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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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doch, als Manson auftauchte, oder? Mitten im Death Valley. Er hatte ’ne ganze Armee von Sex-Besessenen da
draußen versammelt. Wir konnten nur ein paar davon schnappen. Die meisten von seiner Bande sind entwischt; sind einfach über die Sanddünen abgehauen, wie große Eidechsen . . . und alle splitterfasernackt, bis auf die Waffen, die sie trugen.«
    »Die tauchen irgendwo auf, und zwar bald«, sagte ich. »Können nur hoffen, daß sie uns nicht übertölpeln.«
    Der Georgia-Mann hämmerte mit der Faust auf die Theke. »Aber wir können uns doch nicht in unseren Häusern einschließen wie die Sträflinge!« rief er aus. »Wir wissen nicht mal, wer diese Leute sind. Wie erkennt man sie denn?«
    »Kann man nicht«, erwiderte mein Anwalt. »Bleibt nichts übrig, als den Bullen bei den Hörnern zu packen und weg mit dem Gesindel, ausmerzen!«
    »Was meinen Sie denn damit?« fragte er.
    »Sie wissen schon, was ich meine«, sagte mein Anwalt. »Wir haben’s schon früher gemacht, und wir können’s verdammt wieder machen.«
    »Rübe ab, ist doch klar«, sagte ich. »Alle einen Kopf kürzer machen. So halten wir’s in Kalifornien.«
    »Was?«
    »Klar«, sagte mein Anwalt. »Ist natürlich alles ziemlich geheim, aber jeder, auf den’s ankommt, ist auf unserer Seite.«
    »Mein Gott! Ich hatte ja keine Ahnung, daß es da so schlimm steht!« sagte unser Freund.
    »Wir posaunen so was nicht raus«, sagte ich. »Über solche Sachen spricht man nicht da oben, ist doch klar. Nicht, wenn die Presse da rumlungert.«
    Unser Mann stimmte zu. »Zum Teufel, nein«, sagte er. »Dann würden wir das Ungeziefer ja nie ausrotten.«
    »So’n Dobermann redet nicht«, sagte ich.
    »Was?«
    »Manchmal ist es besser, kein Protokoll zu schreiben«, sagte mein Anwalt. »Und die Typen leisten höllischen Widerstand, wenn man ihre Rübe will und keinen Hund dabei hat.«
    »Allmächtiger Gott!«
    Wir ließen ihn in der Bar zurück. Er hatte einen ernsten Gesichtsausdruck und schüttelte das Eis in seinem Drink. Er fragte sich, ob er seiner Frau von dieser Geschichte erzählen sollte oder nicht. »Sie würde das nie begreifen«, murmelte er. »Sie wissen schon, wie Frauen sind.«
    Ich nickte. Mein Anwalt war schon fort, hastete durch ein Labyrinth von Spielautomaten zur Eingangstür. Ich verabschiedete mich von unserem Freund und schärfte ihm ein, kein Wort von dem weiterzuerzählen, was wir ihm gesagt hatten.

8
Hinterhofschönheit . . . u. endlich ein ernsthaftes Autorennen auf dem Strip
    Irgendwann gegen Mitternacht wollte mein Anwalt Kaffee. Er hatte ziemlich regelmäßig gekotzt, während wir auf dem Strip kreuzten, und die rechte Flanke des Wals war bös bekleckert. Unser Wagen schnurrte im Leerlauf vor einer roten Ampel beim Silver Slipper neben einem großen blauen Ford mit Oklahoma-Nummernschildern. . . zwei schweinsköpfige Ehepaare saßen im Wagen, wahrscheinlich Cops aus Muskogee, die ihren Ehefrauen Las Vegas zeigen wollten und denen die Drogenkonferenz einen guten Vorwand lieferte. Sie sahen aus, als hätten sie gerade an den 17 und 4 Tischen vom Caesar’s Palace 33 Dollar Gute gemacht und nun wollten sie im Circus-Circus die Sau rauslassen . . . aber plötzlich befanden sie sich neben einem weißen Cadillac Kabrio voller Kotze und einem 300pfündigen Samoaner in einem gelben Fischnetz-T-Shirt, der sie anbrüllte:
    »He da! Leute, wollt ihr ’was Heroin kaufen?«
    Keine Antwort. Kein Anzeichen, daß sie uns wahrgenommen hatten. Man hatte sie gewarnt vor solchem Gesindel: gar nicht beachten . . .
    »He, ihr Kuhbauern!« kreischte mein Anwalt. »Gottverdammt,
ich mein’s ernst! Ich will euch was reines verdammtes H verkaufen!« Er lehnte sich aus dem Wagen, kam ihnen ganz nahe. Aber noch immer antwortete ihm keiner. Ich sah kurz aus den Augenwinkeln zu ihnen hinüber: vier amerikanische Gesichter, mittleres Alter, versteinert-schockiert, geradeaus starrend.
    Wir standen in der mittleren Spur. Flott links abbiegen war nicht erlaubt. Wir mußten geradeaus fahren, wenn die Ampel auf Grün sprang, und dann an der nächsten Ecke entwischen. Ich wartete, tippte nervös aufs Gaspedal . . .
    Mein Anwalt verlor die Kontrolle: »Billiges Heroin!« schrie er. »Bei mir bekommt ihr den garantiert besten Stoff! Der euch nicht süchtig macht! Gottverdammt, ich weiß doch, was ich hab!« Er schlug mit der flachen Hand gegen die Autotür, als wolle er damit ihre Reaktion provozieren . . . aber sie wollten von uns nichts wissen.
    »Habt wohl

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