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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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versehentlich von einem unserer Verbündeten geschickt.«
    Stubin sah aus, als ob er sich jeden Augenblick übergeben müsste. Tope war sich nicht sicher, ob die Situation oder der Hubschrauberflug die Ursache dafür war.
    Der Gehirnchirurg wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und fuhr dann fort. »Die Einheit hat die Kleinstadt Safe Haven in Wisconsin eingenommen. Wir kennen allerdings weder ihre genauen Aufenthaltsorte noch ihre Ziele und Absichten. Aufgrund ihrer transhumanen Manipulationen müssen wir davon ausgehen, dass die Kämpfer dem Standardprotokoll folgen. Sie glauben, sich auf feindlichem Gebiet zu befinden. Und wenn wir sie nicht aufhalten, werden sie die gesamte Stadt auslöschen.«
    Stubin beugte sich vor und übergab sich. Tope drückte auf die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
    »Das Briefing wird im Helikopter fortgesetzt. Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Sie die Red-Ops als feindliche Soldaten einstufen, obwohl sich unsere Nationen in der UN die Hände schütteln und gegenseitig auf die Schulter klopfen. Ziel ist es, sie lebend zu ergreifen und die Kollateralschäden an den Zivilisten auf ein Minimum zu reduzieren. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Red-Op-Kommandos sind als Spezialeinsatzkommando ausgebildet worden. Das heißt, Sie haben es also mit absoluten Cracks im Kampf Mann gegen Mann und mit absoluten Experten in puncto Waffen, Munition, Tarnung, Taktik, Befragung und Kommunikation zu tun. Außerdem sind sie kaltblütige Killer. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, zu was diese Männer fähig sind - es war kein schöner Anblick. Noch Fragen?«

    Der Captain des SF-A-Teams hob die Hand.
    »Captain Haines?«
    »Woher kommen sie, General?«
    »Sobald Sie es wissen müssen, werden Sie es erfahren. Aber so viel kann ich Ihnen bereits jetzt verraten: Sie sprechen unsere Sprache.«
    »Welche Ausrüstung bekommen wir, General?«
    »Nicht-letales Feldzeugwesen wie Gummigeschosse, Schockgranaten, Elektroimpulswaffen, Reizstoffe, Stingball-Munition und Injizierstäbe. Wir brauchen sie lebend.«
    »Und was hat der Feind, General?«
    »Messer und Handfeuerwaffen.«
    »Wie viele sind es, General?«
    »Dieses Red-Op-Team besteht aus fünf Mann.«
    Captain Haines konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Bitte um Erlaubnis, frei sprechen zu dürfen, General.«
    »Erlaubnis erteilt, Captain.«
    »Fünf Männer? Keine Maschinengewehre? Sind Sie sich sicher, dass Sie uns brauchen? Könnten wir diesen Kerlen nicht einfach eine Gruppe Pfadfinderinnen hinterherschicken?«
    Gelächter. General Tope verzog keine Miene. Er verriet nicht, dass er bereits zwei weitere Spezialeinheiten sowie ein Navy-SEAL-Team und ein Marine-Aufklärungsteam als Verstärkung angefordert hatte.
    Er räusperte sich. »Sie werden sich Punkt ein Uhr dreißig auf der Landebahn bereithalten. In voller Ausrüstung mit Rationen für vier Tage samt Biwaks. Sie können gehen.«
    Das Team trat ab. Während er sie verschwinden sah, konnte General Tope das Gefühl nicht abschütteln, sie das letzte Mal lebendig gesehen zu haben. Aber auf solche Gedanken durfte er sich gar nicht erst einlassen - vor allem jetzt nicht, wenn es so viel zu tun gab.

    Er nahm den Hörer des verschlüsselten Telefons in die Hand und kontaktierte das Pentagon, um eine Quarantäne der Gegend auszurufen.
     
     
     
    Erwin Luggs hörte die Schreie, die aus dem Wald kamen, und überlegte, wie sich alles so schnell hatte entwickeln können. Der abgestürzte Helikopter, der sich wie die Schalen einer zerbrochenen Eierschale in der ganzen Umgebung ausgebreitet hatte, war so ziemlich das Unheimlichste, was er je zu Gesicht bekommen hatte. Die Tatsache, dass er von oben bis unten von einem Reh mit Blut besudelt worden war, machte das Ganze nicht besser. Das Blut verbreitete einen metallischen Wildgeruch. Außerdem fing es inzwischen zu gerinnen an, so dass es wie Gelee an ihm klebte.
    Wieder ein Schrei aus dem Wald. Erwin erbebte. Hauptsächlich wegen der Kälte. Aber es war auch Angst, die ihm unter die Haut fuhr. Dabei hatte die Nacht so angenehm angefangen. Vor noch nicht einmal zwei Stunden hatte er unter einer heißen Dusche gestanden und sich darauf vorbereitet, mit Jessie Lee Sloan unter die Bettdecke zu schlüpfen, um ein wenig zu kuscheln oder - mit etwas Glück - mehr. Jessie Lee hatte zu viel Geld für die bevorstehende Hochzeit ausgegeben, und Erwin hatte von ihren Schuldgefühlen beim Sex profitiert. Allein der Sex

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