Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)
jetzt voller Scham vor Ihnen sitzt . . . ja, die Angeklagten haben diesem jungen Mädchen genügend Rauschgift eingetrichtert, daß ihr Hirn auf eine Weise gestört ist, die es ihr unmöglich macht, sich noch an die schmutzigen Einzelheiten der Orgie zu erinnern, die sie gezwungenermaßen erdulden mußte . . . und dann haben die Angeklagten, meine Damen und Herren, dieses Mädchen benutzt zur schändlichen Befriedigung ihrer eigenen unsäglichen Begierden!«
5
Eine schreckliche Erfahrung mit äußerst gefährlichen Drogen
Unmöglich, sich da durchzuschlagen. Ich stand auf und sammelte mein Gepäck zusammen. Ich hatte das Gefühl, es sei wichtig, die Stadt augenblicklich zu verlassen.
Mein Anwalt schien endlich zu begreifen. »Warte!« schrie er. »Du kannst mich doch nicht allein in dieser Schlangengrube zurücklassen! Dies Zimmer ist auf meinen Namen gemietet.«
Ich zuckte die Achseln.
»O. K., gottverdammt«, sagte er und ging zum Telefon. »Paß auf, ich ruf sie an. Ich halt sie dir vom Hals.« Er nickte. »Du hast ja recht. Sie ist mein Problem.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt keinen Weg mehr zurück.«
»Du würdest einen beschissenen Anwalt abgeben«, erwiderte er. »Ganz ruhig jetzt. Ich regel die Sache.«
Er wählte das Americana an und ließ sich mit Zimmer 1600 verbinden. »Hi, Lucy«, sagte er. »Ja, ich bin’s. Ich habe deine Nachricht erhalten . . . was? Zum Teufel, nein, dem Hund hab ich eine Lektion erteilt, die er im Leben nicht vergessen wird . . . was? . . . Nein, nicht tot, aber er ist für eine Weile aus dem Verkehr gezogen, wird
erst mal niemanden mehr behelligen . . . tja . . . ich hab ihn da draußen liegen lassen; ich hab ihn zusammengetreten, und dann hab ich ihm alle Zähne rausgerissen. . .«
»Jesus«, dachte ich. Wie kann man jemandem mit dem Kopf voll Acid nur eine solche Schauergeschichte erzählen?
»Aber da gibt es ein Problem«, sagte er weiter. »Ich muß hier sofort weg. Der Schweinehund hat unten an der Rezeption einen ungedeckten Scheck eingelöst und dabei auch deinen Namen angegeben, und jetzt suchen die natürlich nach euch beiden . . . ja, ich weiß, aber man kann dem äußeren Eindruck niemals trauen, Lucy; manche Leute sind durch und durch rot, auch wenn sie nicht so aussehen . . . jedenfalls darfst du um Gottes willen nicht wieder in diesem Hotel anrufen; die kriegen raus, woher der Anruf kam, und dann bringen sie dich hinter Gitter . . . nein, ich ziehe sofort ins Tropicana, und ich ruf dich von dort aus an, sobald ich meine Zimmernummer weiß . . . ja, wahrscheinlich in ungefähr zwei Stunden . . . ich darf kein Aufsehen erregen, sonst verhaften die mich auch noch . . . ich werde wahrscheinlich einen anderen Namen benutzen, aber ich lasse dich wissen, welchen . . . sicher, sobald ich mich im Tropicana angemeldet habe . . . was? . . . natürlich! Wir gehen ins Circus-Circus und schauen uns die Polarbären-Nummer an; du wirst ausflippen . . .«
Nervös wechselte er den Hörer von einem Ohr zum anderen, während er sprach »Nein . . . hör zu, ich muß jetzt Schluß machen; wahrscheinlich hören sie diesen Apparat ab . . . ja. Ich weiß, wie furchtbar das alles ist, aber bald ist es ja vorbei . . . OH, MEIN GOTT, JETZT TRETEN SIE DIE TÜR EIN!« Er warf das Telefon auf
den Boden und begann zu schreien: »Nein! Lassen Sie mich los! Ich bin unschuldig! Es war Duke! Ich schwöre bei Gott!« Er knallte das Telefon gegen die Wand und beugte sich dann runter. »Nein«, schrie er wieder. »Nein, ich weiß nicht, wo sie ist! Ich glaube, sie ist nach Montana zurückgefahren. Lucy werdet ihr nie kriegen! Sie ist schon weg!« Nochmals trat er gegen den Hörer, nahm ihn dann hoch, hielt ihn auf Armlänge von sich und stieß einen langen, markerschütternden Schrei aus. Er stöhnte. »Nein, nein! Ich will keine Handschellen . . .« Dann knallte er den Hörer auf.
»Also«, sagte er ruhig, »das wär’s. Sie stürzt sich jetzt wahrscheinlich in den Müllschlucker.« Er lächelte. »Ja, ich glaube, von jetzt an werden wir nichts mehr von Lucy hören.«
Ich warf mich aufs Bett. Seine Vorstellung hatte mich schlimm mitgenommen. Einen Moment dachte ich, es hätte ihn wirklich erwischt – er sei übergeschnappt und glaubte wirklich, von unsichtbaren Feinden angegriffen zu werden.
Aber im Zimmer war es wieder still. Er saß in seinem Sessel, betrachtete »Mission Impossible« und hantierte mit der Haschpfeife. Sie war leer. »Wo ist das Opium?« fragte er.
Ich
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