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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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war zu aufgebracht, um höflich zu sein, und wollte mit der Befragung warten, bis sich sein Zorn ein wenig gelegt hatte.
    Alles wäre bedeutend unkomplizierter gewesen, wenn Reuben die Polizei gerufen und zugelassen hätte, dass sie die Ersten am Fundort waren. Tyler war denkbar ungehalten darüber, dass ausgerechnet ein Reporter die Leiche gesehen hatte. Er hatte das Gefühl, dass dadurch alles noch viel komplizierter wurde, als es ohnehin schon war.
    »Erwürgt, genau wie die anderen«, bemerkte Jennifer und riss Tyler aus seinen Gedanken. »Kratzspuren am Hals. Sie hat versucht, seine Hände von ihrem Hals zu lösen. Vielleicht ist es ihr auch gelungen, seine Hände zu zerkratzen.«
    Tyler betrachtete die perfekt manikürten Nägel des Opfers und runzelte die Stirn. »Selbst wenn es so wäre, möchte ich bezweifeln, dass wir Beweismaterial finden.« Der Täter war clever, viel zu clever, um ihnen Hautfetzen unter den Nägeln des Opfers zu überlassen.
    Tyler seufzte ratlos auf, als die Spurensicherung mit der Arbeit begann. »Ich werde dann mal ein bisschen mit unserem Jimmy Olsen plaudern.« Er deutete mit dem Finger auf Reuben.
    »Und ich spreche mit dem Gerichtsmediziner. Vielleicht kann er den Todeszeitpunkt schon festlegen«, erwiderte Jennifer.
    Reuben schien in sich zusammenzufallen, als er Tyler kommen sah. Er ließ die Schultern hängen und senkte das Kinn auf die Brust. Sein Gesicht hatte immer noch die teigige Farbe eines Mannes mit Magenproblemen, und er atmete durch den Mund, als wäre ihm bewusst, dass es um ihn herum nach Tod und Erbrochenem stank.
    »Warum haben Sie nicht unverzüglich die Polizei gerufen, als Sie den Hinweis erhielten?«, fragte Tyler ohne jegliches Vorgeplänkel.
    »Weil ich dachte, es wäre nur ein dummer Scherz«, antwortete Reuben.
    »Ruft man Sie häufig zum Scherz wegen toter Frauen an?«
    Reuben straffte die Schultern. »Man ruft mich sehr häufig wegen allen möglichen Dingen zum Scherz an. Marsmännchen auf dem Dach, Auftragskiller an der Straßenecke, Nachbarn, die mit Drogen handeln – die Leute reden gern mit einem Reporter.«
    »Und diese Hinweise überprüfen Sie ausnahmslos?«
    »Ich steige nicht auf Dächer, um nach Marsmännchen zu suchen, aber ansonsten: Ja, wenn sie echt klingen, versuche ich, solche Hinweise zu überprüfen.« Seine runden Wangen bekamen wieder ein wenig Farbe.
    »Warum haben Sie ausgerechnet diesen Anruf überprüft?«, fragte Tyler.
    Reuben zog die Brauen zusammen. »Es war nicht viel los. Ich hatte nichts Besseres zu tun.«
    »Wiederholen Sie genau, was der Anrufer gesagt hat.«
    »Er hat gefragt, ob ich der Reporter bin, der den Artikel über die Morde an Kerry Albright und Margie Francis geschrieben hat. Ich bestätigte das, und dann sagte er, seine nächste Kreation würde ich hinter der Pizzeria Ecke vierundneunzigste Straße und North Oak finden.«
    »Kreation? Sind Sie sicher, dass er dieses Wort benutzt hat?«, fragte Tyler.
    »Ganz sicher. Ich fand, es war eine merkwürdige Formulierung.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Nichts. Das war alles. Er hat gleich aufgelegt, nachdem er mir gesagt hatte, wo ich sie finden würde.« Reuben streckte ihm sein Handy entgegen. »Vermutlich nehmen Sie mir das ab.«
    Tyler nickte, nahm das Handy und schob es in seine Tasche. »Können Sie mir sagen, wie er sich angehört hat? Sprach er mit einem Akzent? Ist Ihnen vielleicht ein Sprachfehler aufgefallen?«
    »Nein, es war einfach eine tiefe, typisch amerikanische Männerstimme.«
    »Haben Sie irgendwelche Hintergrundgeräusche gehört, die Rückschlüsse auf den Ort, von dem er anrief, zulassen würden?«
    Reuben verzog das Gesicht. »Alles ging so schnell. Nein, nicht, dass ich mich erinnern könnte.« Er blickte zu dem Opfer hinüber, das gerade in einen Leichensack geschoben wurde. »Tut mir leid wegen der Kotze«, sagte er. »Sie sah so friedlich aus, und dann kam eine Fliege aus ihrer Nase gekrochen, und das war’s.« Er zog eine Grimasse.
    »Die Arbeit der Jungs von der Spurensicherung wird dadurch noch unangenehmer«, erwiderte Tyler. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich an.« Tyler wandte sich zum Gehen.
    »Detective King?«
    Er drehte sich noch einmal zu Reuben um.
    »Es ist derselbe Täter, nicht wahr?«
    Tylers Gesichtsausdruck verriet nichts. »Was reden Sie da?«
    »Der Typ, der dieses Mädchen da umgebracht hat und die anderen beiden, die so merkwürdig angezogen waren … die Braut und das

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