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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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aller Kraft in dessen Hals.
    Da er in der Dunkelheit nicht genau sehen konnte und sich Santiago natürlich wehrte, erwischte er ihn nicht richtig. Die Klinge bohrte sich zuerst durch die Haut und traf dann auf Santiagos Brustbein. Es war, als ob er in Zement stach. Joshs Handgelenk verdrehte sich, und die Klinge brach ab.
    Santiago packte Josh daraufhin am Hinterkopf, fuhr mit den Fingern in seine Haare und riss daran. Josh rollte herum, und schon lag das Monster auf ihm.
    »Ich werde dir wehtun. Verdammt weh«, sagte Santiago. Obwohl Joshs Herz wie das eines olympischen Hundert-Meter-Läufers pochte, schien Santiago nicht einmal außer Atem zu sein.
    Josh versuchte, ein Bein zu heben, aber Santiago hatte ihn fest im Griff. Dann presste Josh die linke Hand auf Santiagos Brust und drückte mit aller Wucht dagegen. Aber es war beinahe so, als ob er versuchte, eine Wand zu bewegen. Der Mann rührte sich nicht vom Fleck.
    Josh spürte, wie Santiagos Hand seine Seite hinunterfuhr, über seinen Bauch und tiefer - bis sich seine Finger um Joshs Hoden legten.
    Josh versuchte, sich blitzartig aufzurichten, aber Santiago hielt ihn gnadenlos fest. Obwohl die beiden Männer etwa
gleich viel wogen, verfügte der Soldat über übermenschliche Kräfte.
    Santiago beugte sich herab, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Joshs entfernt war. »Ich lasse sie wie Weintrauben platzen.«
    Wenn man einen Mann fragt, was weniger schlimm ist - einen Zahn ohne Betäubung aufgebohrt oder einen Tritt in die Weichteile zu bekommen -, entscheidet sich jeder für den Zahn. Allein die Tatsache, dass Josh wusste, welche Schmerzen er sehr bald empfinden würde, ängstigte ihn auf eine Weise, die er nie für möglich gehalten hätte. Er strengte sich noch mehr an, sich zu befreien, drückte und wand sich und erinnerte sich dann, dass er noch immer sein Offiziersmesser in der rechten Hand hielt. Streng hatte richtig gelegen: Das Messer stammte noch aus seinen Pfadfindertagen. Er hatte es so oft benutzt, dass er es im Schlaf kannte. Er klappte den Korkenzieher aus und nahm das Messer so in die Hand, dass dieser zwischen seinen Fingern herausragte.
    Santiago begann zu drücken. Josh brüllte vor Schmerz und Panik auf und schlug dann auf Santiagos Kopf ein. Der Korkenzieher grub sich in Santiagos Ohr. Aber der Mann reagierte überhaupt nicht und ließ nicht von Josh ab.
    Der Schmerz in seinen Lenden wurde so heftig, dass er rot zu sehen begann. Nun begann er, den Korkenzieher zu drehen. Er durchstach etwas - wahrscheinlich das Trommelfell -, und Santiago schrie auf. Endlich ließ er Joshs Hoden los und umfasste stattdessen mit beiden Händen seinen Hals. Seine Daumen brauchten nicht lange, um die Halsschlagader auszumachen. Dann drückte er zu. Das Rot vor Joshs Augen verwandelte sich in Schwarz, aber ehe er das Bewusstsein verlor, wollte er es noch einmal versuchen. Er zog das Messer heraus und rammte es erneut in Santiagos Kopf.

    Der Kerl erstarrte und fiel dann wie ein nasser Sack mit vollem Gewicht auf Josh.
    Josh hustete und befreite sich von dem Mann. Er schob ihn beiseite und kroch sofort auf allen vieren davon, um so schnell und weit wie möglich von Santiago wegzukommen. Seine Hoden glühten vor Schmerz, und dieser Schmerz ließ nicht nach - wie ein Gong, den man schlägt, eine halbe Ewigkeit weiterklingt. Josh spürte, wie sich sein Magen umdrehte, und er übergab sich auf ein Bett herabgefallener Blätter.
    Dann hielt er einen Moment lang inne und lauschte. Plötzlich spürte er etwas Großes, Mächtiges in seinem Nacken.
    Der Riese.
    Joshs Jacke straffte sich um seine Schultern und Brust, als der Gigant eine Handvoll Stoff zusammenraffte und Josh hochhob. Joshs Arme und Beine hingen nutzlos in der Luft. Er trat verzweifelt um sich, traf aber nichts.
    Es schien, als wäre sein Kopf in etwas eingepackt, und er brauchte eine Weile, ehe er begriff, dass es die Hand des Riesen war. Seine gewaltigen Finger umschlossen ihn wie einen Baseball.
    Er wusste, was als Nächstes kommen würde. Das Drehen. Das Knacken. Das Ziehen. Josh biss die Zähne zusammen und spannte sämtliche Nackenmuskeln an. Als das Reißen begann, stemmte er sich mit seinem ganzen Körper dagegen.
    Aber seine Anstrengung reichte nicht aus. Ajax’ Kraft war übermenschlich, und langsam und unaufhaltsam begann sich Joshs Kopf zu drehen. Er kämpfte so stark dagegen an, dass er glaubte, seine Schläfen würden explodieren. Er kämpfte weiter, obwohl sein Kinn bereits seine

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