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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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fiel sein Blick auf das Schwarze Brett.
    Die drei Fotos hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn. Seine Puppen. Alle Welt redete über seine Puppen. Er ging zum Schwarzen Brett und strich zuerst über Belindas, dann über Fannys und schließlich über Kims Foto. Seine Puppen.
    Als ihn die Ruhe überkam, setzte sein Verstand wieder ein, dieses Mal ohne die Einmischung durch den Geist seiner Mutter, sondern unabhängig, brillant.
    Annalise war im Augenblick nicht zu Hause, würde aber nicht für immer fortbleiben. Sie hatte nur einen kleinen Koffer mitgenommen, und sie musste sich schließlich um ihr Geschäft kümmern. Irgendwann würden die Reporter verschwinden, und dann kam sie zurück.
    Und er würde sie erwarten.

21. Kapitel
    A nnalise trug die butterblumengelbe Farbe auf die kotzgrün gestrichene Wand auf und trat dann einen Schritt zurück, um ihr Werk kritisch zu betrachten. Perfekt. Als sie darauf bestanden hatte, die Wände zu streichen, hatte Tyler sie gebeten, einfach eine Farbe zu kaufen, die ihrer Meinung nach gut aussehen würde, und das Gelb machte sich wirklich großartig. Am Abend hatte er sich sogar eine Stunde Zeit genommen, um die Löcher zuzuspachteln.
    Sie hielt sich nun schon seit drei Tagen in seiner Wohnung auf, und sie mochte gar nicht daran denken, wie wohl sie sich inzwischen hier fühlte. Tyler ging zu den unmöglichsten Tages- und Nachtstunden ein und aus, und trotz seiner verrückten Arbeitszeiten hatte sich eine Art von gemütlicher Routine eingestellt.
    Sie konnte nicht genau sagen, zu welcher Zeit Tyler nachts ins Bett kam, doch sie erwachte jeden Morgen mit der verschwommenen Erinnerung daran, wie er ins Bett gekommen war und sie an sich gezogen hatte. In seinen Armen, eng an seinen warmen Körper geschmiegt, fühlte sie sich wohl. Und in diesen verschlafenen Momenten des Zusammenseins wusste sie, dass sie dort war, wo sie hingehörte.
    Als sie an diesem Morgen aufwachte, war er bereits gegangen, seine Bettseite war kalt. Sie hatte geduscht und sich angezogen und war dann zum nächsten Heimwerkermarkt gefahren, um Malerutensilien zu kaufen.
    Es war ihr ein Bedürfnis, beschäftigt zu sein, denn sie hoffte, dass die körperliche Betätigung sie von den Gedanken an die Mordfälle und die grauenhafte Vorstellung, dass jemand Menschen in ihre Puppen verwandelte, ablenken würde.
    Sie trug eine zweite Farbschicht auf die Wand auf und stellte sich vor, wie freundlich die Küche in Gelb aussehen würde. Weiße Vorhänge vor den Fenstern würden sich besonders gut machen, dazu ein Strauß Gänseblümchen auf dem Tisch.
    Sie wusste nicht, wie lange sie schon so völlig konzentriert gearbeitet hatte, als plötzlich jemand an die Hintertür klopfte. Sie blickte aus dem Fenster und sah eine dunkelhaarige, ältere Frau dort stehen, die eine große Kiste in den Armen hielt.
    In Sekundenschnelle schossen Annalise verschiedene Gedanken durch den Kopf. Die Frau sah nicht bedrohlich aus, vielmehr hatte sie große Ähnlichkeit mit Tyler. Sie hatte das gleiche dunkle Haar, das schmale Gesicht und die grauen Augen.
    Annalise entriegelte die Tür und öffnete sie mit einem zaghaften Lächeln.
    »Sie sind sicher Annalise. Ich bin Nancy King, Tylers Mutter.« Sie ging rasch an Annalise vorbei, stellte die Schachtel auf den Tisch, betrachtete dann lächelnd Annalises Werk. »Ah, Gott sei Dank, endlich verschwindet diese grauenhafte Farbe. Seit Wie-heißt-sie-gleich hier ausgezogen ist, juckt es mich in den Fingern, selbst zum Pinsel zu greifen.«
    Annalise lächelte. »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Nancy nickte. »Tyler hat mich heute Morgen angerufen, mir mitgeteilt, dass eine schöne Frau bei ihm wohnt, die ihm sehr wichtig ist, und mich gebeten, ihm seinen Lieblings-Geflügelsalat zu bringen.« Sie fing an, Schüsseln aus der Kiste zu holen, und Annalise legte die Farbrolle beiseite und wusch sich die Hände.
    »Im Grunde ist ihm der Geflügelsalat herzlich egal, aber er hat sich Sorgen um Sie gemacht.«
    »Sorge um mich? Mir geht’s gut.« Annalise trocknete sich die Hände ab und blieb verlegen am Tisch stehen.
    »Vielleicht dachte er, Sie würden sich einsam fühlen und sich über weibliche Gesellschaft beim Mittagessen freuen.« Nancy musterte sie interessiert. »Ich habe da etwas in seiner Stimme gehört, als er Ihren Namen aussprach, das ich vorher noch nie wahrgenommen habe.« Sie lächelte. »Ich konnte es kaum erwarten, hierherzukommen und Sie kennenzulernen.«
    Wenig später saßen beide

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