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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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bißchen nach vorn gebeugt, ohne ein Wort zu sagen.«
    »Die Bullen wurden irre, als sie das ganze Geld sahen. Sie fingen an, miteinander zu flüstern; Scheiße, sie hatten keine Chance, die beiden wegen ›Landstreicherei‹ dazubehalten.« Er lachte. »Also buchteten sie sie ein wegen ›Verdacht auf Steuerhinterziehung‹.«
    »Sie brachten uns alle ins Gefängnis, und diese beiden Typen flippten fast aus. Sie waren Dealer, klar, und hatten
ihre Ware im Hotelzimmer – also mußten sie hier rauskommen, bevor die Bullen Wind kriegten, wo sie wohnten.«
    »Sie boten einem der Wärter hundert Dollar, wenn er losging und den besten Anwalt der Stadt holte . . . und ungefähr zwanzig Minuten später war er da, brüllte rum vom Habeas Corpus-Gesetz und solchem Scheiß . . . Teufel, ich versuchte, auch mit ihm zu sprechen, aber der Bursche hatte Scheuklappen. Ich sagte ihm, daß ich eine Kaution bezahlen konnte und auch noch sein Honorar, wenn sie mich nur meinen Vater in Chicago anrufen ließen, aber er war zu sehr beschäftigt, sich für die beiden anderen Typen stark zu machen.«
    »Ungefähr zwei Stunden später kam er mit dem Wärter zurück und sagte: ›Gehen wir.‹ Sie waren draußen. Einer von den Typen hatte mir erzählt, während wir warteten, daß es sie 30 000 $ kosten würde . . . und ich schätze, das stimmte, aber was zum Teufel soll’s? Ist doch billig, wenn man bedenkt, was passiert wäre, wenn sie die Sache nicht so gedreht hätten.«
    »Schließlich ließen sie mich ein Telegramm an meinen Alten schicken, und er kabelte mir 125 Dollar . . . aber es dauerte sieben oder acht Tage; ich weiß nicht mehr genau, wie lange ich drinnen war, denn es gab keine Fenster in dem Bunker, und sie gaben uns alle zwölf Stunden was zu essen . . . man verliert sein Zeitgefühl, wenn man die Sonne nicht mehr sieht.«
    »Fünfundsiebzig Kerle waren in jeder Zelle – große Räume mit ’nem Toilettenbecken in der Mitte. Sie gaben einem ’ne Schlafdecke, wenn man reinging, und man konnte sich hinpacken, wo man wollte. Der Typ neben mir saß schon dreißig Jahre, weil er ’ne Tankstelle ausgeraubt hatte.«
    »Als ich schließlich rauskam, nahm der Bulle am Tisch nur noch fünfundzwanzig Dollar ab von dem, was mein Vater mir geschickt hatte, zusätzlich zu dem, was ich als Strafe für die ›Landstreicherei‹ bezahlen mußte. Was sollte ich sagen? Er nahm es einfach. Dann gab er mir die restlichen 75 Dollar und sagte, draußen würde ein Taxi auf mich warten, das mich zum Flughafen bringen sollte . . . und als ich ins Taxi einstieg, sagte der Fahrer: ›Wir halten nicht an, Bürschchen, und keine Bewegung bis zum Flughafen, verstanden?‹«
    »Ich zuckte nicht mit der Wimper. Der hätte mich glatt erschossen. Da bin ich sicher. Ich ging geradewegs ins Flugzeug und sagte zu niemandem ein Wort, bis ich wußte, daß wir aus Nevada raus waren. Mann, das ist ein Ort, wo ich nie im Leben wieder hingeh.«

11
Betrug? Diebstahl? Vergewaltigung? Eine brutale Bezieheng zu Alice vom Wäschedienst
    Ich brütete über dieser Geschichte, als ich den Weißen Wal auf den Parkplatz des Flamingo servolenkte. Fünfzig Dollar und eine Woche im Gefängnis, weil man an der Ecke gestanden hatte und neugierig war . . . Himmel, was für unglaubliche Strafen hatten sie für mich in petto? Ich stellte mir die verschiedenen Anklagepunkte vor – aber wenn man sie auf die knöcherne Juristensprache reduzierte, schien alles halb so schlimm:
    Vergewaltigung? Das konnten wir ganz sicher abwimmeln. Ich hatte das gottverdammte Mädchen noch nicht mal lüstern angesehen, geschweige denn Hand an sie gelegt. Betrug? Diebstahl? Ich konnte jederzeit anbieten, die Schulden zu begleichen. Bezahlen. Sagen, ich sei von Sports Illustrated hergeschickt worden, und dann die Anwälte von Time, Inc., in eine Prozeßlawine von gigantischen Ausmaßen hineinziehen. Sie jahrelang in Atem halten mit einem Wirbelsturm von Gerichtsbeschlüssen und Revisionsanträgen. Alle Aktiva an Orten wie Juneau und Houston binden, und dann ständig Anträge stellen, den Gerichtsstand nach Quito, Nome oder Aruba zu verlegen . . . sie zu Auseinandersetzungen mit der Buchhaltung zwingen:

ARBEITSZEITKONTROLLISTE FÜR ABNER H. DODGE LEITER DER RECHTSABTEILUNG
    Rechnungsposten: 44.066, 12 $ . . . Sonderausgaben wie folgt: Wir haben den Beklagten, R. Duke, durch die gesamte westliche Hemisphäre verfolgt und konnten ihn schließlich in einem Dorf an der Nordküste einer Insel stellen, die

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