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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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wandern und zusehen, wie diese Idioten an den Kontrollpunkten vorbeirasen? Alle dreizehn Minuten einer. . . ?
    Um zehn Uhr waren sie alle über den Kurs verteilt. Es war kein »Rennen« mehr, höchstens noch eine Ausdauer-Prüfung. Zu sehen war nur was an der Start/Ziel-Linie, wo alle paar Minuten so ein Typ aus der Staubwolke herausgerast kam und dann von seiner Maschine kletterte. Seine Boxen-Mannschaft tankte sie neu auf und schickte sie dann mit einem frischen Fahrer wieder auf die Bahn . . . für die nächste Fünfzig-Meilen-Runde, die nächste brutale Stunde nierenwalkenden Wahnsinns da draußen im schrecklichen staub-blinden Niemandsland.
    So gegen elf machte ich noch eine Tour im Presse-Gefährt, aber wir trafen nur zwei Dünen-Buggies, vollbesetzt mit Leuten, die aussahen wie pensionierte Obermaate aus San Diego. Sie schnitten uns an einer ausgewaschenen Stelle den Weg ab und verlangten zu wissen: »Wo ist das verdammte Ding?«
    »Keinen Schimmer«, sagte ich. »Wir sind ebenso gute patriotische Amerikaner wie Sie.« Ihre beiden Buggies waren mit dräuenden Symbolen bedeckt: mörderische Adler, die amerikanische Fahnen in ihren Klauen hielten, eine schlitzäugige Schlange, die von einer Motorsäge aus »Stars und Stripes« in Scheiben geschnitten wurde, und bei einem der Wagen war etwas auf den Beifahrersitz montiert, das aussah wie ein Maschinengewehr.
    Sie waren auf Krawall aus – preschten mit Höchstgeschwindigkeit durch die Wüste und belästigten jeden,
den sie trafen. »Zu welchem Haufen gehört ihr Burschen denn?« schrie einer von ihnen. Die Motoren liefen auf Hochtouren, wir konnten einander kaum verstehen.
    »Zur Sportpresse«, rief ich. »Wir sind ungefährlich – Lohnschreiberlinge.«
    Schwaches Lächeln.
    »Wenn ihr ’ne gute Beute wollt«, brüllte ich, »dann solltet ihr hinter dem Stinktier von den CBS-Nachrichten herjagen, da vorne in dem großen schwarzen Jeep. Er ist verantwortlich für ›The Selling Of The Pentagon‹.«
    »Gottsverdammt!« schrien zwei von ihnen gleichzeitig. »Ein schwarzer Jeep, sagst du?«
    Sie dröhnten davon und wir ebenfalls. Holperten über die Steine und über Zwergeichen/Kakteen wie metallene Steppenhexen. Das Bier flog mir aus der Hand gegens Dach, fiel mir dann auf den Schoß und weichte mich mit warmem Schaum ein.
    »Du bist gefeuert«, sagte ich zum Fahrer. »Bring mich zurück an die Boxen.«
    Es wurde langsam Zeit, zu Potte zu kommen – diesen beknackten Auftrag zu überdenken und auszubaldowern, wie man das Ding angehen sollte. Lacerda bestand auf totaler Berichterstattung. Er wollte zurück in den Sandsturm und irgendeine ausgebuffte Kombination von Film und Objektiv austüfteln, mit der er vielleicht die Staubwolken durchdringen konnte.
    ›Joe‹, unser Fahrer, war mit von der Partie. Er hieß nicht wirklich ›Joe‹, aber man hatte uns gesagt, daß wir ihn so nennen sollten. Ich hatte am Abend vorher mit dem FoMoCo-Boß geredet, und als er auf den Fahrer kam, den sie uns stellten, sagte er: »Sein wirklicher Name ist Steve, aber ihr solltet ihn Joe nennen.«
    »Warum auch nicht?« sagte ich. »Wir nennen ihn, wie er will. Wie wär’s mit ›Zoom‹?«
    »Keine Experimente«, sagte der Ford-Mann. »Es muß ›Joe‹ sein.«
    Lacerda stimmte zu, und um die Mittagszeit fuhr er noch mal hinaus in die Wüste, begleitet von unserem Fahrer Joe. Ich ging zurück in das Blockhaus Bar/Kasino, das eigentlich der Mint Gun Club war – und dort begann ich, schwer einen zu heben, schwer nachzudenken und mir eine Menge schwerwiegende Notizen zu machen . . .

6
Eine Nacht unterwegs in der Stadt . . . Zusammenstoß in Desert Inn . . . Drogen-Wahnwitz im Circus-Circus
    Samstag mitternacht . . . die Erinnerungen an diese Nacht sind äußerst verschwommen. Alles, was ich habe als Eselsbrücken, ist eine Tasche voll Karteikarten und Papierservietten, mit Notizen vollgekritzelt. Hier ist eine: »An den Ford-Mann ran, einen Bronco zum Zweck der Renn-Beobachtung verlangen . . . Fotos? . . . Lacerda /Anruf . . . warum nicht einen Hubschrauber? . . . sich ans Telefon hängen, schwer anmachen die Ficker . . . reichlich rumbrüllen.«
    Auf einer anderen steht: »Werbespruch am Paradise Boulevard –« Stopless and Topless . . . Hinterwäldler-Sex im Vergleich zu LA; Brustwarzenaufkleber hier – splitterfasernacktes öffentliches Gebumse in LA . . . Las Vegas, das ist eine Gesellschaft bewaffneter Onanisten /hier ist Glücksspiel angesagt/Sex ist extra/irrer Trip

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