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Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition)

Titel: Angst vor dem zweiten Anfang: turbulante Familiengeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I. Albrecht
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dass du eine Schwester hast, die als Krankenschwester im Krankenhaus von Poppenbüttel arbeitet.“
    „Ich habe nachgeforscht, aber ich habe sie nicht gefunden. Dann wollte ich einen Privatdetektiv anheuern, der dich suchen sollte. Aber ich wusste nur deinen Vornamen Sanna, der ja nicht mal dein richtiger Name ist. Susanna ist etwas anderes als Sanna.“
    „Du wolltest wirklich einen Privatdetektiv anheuern, um mich zu finden?“

 
    Sanna war schockiert. Sie sollte wütend sein, aber sie fühlte sich geschmeichelt?
    „Ich hätte noch viel mehr gemacht“, fuhr Johannes fort, „wenn ich nur gewusst hätte, was. Ich wollte sogar in der Zeitung inserieren, mit der Bitte, dass du mich anrufen sollst. Aber mein Freund hat mir abgeraten. Er meinte, da würden sich eh Verrückte melden.“
    Sie lachte plötzlich über die Absurdität des Ganzen.
      „Du machst Witze, nicht wahr?“
    „Im Ernst.“ Er ergriff ihre Hände und rückte mit seinem Stuhl näher an sie heran. Ihre Knie berührten sich. „Ich hätte alles versucht, um dich wiederzufinden, Sanna. Ich war verzweifelt.“
    Sie las die Aufrichtigkeit in seinen Augen. Johannes meinte jedes Wort, das er sagte. Er hatte nach ihr gesucht, seit sie aus dem Hotelzimmer geflüchtet war. Es war ein ernüchternder Gedanke. Und ein beunruhigender romantischer. Ein herrlicher Gedanke, den sie sich für lange, einsame Winterabende aufheben wollte. Es war das Romantischste, das jemals jemand ihretwegen gemacht hatte. Sie drückte seine Hände und lächelte. „Danke.“
    „Wofür? Für meine Verzweiflung?“
    „Nein, dafür, dass du es nicht als One-Night-Stand betrachtet hast.“ Diese drei Worte One-Night-Stand hatten sie seit dem Morgen danach verfolgt. Ihr Verhalten hatte sie erschreckt, beschämt und verwirrt. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die gleich mit jedem Mann ins Bett gingen, und der Gedanke, dass Johannes sie für eine solche Frau gehalten haben könnte, hatte sie gequält.

 
 
    „Das war kein One-Night-Stand, Sanna“, sagte Johannes ernst.
    „Was war es dann?“ Ein Fall von Lust auf den ersten Blick? Irrsinn? Das lief am Ende immer auf das gleiche hinaus. Sie versuchte, Johannes ihre Hände zu entziehen.
    „Es war ein Anfang.“ Er beugte sich vor und umfasste ihre Hände noch fester. „Ich kann nicht so gut mit Worten umgehen, Sanna. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich nicht an Leidenschaft geglaubt habe, bis ich dich getroffen habe. Lust ist simpel, sie stillt lediglich die eigenen Bedürfnisse. Aber Leidenschaft lebt davon, auch die Bedürfnisse eines anderen zu stillen.“
    „Versuchst du zu sagen, dass du mit mir schlafen willst?“
    Sein Lächeln war strahlend. „Das will ich mehr als alles andere, aber darum bitte ich dich jetzt nicht, zumindest noch nicht.“ Er ließ ihre Hände los und strich ihr zärtlich über die Wange. „Du hast andere Bedürfnisse als nur körperliche, Sanna. Denn in deinem Leben gibt es so viele andere Dinge, die wichtiger sind als körperliche Erfüllung: zum Beispiel Jonas, der sich so sehr nach einem Papi sehnt; Anna-Maria, die schon dazu neigt, schmutzig zu werden, wenn sie lediglich atmet; David, der seine kleine Hand vertrauensvoll in meine legt.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie war nicht in der Lage, sie zurückzuhalten. Johannes verstand es. Sie wusste nicht, warum, aber es war, so. Sie hätte nie geglaubt, dass ein Mann ohne Kinder ihr Bedürfnis verstehen könnte, ihre Kinder zu beschützen, zu lieben und aufzuheitern. Ihre Stimme war kaum hörbar, als sie „Danke“ flüsterte. Sie schloss die Augen und schmiegte ihre Wange in seine warme Hand.
    „Um ganz aufrichtig zu sein, Sanna, ich habe Angst.“
    Ihre Augen öffneten sich bei seinen Worten. Hatte sie falsch eingeschätzt, wie weit sein Verständnis reichte?
    „Wovor?“ Er wirkte so ernst, dass sie nun ihrerseits Angst bekam.
    „Vor allem.“ Er zog seine Hand zurück. „Vor dir, uns, den Kindern. Such dir etwas aus.“
    „Was genau macht dir denn Angst?“ Sie wusste schon, wovor sie Angst hatte: vor Johannes, der Beziehung zu einem Mann, den Auswirkungen, die das auf die Kinder haben könnte. Es könnte tatsächlich sein, dass sie beide vor den gleichen Dingen Angst hatten.
    Er lächelte leicht. „Ich weiß nichts über Kinder. Ich habe nie viel mit ihnen zu tun gehabt, und um ehrlich zu sein, habe ich nie welche haben wollen. Kinder standen nicht auf meiner Wunschliste ans Leben.“
    Sannas Herz sank, und sie

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