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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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Buchhalters -, hielt Streng den Atem an, blieb stehen und lauschte.
Nichts. Er holte das Feuerzeug hervor und begutachtete den Raum genauer: ein Schreibtisch, Aktenschränke, ein Bücherregal, eine kleine Kammer mit offen stehender Tür - leer. Hier gab es keine Ecke, in der man sich verstecken konnte.
    Streng schlich zur Toilette weiter und öffnete die Tür, die Pistole weiterhin nach vorne gerichtet. Wieder nichts.
    Noch vier Büros, einschließlich seinem eigenen. Außerdem noch ein Sitzungssaal und die Zelle. Streng war nicht nervös. Er war ein erfahrener Cop und ein erfahrener Jäger. So angsteinflößend Bernie auch sein mochte, er war trotzdem gefesselt und trug keine Waffen bei sich. Streng musste nur einen kühlen Kopf bewahren und methodisch vorgehen. Er würde Bernie wieder einfangen. Tot oder lebendig.
    Ein Geruch drang an seine Nase. Rauch. Kein normales Schießpulver wie aus einem Revolver. Nein, das war etwas Chemisches, etwas Stechendes. Streng folgte seiner Nase, vorbei an zwei Türen, bis er zu dem behelfsmäßigen Büro des Bürgermeisters kam. Auf dem Boden vor dem Schreibtisch lag der Kabelbinder, mit dem Bernies Hände gefesselt gewesen waren. Die Enden waren geschmolzen und rauchten noch.
    Bernie hatte sich also befreit.
    Adrenalin schoss durch Strengs Venen. Er blickte nach links und nach rechts, aber der Killer war nicht zu entdecken. Wie hatte er es geschafft zu verschwinden, ohne dass es Streng aufgefallen war? Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Oder hatte er den Kabelbinder dorthin gelegt, damit Streng glauben sollte …
    Blitzschnell drehte der Sheriff sich um - gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sich Bernie auf ihn warf.
    Strengs Pistole wurde zur Seite geschlagen, und er ließ das Feuerzeug fallen, das sofort erlosch, als es auf dem Boden auftraf. Bernie traf ihn frontal, so dass er derart hart mit dem Rücken
gegen den Schreibtisch knallte, dass es ihm einen Moment lang den Atem verschlug.
    Zum Glück war es ihm gelungen, die Pistole festzuhalten. Jetzt richtete er sie auf Bernies Bauch, während der Pyromane auf Strengs Körper eintrommelte. Er drückte ab. Bernie wurde zurückgeschleudert und zu Boden geworfen. Streng richtete seine Waffe in die ungefähre Richtung des Mannes und drückte drei weitere Male ab. Dann wartete er und versuchte, etwas über das Dröhnen seiner Ohren hinweg zu hören.
    Nichts.
    Er suchte in seiner Tasche, bis er ein weiteres Feuerzeug fand.
    Bernie lag der Länge nach auf dem Boden, die Augen geschlossen. Strengs Niere brannte, und seine Hände zitterten. Außer dem Schmerz und der Angst verspürte er gehörige Wut. Ein Schuss in den Kopf, und alles wäre vorbei gewesen. Streng hatte bereits getötet. In Vietnam. Und in Ausübung seiner Pflicht als Polizist während eines Überfalls auf einen Spirituosenladen. Aber er hatte noch nie jemanden ermordet. Der Unterschied war riesig. In dem einen Fall schoss der andere zurück, während er in dem anderen Fall unbewaffnet war.
    Streng ließ sich auf ein Knie nieder und richtete die Waffe auf Bernie. Der Mann hatte es verdient. Wahrscheinlich x-mal. Aber war es an Streng, ihn zu richten? Viel wichtiger noch als die verschiedenen Graustufen zwischen Richtig und Falsch war die Frage, ob Streng danach mit sich leben konnte.
    Er drückte ab.
    Die Kugel traf ihr Ziel. Sie durchschlug nicht Bernies Körperpanzerung, sondern zerschmetterte seine Kniescheibe wie ein Fußtritt einen Hundehaufen. Bernie riss die Augen auf und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Streng ergriff ihn am Kragen und zerrte ihn hinter sich her in die Zelle. Bernies
Schluchzen ignorierend, holte er den Schlüssel hervor, öffnete die Zellentür und zog den Pyromanen hinein.
    Der Sheriff verspürte keine Genugtuung und keinen Stolz, als er die Tür hinter sich abschloss. Er hatte an seinen Prinzipien festgehalten und nicht einfach einen wehrlosen Mann erschossen. Ob es das Richtige gewesen war, würde sich zeigen.
    »Hör auf, mir wehzutun, Mommy!«, jammerte Bernie. »Bitte hör auf!«
    Streng drehte sich um und ging.
     
     
     
    Josh blickte in den Rückspiegel und betrachtete Dr. Stubin, der auf der Rückbank saß. Er streichelte Woof. Der Hund war mit seinem Kopf auf Stubins Bein eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin.
    Zwischen Josh und Fran saßen Duncan und Mathison. Auch sie schliefen fest. Fran starrte aus dem Fenster und strich geistesabwesend über Duncans Haare.
    »Wie können wir sie aufhalten?«, fragte

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