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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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ihm hinauf. Ihre nasse Kleidung und ihr Körper machten die Erde unter ihren Füßen matschig und rutschig. Ihre Füße waren schmutzig, und der Schmutz bohrte sich in ihre Wunde, während Steine und Äste ihre Knie zerkratzten, als sie die steile Böschung emporklomm. Aber sie kletterte weiter, Zentimeter um Zentimeter, bis sie endlich oben angekommen war. Als sie allerdings den großen Mann in dunkler Uniform vor sich auf der Straße stehen sah, blieb ihr vor Schreck beinahe das Herz stehen.
     
     
     
    Sheriff Streng mochte Josh, und für einen kurzen Augenblick überlegte er, ob er sich nicht eine Kugel in den Kopf jagen sollte, damit der jüngere Mann eine Chance hatte, sich allein
davonzumachen - ohne die Bürde, ihn mitschleppen zu müssen.
    Aber Streng blendete diese Überlegung so rasch wieder aus, wie sie ihm gekommen war. Obwohl er nicht glaubte, dass er zu feige oder selbstsüchtig für einen solchen Schritt war, wusste er doch, dass Josh keinerlei Nahkampferfahrung besaß oder Überlebenstraining hinter sich hatte. So schlecht es auch um ihn stand, es war für beide von Vorteil, wenn er noch ein Weilchen am Leben blieb. Zumindest, bis Hilfe kam.
    Josh machte die Taschenlampe aus. Er befand sich keine fünf Meter von ihm entfernt. Streng hielt den Atem an und hörte, wie der Feuerwehrmann auf einen Baum kletterte. Gut. Selbst gut ausgebildete Soldaten versäumten es ab und zu, nach oben zu blicken - insbesondere, wenn sie es mit einem weit unterlegenen Feind zu tun hatten. Santiago und Ajax mussten eine wahnsinnig gute Ausbildung genossen haben, aber sie schienen auch überheblich zu sein.
    Mit wem hatten sie es überhaupt zu tun? Sheriff Streng war klar, dass die Männer irgendwie mit dem abgestürzten Helikopter in Verbindung stehen mussten. Darüber wollte er noch mit Josh sprechen. Vielleicht konnten sie ja zusammen herausfinden, woher diese Burschen kamen. Sie wollten Wiley, und Streng wusste, dass es nur einen Grund geben konnte, warum sich jemand die Mühe machen würde, den alten Sack ausfindig zu machen.
    Sie wussten es. Von irgendwoher wussten sie es.
    In gewisser Weise hätte es Streng überhaupt nicht schwerfallen dürfen, Wiley zu verraten. Er schuldete ihm nichts. Außerdem war Wiley durchaus in der Lage, auf sich selbst aufzupassen.
    Obwohl er die letzten dreißig Jahre kein einziges Wort mit ihm gewechselt hatte, konnte er ihm nicht vergeben. Er wollte allerdings auch nicht, dass seinem Bruder etwas zustieß.

    Streng hielt die Pistole mit beiden Händen fest, den Lauf zu Boden gerichtet, und wartete auf die Verfolger.
    Es dauerte nicht lange. Wie vorhergesehen erstürmte der Riese die Lichtung mit der Raffinesse eines tobenden Bullen. Er hielt inne und starrte Streng in die Augen, ehe er auf ihn zurannte.
    Streng wich ihm nicht aus, sondern lauschte auf Santiago und konzentrierte sich auf das, was sich in seinen Augenwinkeln abspielte. Da. Links. Santiago. Er hockte neben einem Busch. Leider stand der Baum, auf den Josh geklettert war, in der entgegengesetzten Richtung. Streng müsste ihn irgendwie herüberlocken.
    Der Sheriff rannte nach rechts und brüllte so laut er konnte: »Lasst mich in Frieden, ihr Scheißkerle!« So wusste Josh, dass er es war. Dann hielt er inne, drehte sich zu Ajax um und drückte zwei Mal ab.
    Das Mündungsfeuer war so hell, dass Streng Santiago gut erkennen konnte. Er war wesentlich näher, als er angenommen hatte. Josh hatte ihn ebenfalls gesehen, denn er sprang ihn jetzt von hinten mit der Wucht einer Lawine an und riss ihn zu Boden.
    Streng rannte zu den beiden und griff nach Kleidung und wild um sich schlagenden Armen, um eine Kugel in Santiagos Kopf jagen zu können.
    Doch auf einmal stand er nicht mehr auf seinen Beinen.
    Ajax hatte Streng an dem Arm gepackt, in dessen Hand er die Waffe hielt. Seine riesigen Finger umspannten Strengs Bizeps und hoben ihn in die Luft, als ob er ein Kind wäre. Strengs Beine traten wirkungslos um sich, und er schlug mit der Linken in Richtung der Riesenaugen. Seine Finger trafen auf etwas. Zwei von ihnen fuhren in ein gewaltiges Nasenloch. Streng riss mit aller Kraft daran, bis etwas nachgab.

    Ajax brüllte auf, und auf einmal wirbelte Streng durch die Luft. Äste und Blätter schlugen ihm ins Gesicht.
    Als er schließlich gegen einen Baum knallte, verlor er das Bewusstsein.
     
     
     
    Josh holte mit dem Arm aus und schlug zu, als ob er Santiago einen Haken versetzen wollte. Aber stattdessen bohrte er die Klinge mit

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