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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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sich offenbar noch kein Hauptverdächtiger herauskristallisiert hatte, säbelte sie an dem Steak auf ihrem Teller herum.
    »Annalise, es ist erst knapp eine Woche her, seit wir wissen, dass deine Puppen eine Rolle bei diesen Mordfällen spielen.« Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und rieb sich die Stirn. »Die meisten Leute machen sich gar nicht klar, wie viele Stunden, wie viel Kleinarbeit investiert wird, um einen Mörder zu stellen, der nicht geschnappt werden will, insbesondere, wenn einer so schlau ist wie der Kerl, hinter dem wir her sind.«
    »Hat er noch einmal auf Reubens Handy angerufen?«, fragte sie. Tyler hatte ihr erzählt, dass der Mörder den Reporter angerufen hatte, um ihn zu seinem letzten Opfer zu führen, und dann noch einmal, als Tyler Reubens Handy konfisziert hatte.
    »Nein. Wir haben Reubens Nummer an ein Telefon auf der Wache umgeleitet, das vierundzwanzig Stunden am Tag von einem Polizisten überwacht wird, aber bisher ist kein Anruf von dem Mörder eingegangen.« Er seufzte und ließ die Hand sinken. »Seit wir Sulee gefunden haben, ist schon fast eine Woche vergangen.«
    Sie wusste, was er dachte. Die Morde waren jeweils im Abstand von ungefähr einer Woche verübt worden. Wenn sie den Täter nicht binnen ein, zwei Tagen fassten, war ein viertes Opfer sehr wahrscheinlich.

22. Kapitel
    D as Klingeln des Telefons weckte Annalise aus dem Tiefschlaf. Im ersten Moment machte sie keine Anstalten, sich zu melden. Sie und Tyler waren übereingekommen, dass sie den Anrufbeantworter drangehen lassen sollte, wenn er nicht zu Hause war. Als es erneut klingelte, begriff sie, dass das Geräusch nicht von dem Telefon, sondern von ihrem Handy stammte. In der Dunkelheit des Schlafzimmers tastete sie nach dem Schalter der Nachttischlampe. Endlich fand sie ihn, griff nach ihrem Handy und warf gleichzeitig einen Blick auf den Wecker.
    Dreiundzwanzig Uhr. Sie hatte erst eine halbe Stunde geschlafen, allerdings sehr fest. Auf dem Display erkannte sie die Telefonnummer ihres Vaters.
    »Charlie, so spät solltest du nicht mehr anrufen«, sagte sie statt einer Begrüßung, in der Annahme, mit ihrem Bruder zu sprechen.
    »Du sprichst nicht mit Charlie.«
    »Dad! Was ist passiert? Warum rufst du mich um diese Zeit an?« Sie richtete sich auf und schüttelte den Kopf, um die Schlaftrunkenheit zu verscheuchen.
    »Wahrscheinlich ist gar nichts passiert, und ich belästige dich auch nur ungern, nach allem, was du durchmachst.«
    »Was ist los, Dad?« Sie hörte Besorgnis in der Stimme ihres Vaters und presste das Handy dichter ans Ohr.
    »Charlie ist verschwunden. Anscheinend ist er weggelaufen. Heute Abend ist er zu spät von einem Freund zurückgekommen, und wir hatten eine Auseinandersetzung. Ich habe ihn für die nächsten drei Tage zu Hausarrest verdonnert, und daraufhin hat er sich in sein Zimmer verzogen. Vor ein paar Minuten wollte Sherri nach ihm sehen, aber er ist mitsamt seinem Rucksack verschwunden. Der kleine Dummkopf ist aus dem Fenster geklettert. Ich dachte, er könnte vielleicht bei dir sein.«
    »Dad, ich bin zurzeit nicht in meiner Wohnung.« Sie schwang die Beine über die Bettkante und stand auf.
    »Oh, entschuldige. Das wusste ich nicht. Dann ist er wahrscheinlich bei einem Freund. Ich werde seine Freunde jetzt reihum anrufen. Irgendwo erwische ich ihn schon.«
    »Dad, Moment noch. Ich habe Charlie meinen Wohnungsschlüssel gegeben.« Ihre Gedanken überschlugen sich, und die Schläfrigkeit fiel von ihr ab. »Kann sein, dass er sich in meiner Wohnung aufhält, obwohl ich nicht zu Hause bin. Hör zu, ich fahre jetzt ins Loft und schaue nach.«
    »Gut, wir treffen uns dann dort.«
    »Nein, du und Sherri, ihr bleibt zu Hause, für den Fall, dass er zurückkommt. Wenn es so ist, könnt ihr mich auf meinem Handy anrufen und Bescheid geben.«
    »Und es macht dir wirklich nichts aus?«
    »Kein Problem«, antwortete sie und nahm ihre Kleider von dem Stuhl, auf dem sie sie vor dem Schlafengehen deponiert hatte.
    »Der Junge bekommt Hausarrest bis zu seinem einundzwanzigsten Lebensjahr, das schwöre ich dir«, schimpfte Frank.
    Annalise lachte. »Sei nicht zu hart zu ihm. Er ist noch ein Kind. Ich rufe dich an, wenn ich in meiner Wohnung bin.«
    Sie zog sich an, holte ihre Handtasche und die Autoschlüssel und rief Tyler auf seinem Handy an. Der Anruf wurde direkt auf die Mailbox umgeleitet. »Tyler, ich bin’s. Charlie ist verschwunden, und ich fahre zu meiner Wohnung und sehe nach, ob er dort ist.

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