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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Sie wirkten ein wenig steif. Körperpanzerung. Wahrscheinlich das neue flüssige Zeug. Er hatte schon im Netz darüber gelesen. Einer der beiden benutzte ein Gerät, wohl um Verstärkung anzufordern, ehe er das Schild anstarrte - und zwar lange genug, dass Wiley sicher war, dass er die versteckte Kamera entdeckt
hatte. Aber er ließ sich nichts anmerken, sondern stieg in den Grubenentleerer und fuhr weiter.
    Sie haben mich, dachte Wiley. Nach mehr als dreißig Jahren haben sie mich endlich gefunden.
    Er zog sich aus seinem Stuhl hoch und begann, sich auf den Angriff vorzubereiten.
     
     
     
    Es ging alles so schnell, dass Fran überhaupt keine Zeit hatte, zu reagieren. Woof bellte. Dann öffneten sich die Autotüren, und Männer stiegen in den Roadmaster. Einer war groß und dünn, der andere riesig. Der Gigant setzte sich auf die Rückbank und warf Woof aus dem Wagen, ehe er eine riesige Pranke auf Frans Kopf legte. Seine Finger reichten ihr bis ins Gesicht.
    »Wenn Sie sich bewegen, reißt er Ihnen den Kopf vom Hals«, meinte der Dünne mit einem starken ausländischen Akzent.
    Das waren also Santiago und Ajax, dachte Fran.
    »Und nach Ihnen kommt der Kleine dran.«
    Fran rührte keinen Muskel. Santiago ließ das Auto an, wendete es auf dem Rasen und fuhr dann die Duck Bill Lane hinauf. Duncan öffnete die Augen und schaute einen Moment lang verblüfft, ehe ihn die Angst ergriff. Er flüchtete sich in Frans Arme, und sie drückte ihn an sich.
    »Sie haben sich Zeit gelassen.« Dr. Stubin nahm etwas kleines Schwarzes aus seiner Tasche. »Ich habe dieses Ding schon vor zehn Minuten eingeschaltet.«
    Santiago runzelte die Stirn. »Sie hätten uns die Adresse verraten können.«
    »Die kannte ich auch nicht.«
    Fran sah, wie Santiago in den Rückspiegel blickte. Er fuhr
mit der Hand über sein Ohr, das mit getrocknetem Blut überzogen war. »Dieser Feuerwehrmann, cabrón. Mit dem habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    »Das kann warten.« Stubin blickte auf seinen Kommunikator. »Taylor und Logan haben Warren beinahe lokalisiert. Sie befinden sich in der Deer Tick Road. Die nächste links, wenn ich bitten darf.«
    Fran fiel es nicht leicht, ihre Stimme zu finden, vor allem, nachdem sich ihr Kopf in einem schraubstockähnlichen Griff befand. Aber Duncan hielt ihre Hand. Sie spürte, wie die Kraft in sie zurückkehrte.
    »Sie haben Warren also gefunden. Dann können Sie uns ja jetzt gehen lassen.«
    Stubin musterte sie, als ob sie gerade erst in den Wagen gebeamt worden wäre. »Ich nehme an, dass die meisten nur das sehen, was sie sehen wollen und alles andere ignorieren. Deshalb haben Sie mir vertraut. Deshalb hat mir auch das amerikanische Militär vertraut.«
    Fran überlegte. »Die Red-Op-Einheit stammt also gar nicht aus Kanada«, meinte sie.
    »Natürlich nicht. Die gehört uns«, erwiderte Stubin.
    Auf einmal ergab die Straßensperre einen Sinn.
    »Das ist eine U.S.-Einheit, aber das Militär hat sie nicht hierherbeordert«, mutmaßte Fran. »Die werden nicht gut auf Sie zu sprechen sein.«
    »Die glauben, dass ich bei der Explosion mit draufgegangen bin. Außerdem sind sie so sehr damit beschäftigt, all dies vor der Presse zu verbergen, dass sie weder Zeit noch Ressourcen haben, um nach uns zu suchen. Das wäre ein gefundenes Fressen für CNN. U.S.-Terroristen vernichten Städtchen in Wisconsin. Eher würden sie eine Atombombe auf Safe Haven werfen, als so etwas an die Öffentlichkeit dringen zu lassen.«

    »Lassen Sie Duncan gehen.« Fran biss sich auf die Lippen, um nicht loszuweinen. »Bitte.«
    Stubin seufzte theatralisch. »Sie verstehen anscheinend nicht. Sie sind uns noch von Nutzen.«
    »Warum?«
    Santiago lachte. »Weiß diese dumpfe puta nicht, dass Warren ihr Vater ist?«
    Fran glaubte, nicht recht zu hören. Sie war als Kind einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen. Ihre Mutter hatte Fran immer erzählt, ihr Vater wäre in Vietnam gefallen. Mom hatte geheiratet, als Fran sieben war, und ihr Stiefvater adoptierte sie. Sie hatte während der letzten zwanzig Jahre keinen Gedanken an ihren leiblichen Vater verschwendet.
    »Es wird noch viel besser«, meinte Stubin und lächelte. Es machte ihm offensichtlich Spaß, sie zu schockieren. »Ich suche schon lange nach Warren. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel Aufwand es mich gekostet hat, diesen Kerl ausfindig zu machen. Aber letztlich hat mich die Spur nach Safe Haven geführt. Als wir Ihren Wagen vor ein paar Jahren von der Straße

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