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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Dann nahm er sein großes Feuerzeug in die Hand und stellte etwas davor, das wie ein Stück Metall aussah. Jetzt konnte das Feuerzeug Flammen wie ein Flammenwerfer spucken.
    »Mrs. Teller, ich glaube nicht, dass er versuchen wird, einzubrechen.«
    Mrs. Teller blickte aus dem Fenster und runzelte die Stirn.

    »Der Schuss scheint ihm kaum wehgetan zu haben. Das nächste Mal werde ich etwas höher zielen.«
    »Wer ist er?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen, Duncan. Mr. Teller hat sich immer darüber aufgeregt, dass wir von Kommunisten überrannt werden würden, aber damals hat sein Kopf schon nicht mehr ganz mitgemacht. Heutzutage gibt es ja außer den Chinesen kaum noch Kommunisten. Und der Bursche dort sieht mir nicht asiatisch genug aus.«
    »Er will Woof und mich töten.«
    Mrs. Teller legte ihre Hand auf Duncans Kopf.
    »Kindchen, das wird nicht geschehen.«
    Duncan sah, was Bernie vorhatte, und duckte sich unter dem Fenster.
    »Er will das Haus anzünden.«
    »Sieht ganz so aus, mein Junge, sieht ganz so aus«, erwiderte Mrs. Teller.
    Woof drängte sich neben Duncan, und der Junge kniete sich hin und umarmte seinen Hund. Er wollte nicht, dass Woof so viel Angst wie er verspürte.
    Schon bald wurde der Raum in ein orangefarbenes Licht getaucht, und Flammen tanzten vor den Fenstern. Duncan konnte den Rauch riechen.
    »Ich denke«, sagte Mrs. Teller, »dass wir uns jetzt besser im Keller verstecken sollten.«
     
     
     
    Der Wasserfall war nicht höher als fünfzehn oder zwanzig Meter, aber Fran fühlte sich, als ob man sie aus einem Flugzeug auf Beton geworfen hätte. Obwohl sie versucht hatte, mit den Füßen zuerst über die Kante zu stürzen, war es ihr nicht ganz
gelungen, denn die Strömung hatte sie im letzten Augenblick noch herumgerissen, so dass sie mit voller Wucht auf der Brust aufkam. Jedes Sauerstoffatom, das vorher noch in ihren Lungen gewesen war, wurde hinauskatapultiert. Dann wurde sie nach unten gesogen. Die Wasserstrudel rissen sie hin und her, und ihr Zwerchfell gehorchte ihr nicht mehr, so dass sie eine ordentliche Menge Wasser schluckte.
    Die Panik, die sie jetzt erlebte, übertraf jede psychosomatische Panikattacke, die sie jemals erlitten hatte. Fran hatte keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie noch einigermaßen unversehrt war, leben oder sterben würde. Sie dachte weder an Duncan noch an ihren verstorbenen Mann. Ihr bisheriges Leben lief nicht einmal vor ihren Augen ab, und sie trauerte auch nicht um die Zukunft, die sie nie erleben würde.
    Ihr ganzer Körper und ihr Geist, jeder sich in ihr befindliche Nerv, jede Pore wollte nur das eine - Luft. Fran verwandelte sich in ein Urtier, das nicht dachte, sondern existierte. Und um weiter zu existieren, musste es atmen.
    Sie drosch auf das Wasser ein und strampelte, paddelte und hustete. Die drohende Dunkelheit der immer näher kommenden Bewusstlosigkeit vermischte sich mit der Schwärze der Nacht. Als sie endlich die Oberfläche erreichte, prustete sie wie verrückt. Sie spuckte Wasser, und ihr Hals fühlte sich an, als hätte ihn jemand mit Stahlwolle geputzt. Aber vor allem war ihr nicht mehr kalt, und was noch viel merkwürdiger war: Sie verspürte keine Angst mehr.
    Die Strömung ließ nach, und Fran drehte sich auf den Rücken. Sie atmete tief ein. Langsam ließ das Brennen in ihren Lungen nach. Dann fing sie an zu überlegen.
    Zuerst einmal musste sie das Ufer erreichen. Die schiere Panik, die sie ergriffen hatte, als sie beinahe ertrunken war, hatte ihre Körpertemperatur um einige Grad angehoben. Aber jetzt
normalisierte sie sich wieder, und Fran musste sich irgendwie Wärme verschaffen, oder sie würde an Unterkühlung sterben.
    Außerdem musste sie ihre Fesseln lösen, um ihre Hände wieder gebrauchen zu können. Sie versuchte ihre Fäuste zu ballen, spürte jedoch nichts. Die Kälte hatte ihre Arme taub werden lassen.
    Dann musste sie sich auf die Suche nach Duncan machen. Sie wusste nicht, ob Taylor log oder sie Duncan wirklich in ihre Gewalt gebracht hatten. Vielleicht wollten sie Fran auch nur quälen. Sie spürte in ihrem Herzen, dass es Duncan gutging. Zumindest noch. Und sie würde alles dafür tun, damit das so blieb.
    Fran schwamm langsam Richtung Ufer. Als sie nahe genug war, stand sie auf. Der Sand sog an ihren Füßen, und sie schlitterte mehr schlecht als recht an Land.
    Vor ihr ragte ein kleiner Wall auf, der entlang des Ufers verlief und die Straße vor Überschwemmungen schützte. Fran kletterte an

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