzen Augenblick, bis sie die grüne Pappsilhouette einer Kiefer entdeckte, die am Rückspiegel hing. Ein Lufterfrischer für das Auto.
    Gruder stieg auf der Fahrerseite ein.

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