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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Bürgermeisters. Er überlegte, ob das irgendwas mit den Soldaten zu tun haben könnte.
    »Biegen Sie in die Harris ein, Olen.«
    »Aber die Schule ist doch …«
    »Das kann warten. Ich muss zuerst ins Büro.«
    Dann erhellte sich der Horizont, und kurz darauf drang das Donnern einer gewaltigen Explosion an ihre Ohren.

    Santiago blickte dem sich entfernenden Grubenentleerer nach. Dann drehte er sich um und bestaunte die aufsteigende Pilzwolke. Als das Licht der Explosion nachließ, fügte sich die Wolke nahtlos in den Nachthimmel ein.
    Das Spezialeinsatzkommando ist eingetroffen, dachte er und griff nach einer Wachmacherkapsel. Aber der Beutel war verschwunden.
    Santiagos Oberlippe begann zu zucken, und ein Blitz der Panik schoss durch sein zentrales Nervensystem. Er lief zu Ajax, dem die klaffende Wunde am Kopf nichts auszumachen schien.
    »Die haben meine Wachmacher.«
    Ajax tastete seinen Gürtel ab und stieß dann einen Schrei aus, der an eine kranke Kuh erinnerte. Ihn hatte das gleiche Schicksal ereilt.
    »Putas«, fluchte Santiago. Er fasste an sein verwundetes Ohr und schnippte mit den Fingern. Nichts. Ein zerstörtes Trommelfell. Dann holte er seinen Kommunikator hervor und hielt ihn an den Mund. »Santiago hier. Der Vogel ist davongeflogen. Wie lautet Ihre Position?«
    Die Antwort erschien auf dem Display, das schwach grün aufleuchtete.
    Sporthalle der Schule. Greifen die Gewinner an.
    »Wir treffen uns dort.«
    Negativ. Verfolgt weiter Euer Ziel.
    »Wir …« Die Worte schienen Santiago in der Kehle stecken zu bleiben. »… haben keine Wachmacher mehr.«
    Ihr seid jetzt auf Euch allein gestellt. Wir teilen nicht. Ende.
    Santiago schaltete das Gerät wieder aus und biss die Zähne aufeinander. Die Mission hatte weiterhin oberste Priorität. Aber wie lange konnten sie ohne Wachmacher durchhalten?

    Ajax stocherte unbeholfen in seiner Kopfwunde herum und machte es dadurch nur noch schlimmer.
    »Warte, ich helfe dir«, meinte Santiago und nahm einen Propanbrenner von seinem Gürtel.
    Er zündete ihn an. Ajax zuckte weder noch stöhnte er, als Santiago die Wunde ausbrannte. Das Brutzeln erinnerte an das Geräusch von bratendem Speck.
    Santiago hielt die Flamme etliche Sekunden länger als nötig auf die Wunde und richtete sie dann auf die Nase des Giganten. Er beobachtete fasziniert, wie die Härchen erst orange aufglühten und dann verbrannten. Plötzlich wurde er von Scheinwerfern abgelenkt, die auf sie zukamen.
    »Versteck dich«, befahl er Ajax.
    Der Riese stolperte Richtung Wald, und Santiago stellte sich mitten auf die Straße und fuchtelte mit den Händen über dem Kopf. Das Auto, ein kastenartiger Geländewagen, verlangsamte seine Fahrt und hielt schließlich wenige Meter vor ihm an. Santiago setzte ein Lächeln auf und ging auf das Auto zu.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Fahrer.
    Santiago griff durch das heruntergelassene Fenster und packte den Fahrer am Hals.
    »Ja, können Sie. Aber ehe ich mir Ihren Wagen borge, hätte ich eine Frage. Kennen Sie vielleicht jemanden namens Warren Streng?«
     
     
     
    Duncans Hund glühte grün. Mrs. Teller ebenfalls. Sie und Duncan hatten eine Schachtel mit Leuchtstäben geöffnet und sie im Keller verteilt - wie Kerzen. Sie gaben nicht viel Licht ab, waren aber hell genug; Duncan konnte den Raum, in dem sie sich befanden, klar erkennen.

    Mrs. Teller hatte ihn ihren Bunker genannt, den Mr. Teller während einer seiner paranoiden Wahnvorstellungen gebaut hatte. Alle vier Wände waren mit Regalen bestückt, auf denen Konserven, Toilettenpapier und Schachteln über Schachteln mit Leuchtstäben gestapelt standen. Duncan liebte diese Stäbe - zumindest an Halloween und auf dem Jahrmarkt. Aber in dieser kleinen Zelle wirkten sie irgendwie unheimlich. Mrs. Teller hatte ihm ein weißes Unterhemd gegeben, das ihm zu groß war und bis über seine Knie hing. Auch das Hemd leuchtete grünlich.
    Trommeln. An der Tür zum Keller. Bernie befand sich also bereits im Haus. Obwohl die Tür mit einem sehr guten Schloss gesichert war und Mrs. Teller es sorgfältig abgesperrt hatte, befürchtete Duncan, dass Bernie es knacken würde.
    »Hier sind wir sicher«, meinte Mrs. Teller. »Das ist eine Stahltür. Mr. Teller hat nur das Beste gekauft. Die wird standhalten.«
    Die Schläge hörten nicht auf. Es klang so, als ob Bernie etwas Großes benutzte, um auf die Tür einzudreschen. Duncan war es, als ob sein Skelett bei jedem Hieb durchgeschüttelt würde. Woof bellte, und

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