Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)
deiner Frau und sie rammen ihr die Klinge in die Kehle.«
»Allmächtiger Gott«, sagte der Mann aus dem Süden. »Was zum Teufel geht in diesem Lande vor? «
»Sie würden es nicht für möglich halten«, sagte mein Anwalt, »aber in Los Angeles ist alles außer Kontrolle. Zuerst waren’s die Drogen, jetzt ist es die Schwarze Magie.«
»Schwarze Magie? Scheiße, das kann doch nicht angehen!«
»Lesen Sie doch mal die Zeitungen«, sagte ich. »Mann, in echten Schwierigkeiten sind Sie erst, wenn ’ne Bande von diesen Süchtigen über Sie herfällt, weil sie auf Menschenopfer aus sind.«
»Nee!« sagte er. »So was gibt’s nur in Science Fiction-Büchern.«
»Nicht, wo wir arbeiten«, sagte mein Anwalt. »Verdammt, allein in Malibu bringen diese verdammten Satan-Anhänger jeden Tag sechs oder acht Leute um.« Er hielt inne, um an seinem Drink zu nippen. »Und sie wollen nichts als das Blut«, fuhr er fort. »Die schnappen sich die Leute direkt von der Straße, wenn’s nicht anders geht.« Er nickte. »Zum Teufel, ja. Neulich gerade hatten wir den Fall, daß sie sich ein Mädchen von ’nem McDonald’s Hamburger-Stand gegriffen haben. ’ne Kellnerin. War ungefähr sechzehn . . . und ’ne Menge Leute haben’s mit angesehen.«
»Und was ist passiert?« fragte unser Freund. »Was haben sie mit ihr gemacht!« Er schien ziemlich abgefahren auf das, was er hörte.
»Gemacht? « sagte mein Anwalt. »Herr im Himmel, Mann! Die haben ihr noch auf dem Parkplatz den Kopf abgehackt! Dann haben sie überall Löcher in sie gehauen und ihr das Blut ausgesaugt!«
»Allmächtiger Gott! « rief der Mann aus Georgia. . .«Und niemand hat etwas unternommen?«
»Was soll man denn machen?« sagte ich. »Der Typ, der ihr den Kopf abgehackt hat, war fast zwei Meter groß und wog gut drei Zentner. Außerdem hatte er zwei Luger im Anschlag, und die anderen hatten M 16er dabei. Alles ehemalige GIs . . .«
»Der große Typ war mal Major bei den Marines«, sagte mein Anwalt. »Wir wissen, wo er wohnt, aber wir kommen an das Haus nicht ran.«
»Nein!« rief unser Freund aus. »Das kann nicht sein! Ein Major!?«
»Er wollte nur die Zirbeldrüse«, sagte ich. »Darum ist er auch so groß geworden. Als er von den Marines wegging, war er ein winziges Bürschchen! «
»Oh mein Gott«, sagte unser Freund. »Das ist ja furchtbar!«
»Das passiert jeden Tag«, sagte mein Anwalt. »Gewöhnlich sind es ganze Familien. Nachts. Die meisten wachen erst auf, wenn ihnen der Kopf abgeschnitten wird, und dann ist es natürlich zu spät.«
Der Barmixer war stehengeblieben und hörte zu. Ich hatte ihn beobachtet. Er schien nervös.
»Noch drei Rum«, sagte ich. »Mit viel Eis und vielleicht ’ner Handvoll Limonenscheiben.«
Er nickte, aber ich merkte, daß seine Gedanken nicht bei der Sache waren. Er starrte auf unsere Namensschilder. »Haben Sie mit dem Polizei-Kongreß oben zu tun?« fragte er schließlich.
»Erraten, mein Freund«, sagte der Mann aus Georgia und grinste breit.
Der Barmixer schüttelte betreten den Kopf. »Hab ich mir’s doch gedacht«, sagte er. »Solche Gespräche hab ich nämlich noch nie in der Bar gehört. Herr Gott! Wie haltet ihr Leute solche Arbeit nur durch?«
Mein Anwalt lächelte ihn an. »Uns gefällt’s«, sagte er. »Ist doch ’ne Schau.«
Der Barmixer schreckte zurück. Sein Gesicht zeigte einen maskenhaften Ausdruck des Widerwillens.
»Gefällt Ihnen was nicht?« fragte ich. »Zum Teufel, irgend jemand muß die Arbeit doch machen.«
Er starrte mich einen Augenblick an, dann wandte er sich ab.
»Und Beeilung mit den Drinks«, sagte mein Anwalt. »Wir sind durstig.« Er lachte und rollte mit den Augen, als der Barmixer ihn anschaute. »Nur zwei Rum«, sagte er. »Ich will ’ne Bloody Mary!«
Der Barmixer schien zu erstarren, aber unser Georgia-Freund merkte es nicht. Seine Gedanken waren woanders. »Zum Teufel, gern hör’ ich das alles nicht«, sagte er leise. »Denn alles, was in Kalifornien passiert, kommt auch irgendwann zu uns, früher oder später. Meistens Atlanta, aber ich schätze, das war damals, als die gottverdammten Hunde noch friedlich waren. Damals brauchten wir nichts anderes zu machen, als die Typen im Auge zu behalten. Sind nicht viel rumgestrolcht . . .« Er zuckte mit den Achseln. »Aber jetzt, Himmel, jetzt ist ja niemand mehr sicher. Die könnten ja überall auftauchen.«
»Recht haben Sie«, sagte mein Anwalt. »Das haben wir in Kalifornien lernen müssen. Sie erinnern sich
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