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Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Titel: Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I. Albrecht
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hatte.
    Wie sollte Anna-Maria, wenn sie älter wurde, viel älter, eine normale Beziehung zu einem Mann aufbauen können, wenn ihre Mutter vor jedem interessanten Mann zurückscheute? Wie sollten ihre Söhne lernen, mit der Liebe umzugehen? Und was war, wenn ihre Kinder soweit waren, dass sie ihr eigenes Leben führten? Jetzt waren sie noch zu jung, aber schneller, als ihr lieb war, würden sie alle aus dem Haus sein und ihre eigenen Wege gehen. Würden sie sie ohne Schuldgefühle verlassen können, wenn es in ihrem, Susannas Leben nichts als die Kinder und das alte Haus gab? Verursachte sie ihnen mehr Leid als Gutes, wenn sie versuchte, sie vor allem zu schützen? Sich zu schützen?
    Johannes verstand ihren Zwiespalt, obwohl er keine Kinder hatte. Jedes Kind konnte von Glück sagen, ihn als Vater zu bekommen oder als Stiefvater, wie die kleine Stimme wisperte, die sich nicht unterdrücken lassen wollte. Sie wünschte sich eine Beziehung mit Johannes. Sie wollte mit ihm gemeinsam diesen Weg beschreiten. Die Möglichkeit, dass es nicht glückte, bestand immer, und dann wäre sie tief verletzt.

 
    Aber so war das Leben. Mit Rainer war es auch nicht allzu gut gegangen, und mit ihm war sie verheiratet gewesen. Wenn sie Johannes Liebe zurückwies und ihn bat zu gehen, würde sie es nie herausfinden. Einige Dinge im Leben waren ein Risiko wert. Johannes Liebe gehörte dazu.
    Sanna sah ihn mit einem, wie sie hoffte, verführerischen Blick an. „Frag mich noch mal.“
    „Was fragen?“
    „Ob ich mit dir schlafen will.“ Als die Worte ausgesprochen waren, merkte sie, wie richtig sie waren. Johannes liebte sie. Sie liebte Johannes. Sie waren dazu bestimmt, wieder Liebende zu sein. Das erste Mal, als sie sich geliebt hatten, war es wie im Traum geschehen. Es war so schnell passiert, dass sie nicht hatte, nachdenken können. Wenn Johannes und sie sich jetzt liebten, würde es ganz bewusst geschehen.
    Johannes wirkte ganz gelassen und ruhig, doch er betrachtete sie forschend. Sie lächelte und hoffte, dass sie nicht so nervös wirkte, wie sie sich fühlte.
    „Es sei denn, du willst nicht mehr.“
    Rasch fand er seine Stimme wieder. „Wie kommst du bloß auf so eine Idee?“
    Sie zuckte zusammen und senkte den Kopf, um ihr Erröten zu verbergen. „Du wirkst ein bisschen zögernd.“
    „Ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich in deiner Küche eingeschlafen bin und träume oder ob es wirklich eine gute Fee gibt, die einem die Wünsche erfüllt.“

 
    Er streckte eine Hand aus und umfasste ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Willst du mit mir schlafen, Sanna?“
    Ihr Magen zog sich vor Verlangen zusammen. Ihr Mund wurde trocken, und ihre Finger begannen zu zittern. Eine Million Gedanken stürmte auf sie ein. Warum hatte sie kein Parfüm aufgelegt, ehe Johannes kam? Was für Unterwäsche trug sie? Hoffentlich nicht die aus weißer Baumwolle, die sie so mochte, weil sie so bequem war. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, denn ihre Lippen waren so trocken. „Unbedingt.“
    „Wann?“
    Himmel, was tat er da? Spielte er ein Quiz? Wo war die Spontaneität jener ersten Nacht geblieben?
      „Jetzt, und ehe du fragst, wo, ich habe ein riesiges Bett dort oben und eine Tür, die man abschließen kann. Ich muss nur noch Rocco hereinholen und die Türen abschließen.“ Sie stand auf und ging zur Hintertür. „Wenn du bleiben willst, bleib, wenn nicht ...“ Sie wusste nicht, wie sie den Satz beenden sollte, deshalb öffnete sie die Tür und klatschte laut in die Hände.
    Johannes trat hinter sie, als Rocco sich langsam erhob, sich streckte und in die Küche trottete. Johannes wartete, bis sie die Tür geschlossen und den Riegel vorgeschoben hatte, dann drehte er sie zu sich herum und strich ihr eine Locke aus der Stirn. „Bist du nervös, Sanna? Ich habe gedacht, alle Verlegenheit des ersten Mals wäre zwischen uns unnötig.“
    „Das ist das erste Mal, dass mein Kopf beteiligt ist, Johannes. Irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass es meinen Erinnerungen an damals nicht standhalten kann.“

 
    „Komisch, weil ich denke, dass es noch besser werden wird.“ Er küsste sie sehr sanft.
    Sanna lehnte sich an ihn und ließ es zu, dass sein Kuss sie beruhigte. Worum machte sie sich Sorgen? Johannes hatte sie begehrenswert genug gefunden, um zurückzukommen.
    Sie zog sich von ihm zurück und lächelte. „Bist du bereit, dich an drei schlafenden Kindern vorbei zu schleichen?“
    Er grinste. „Ich

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