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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Bezirksstaatsanwälte‹.«
    »Wunderbar«, sagte ich.
    ». . . und die andere«, fuhr er fort, »lautet: ›Lucy im Americana anrufen, Zimmer 1600‹.«
    »Was?«
    Er wiederholte die Nachricht. Es stimmt.
    »Heiliger Scheißdreck!« stammelte ich.
    »Wie bitte?« sagte der Angestellte.
    Ich hängte auf.
     
    Mein Anwalt hatte schon wieder das große Kotzen im Badezimmer. Ich ging auf den Balkon hinaus und starrte auf den Pool, diesen nierenförmigen Wassersack, der draußen vor unserer Suite schimmerte. Ich kam mir vor wie Othello. Ich war erst ein paar Stunden wieder in der Stadt, und schon hatten wir alle Vorkehrungen für eine klassische Tragödie getroffen. Der Held war zum Untergang verurteilt; er hatte die Saat seines eigenen Verhängnisses schon gesät . . .
    Aber wer war der Held des Schund-Dramas? Ich wandte mich vom Pool ab und meinem Anwalt zu, der gerade aus dem Badezimmer kam und sich den Mund mit einem Handtuch abwischte. Seine Augen waren glasig. »Dies gottverdammte Meskalin«, stammelte er. »Warum zum Teufel können sie es nicht ein bißchen weniger pur herstellen? Vielleicht mit Rollaids mixen oder so was?«
    »Othello benutzte Dramamin«, sagte ich.
    Er nickte und legte sich das Handtuch um die Schultern, als er den Fernsehapparat einschaltete. »Ja, ich habe von diesen Heilmitteln gehört. Dein Freund Fatty Arbuckle benutzte Olivenöl.«
    »Lucy hat angerufen», sagte ich.
    »Was?« Er sackte sichtbar in sich zusammen – wie ein tödlich getroffenes Wild.
    »Ich habe gerade eine Nachricht von der Rezeption bekommen. Sie ist im Americana, Zimmer 1600 . . . und sie möchte, daß wir sie zurückrufen.«
    Er starrte mich an . . . und in demselben Moment klingelte das Telefon.
    Ich zuckte die Achseln und nahm den Hörer ab. Es hatte keinen Zweck, sich zu verstecken. Sie hatte uns gefunden, und das war’s.
    »Hallo«, sagte ich.
    Wieder der Mann von der Rezeption.
    »Mister Duke?«
    »Ja.«
    »Hallo, Mister Duke. Tut mir leid, daß wir gerade unterbrochen wurden . . . aber ich dachte, es wäre besser noch mal anzurufen, denn ich bin nicht ganz sicher. . .«
    »Was?« Ich spürte, wie sich die Zange um uns schloß. Dieser Scheißkerl wollte uns festnageln. Was hatte die wahnsinnige Hexe zu ihm gesagt? Ich versuchte, ruhig zu bleiben. »Wir sehen die gottverdammten Nachrichten!« schrie ich ihn an. »Warum zum Teufel stören Sie uns dabei?«
    Schweigen.
    »Was wollen Sie denn? Wo bleibt das gottverdammte Eis, das ich bestellt habe? Wo bleibt der Schnaps? Wir haben Krieg, Mann! Menschen werden umgebracht!«
    »Umgebracht?« Er flüsterte das Wort.
    »In Vietnam!« brüllte ich ihn an. »Im gottverdammten Fernsehen!«
    »Oh . . . ja . . . ja«, sagte er. »Dieser schreckliche Krieg. Wann wird er nur aufhören?«
    »Sagen Sie mir«, sprach ich ihn ganz ruhig an. »Was wollen Sie?«
    »Aber natürlich«, antwortete er und verfiel wieder in den offziellen Tonfall des Rezeptionsangestellten. »Ich dachte, lieber sag ich es Ihnen . . . denn ich weiß ja, daß Sie hier bei der Polizei-Tagung sind . . . die Frau, die für Sie eine Nachricht hinterließ, klang sehr verwirrt .«
    Er zögerte, aber ich sagte nichts.
    »Ich dachte, es wäre besser, wenn Sie es wissen«, sagte er schließlich.
    »Was haben Sie zu ihr gesagt?« fragte ich.
    »Nichts . Absolut nichts, Mister Duke. Ich habe nur die Nachricht entgegengenommen.« Er hielt inne. »Aber es war nicht leicht, ich meine, mit dieser Frau zu sprechen. Sie war . . . nun . . . äußerst nervös. Ich glaube, sie weinte.«
    »Weinte?« Ich hatte ein Black-out im Kopf. Ich konnte nicht denken. Die Droge begann zu wirken. »Warum weinte sie denn?«
    »Nun . . . äh . . . das hat sie nicht gesagt, Mister Duke. Aber da ich weiß, womit Sie von Berufs wegen zu tun haben, dachte ich. . .«
    »Ich weiß«, sagte ich schnell. »Hören Sie, Sie müssen unbedingt behutsam mit der Frau umgehen, wenn Sie noch mal anrufen sollte. Sie ist unsere Fall-Studie. Wir beobachten sie sehr sorgfältig.« Ich fühlte, wie sich meine Gedanken entwirrten; jetzt kamen die Wörter wie von allein: »Sie ist natürlich völlig harmlos . . . es gibt keine Schwierigkeiten . . . diese Frau nimmt ständig Laudanum, es handelt sich um ein kontrolliertes Experiment, aber ich fürchte, wir brauchen Ihre Mithilfe.«
    »Aber . . . selbstverständlich« , sagte er. »Wir sind immer sehr froh, wenn wir der Polizei einen Dienst erweisen können . . . solange es keinen Arger gibt . . . für uns, meine

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