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Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition)

Titel: Angst und Schrecken in Las Vegas: Eine wilde Reise in das Herz des Amerikanischen Traumes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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Artikel schreiben und ihn reinkriegen.
    Kellnerin: Warum kommen Sie eigentlich nicht rein und setzen sich?
    Duke: Wir versuchen soviel Sonne zu kriegen, wie’s geht.
    Anwalt: Sie will doch telefonieren, um rauszufinden, wo es ist.
    Duke: Ach so, O. K., gehn wir also rein.
     
    BEMERKUNGEN DES LEKTORS (Fortsetzung):
    Die Tonbandkassetten für die nächste Sequenz ließen sich absolut nicht transkribieren, weil sie von einer zähflüssigen Substanz verkrustet waren. Aus den verzerrten Geräuschen und Tönen läßt sich jedoch ein gewisser Zusammenhang heraushören, der den Schluß zuläßt, daß Dr. Duke und sein Anwalt schließlich die Überreste des »alten Psychiater- Clubs« auffanden – eine große verrußte Beton-Ruine auf einem mit hohem Gras bewachsenen verlassenen Gelände. Der Besitzer einer Tankstelle gegenüber sagte, der Laden »sei vor ungefähr drei Jahren abgebrannt«.

10
Böse Falle am Flughafen . . . Häßliche Erinnerung an Peru . . . »Nein! Es ist zu spät! Versuchen Sie’s nicht!«
    Mein Anwalt wollte früh am Morgen fort. Fast hätten wir den ersten Flug nach LA verpaßt, denn ich konnte den Flughafen nicht finden. Er war weniger als dreißig Minuten vom Hotel entfernt. Dessen war ich sicher. Also fuhren wir um genau 7.30 Uhr im Flamingo ab . . . aber aus irgendeinem Grunde bogen wir nicht bei der Ampel vorm Tropicana ab. Wir fuhren weiter geradeaus auf dem Freeway, der parallel zur Hauptlandebahn verläuft, aber leider auf der gegenüberliegenden Seite vom Abfertigungsgebäude . . . und es war verboten, querrüber zu fahren.
    »Gottverdammt! Wir sind verloren!« brüllte mich mein Anwalt an. »Was machen wir überhaupt auf dieser gottverlassenen Straße? Der Flughafen ist doch da drüben!« Er zeigte hysterisch über die Tundra.
    »Keine Sorge«, sagte ich. »Bis jetzt habe ich noch nie ein Flugzeug verpaßt.« Ich lächelte, als mir die Erinnerung dämmerte. »Bis auf einmal in Peru«, fügte ich hinzu. »Ich hatte das Land eigentlich schon verlassen, war durch den Zoll und alles, aber dann bin ich zurück an die Bar, um noch ein bißchen mit diesem bolivianischen Koks-Dealer zu quasseln . . . und plötzlich hörte
ich, wie die großen 707-Triebwerke starten, also rannte ich zur Startbahn und versuchte, noch an Bord zu kommen, aber die Tür war gleich hinter den Triebwerken, und sie hatten die Leiter schon weggerollt. Scheiße, diese verdammten Nachbrenner hätten mich geröstet . . . aber ich war vollkommen weggetreten: Ich wollte nur eins – noch an Bord kommen.«
    »Die Flughafenbullen sahen mich kommen und versperrten das Tor. Ich rannte wie ein Wahnsinniger direkt auf sie zu. Der Typ, der bei mir war, schrie: Nein! Es ist zu spät! Versuchen Sie’s nicht.«
    »Ich sah die Bullen auf mich warten, also machte ich ein bißchen langsamer, als hätte ich mir’s vielleicht anders überlegt . . . aber als ich sah, daß sie sich entspannten, legte ich wieder zu und versuchte die Hunde übern Haufen zu rennen.« Ich lachte. »Himmel, ich kam mir vor, als rannte ich mit Höchstgeschwindigkeit in einen Wandschrank voller Gilamonster. Die Scheißer hätten mich fast umgebracht. Ich erinnere mich nur noch daran, daß fünf oder sechs Gummiknüppel auf einmal über mir waren, und dann hörte ich eine Menge Stimmen schreien: ›Nein! Nein! Das ist Selbstmord! Haltet den verrückten Gringo auf!‹«
    »Ungefähr zwei Stunden später wachte ich in einer Bar mitten in Lima wieder auf. Sie hatten mich in einer von diesen halbmondförmigen Nischen auf eine lederbezogene Sitzbank gelegt. Mein Gepäck war säuberlich neben mir aufgestellt. Niemand hatte es geöffnet . . . also schlief ich erstmal weiter und nahm dann den ersten Flug am nächsten Morgen.«
    Mein Anwalt hörte nur mit halbem Ohr zu. »Paß mal auf«, sagte er, »ich würde wirklich gern noch mehr von deinen Abenteuern in Peru hören, aber bitte nicht jetzt.
Jetzt will ich nichts anderes, als über die gottverdammte Startbahn rüber.«
    Wir zischten mit ziemlicher Geschwindigkeit durch die Gegend. Ich suchte nach irgendeiner Querstraße, einer Zufahrt, irgendeiner Brücke über die Startbahn zum Abfertigungsgebäude. Wir waren schon fünf Meilen seit der letzten Ampel gefahren und hatten nicht genug Zeit, zu wenden und zurückzufahren.
    Es gab nur eine Möglichkeit, es pünktlich zu schaffen. Ich stieg in die Bremsen und lenkte den Wal vorsichtig in den grasbewachsenen Straßengraben zwischen den beiden Fahrbahnen des Freeway. Der Graben

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