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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Vielleicht hatte sie seitdem ihre Dämonen unter Kontrolle gebracht oder gar besiegt.
    Josh betrat leise das Haus. Er war sich durchaus bewusst, dass er Hausfriedensbruch beging und Doc Wainwright das Gesetz auf seiner Seite hatte, wenn er jetzt im Dunkeln mit einem Gewehr auf ihn schoss. Aber Josh war bereit, dieses Risiko einzugehen. Selbst wenn der Arzt nicht zu Hause war, würde er bestimmt Arzneien und Verbandszeug finden. Wer konnte wissen, wie lange es noch dauern würde, ehe Fran ins Krankenhaus konnte? Das mindeste, was sie brauchte, waren Antibiotika.
    »Doc! Sind Sie zu Hause? Ist jemand da?«
    Keine Antwort.
    Joch versuchte den Lichtschalter an der Wand, der natürlich nicht funktionierte. Er tastete sich zur Küche weiter. Die meisten Leute bewahrten ihre Taschenlampen an Orten auf, die einfach zu erreichen waren, wie in Schubladen oder auf Kühlschränken. Genau dort fand er eine große Stablampe mit sechs Monozellen. Sie erzeugte nicht nur Licht, sondern war auch als Waffe zu benutzen. Er sah Wainwrights Telefon. Als er abhob, hörte er lediglich das Besetztzeichen. Dann ging er die Küchenschränke durch, in denen er aber nur Geschirr und Konservendosen fand.
    Nach und nach arbeitete er sich durch das Haus. Als Nächstes kam Wainwrights Praxisraum an die Reihe. Rasch hatte er den Arzneischrank gefunden und stopfte einen Kopfkissenbezug mit Gratisproben von Ciprofloxacin, einer Ampulle Lidocain Hydrochlorid, einer Spraydose Antiseptikum, zwei unbenutzten Spritzen, einigen kostenlosen Mustern Paracetamol, Pinzetten, Wasserstoffperoxid und einer geschlossenen Packung mit einer Nahtnadel voll.
    Draußen hörte er Woof bellen.

    Es war kein freundliches Bellen. Eher eine Warnung.
    Da war etwas los. Etwas Schlimmes.
    Josh rannte aus dem Zimmer und stürzte aus der Haustür, wo er gerade noch sah, wie der Roadmaster aus der Duck Bill Lane verschwand.
     
     
     
    Taylor merkte, dass Olen zu keuchen begonnen hatte. Obwohl ihn die Gasmaske davor geschützt hatte, die Blausäure einzuatmen, war sie doch in seine Kleidung eingedrungen und von dort in seine Haut gelangt. Jetzt verband sich der Wirkstoff mit den Zellen und verhinderte so, dass sie Sauerstoff aufnehmen konnten. Taylor nahm an, dass Olen noch fünf Minuten Zeit blieb. Mehr nicht. Er übernahm das Steuer. Sie befanden sich gerade auf einem selten befahrenen Sandweg und mussten langsam fahren, da es immer wieder scharfe Kurven gab.
    »Wie weit noch?«, fragte Logan und stach erneut auf Olen ein. Dieser blutete bereits aus einem Dutzend Wunden.
    »Nicht … mehr … weit. Mir … schlecht …«
    Dann übergab er sich in seine Gasmaske, fiel nach vorn und schlug mit dem Gesicht auf das Armaturenbrett.
    Logan stach erneut zu, aber Olen zuckte nicht mehr.
    »Er ist tot«, meinte Logan.
    Taylor bremste. Er und Logan packten den Leichnam und warfen ihn aus dem Grubenentleerer. Dann entledigten sie sich ihrer Gasmasken und Schutzkleidung und warfen auch diese in den Wald. Taylor öffnete sein MMDSC und drückte auf den Sprechknopf.
    »Befinden uns eins Komma sechs Kilometer östlich auf der Deer Tick Road. Versuchen das Nest ausfindig zu machen.«
    Logan war genervt. »Jetzt müssen wir auch noch nach dem
Kerl suchen. Du hättest dem Typen ein bisschen von deinem Wachmacher geben können.«
    »Oder du von deinem«, brauste Taylor auf. »Die Straße ist eine Einbahnstraße. Wenn Warren Streng hier wohnt, finden wir ihn.«
    Taylor starrte aus dem Fenster und entdeckte ein rostiges Schild, das an einen Baum genagelt war. Darauf stand: »Privatbesitz. Eindringlinge werden erschossen.«
    »Es scheint nicht mehr weit zu sein«, fügte er hinzu.
     
     
     
    Als der Abstandsalarm losging, schaltete Warren ›Wiley‹ Streng den Videofeed auf seinem Flachbildschirmfernseher im Wohnzimmer an und beobachtete, wie ein Grubenentleerer die Straße entlanggekrochen kam. Er stoppte, und zwei Gestalten mit Gasmasken zerrten etwas aus dem Fahrerhäuschen.
    Die Kamera verfügte über Nachtsichttechnologie, so dass das Bild grün schimmerte. Obwohl die Ausrüstung ein Vermögen gekostet hatte, war die Kamera lange nicht so hochauflösend wie sein Flachbildschirm, und die Gestalten bildeten kaum mehr als eine Ansammlung grober Pixel. Wiley zoomte mit Hilfe seiner Fernbedienung näher an sie heran und erkannte Olen Porrell anhand seiner verdreckten Kleidung.
    Er war tot.
    Die beiden anderen arbeiteten schnell und effizient. Vermutlich Soldaten. Nein, eher eine Spezialeinheit.

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