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Angstfalle

Angstfalle

Titel: Angstfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Wüstenplaneten bemühen.«
    »Die Leiche wird exhumiert, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Die Untersuchungen sollen sich auf den Mageninhalt von Roland Berkes konzentrieren. Es wäre möglich, dass Beatrix Reuber Maiglöckchen anstelle von Bärlauch verwendet hat«, wurde Erik wieder ernst.
    »Habt ihr das Haus der jungen Frau durchsucht?«
    »Nein. Staatsanwalt Foster gibt uns kein grünes Licht, solange wir keinen Beweis haben, der unsere Theorie stützt!«
    »Aber der Exhumierung stimmt er zu?«
    »Ja! Die Mutter von Roland Berkes hat von Anfang an nicht daran geglaubt, dass ihr Sohn an Herzversagen gestorben sein soll. Sein Gesundheitsbild ist so normal, wie bei jeden gleichaltrigen Menschen auch. Außer grippalem Infekt und einer Blinddarmoperation war er niemals krank«, bekräftigte Erik seine Aussage.
    »Das heißt, die Mutter stimmt der Exhumierung zu?«
    »Ganz genau.«
    »Das ist ja mal ein Anfang.«
    »Trotzdem bin ich mir nicht so sicher, wie uns das im Fall der Freundin von Trixi weiterhelfen soll«, gestand Erik.
    Darüber zu diskutieren kamen sie nicht mehr, weil Lisa auf sich aufmerksam machte. Sie begann mit einem leisen Glucksen, aber als Anke nicht sofort reagierte, schrie sie lauthals.
    »Sie hat Hunger.« Anke nahm das Baby aus dem Körbchen.
    Wie auf Kommando standen Kullmann, Martha und Erik auf und verließen das Zimmer.
    Es war ein Gefühl von innerer Verbundenheit zwischen Mutter und Tochter, das Anke seit einigen Tagen in vollen Zügen genießen konnte. Die Schmerzen beim Stillen hatten aufgehört – genau, wie der Arzt ihr versichert hatte. Und sie genoss diese tiefe Beziehung zu ihrem Kind. Lisa wirkte so glücklich dabei, ihre Gesichtszüge waren entspannt, die Augen geschlossen. Anke hielt ihre geöffnet. Keine Sekunde dieser vertrauten Augenblicke wollte sie missen.
     

18
    Die Temperaturen waren angestiegen, der Schnee nass geworden. Mühsam kämpfte sich Trixi über die schmierigen Straßen zur Arbeit. Im Friseursalon blieb sie noch eine Weile allein. Daniela verspätete sich regelmäßig. Wenn sie so weitermachte, musste sie das melden. Trixi konnte es nur recht sein, wenn eine neue Kollegin käme. Zwischen den beiden Frauen herrschte dicke Luft.
    Das Telefon klingelte.
    Die Mutter von Roland Berkes war am Apparat.
    »Jetzt wird dein mieses Spiel herauskommen«, zischte sie in den Hörer.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Trixi erschrocken. Sie hatte der Frau sogar eine Beileidskarte geschickt. Was sollte nun diese Feindseligkeit?
    »Du hast meinen Sohn auf dem Gewissen!«
    Trixi brach der Schweiß aus.
    »Ich habe ihn immer vor dir gewarnt. Ich wusste, du bist ein Flittchen! Aber dass du auch noch eine Mörderin bist!«
    »Aber Ihr Sohn ist doch an Herzversagen gestorben und bereits beerdigt«, stammelte Trixi. »Warum rufen Sie mich Wochen später an und werfen mir solche Anschuldigungen an den Kopf?«
    »Nur weil mein Sohn beerdigt ist, akzeptiere ich seinen plötzlichen Tod noch lange nicht. Endlich ist die Polizei dahinter gekommen, dass ein Mann in Rolands Alter, der immer kerngesund war, nicht einfach so an Herzversagen stirbt. Du wirst für deine Tat büßen!«
    Dann legte sie auf.
    Im gleichen Augenblick betrat Daniela den Salon. Ihr Gesicht war zerkratzt, ihr Hals steckte in einer steifen Halskrause. Trixi war so geschockt, dass sie das kaum registrierte und nur hervorstieß: »Gut, dass du da bist! Ich muss noch mal kurz nach Hause, weil ich etwas Wichtiges vergessen habe.«
    Danielas Einwände überhörte sie. So schnell sie konnte, radelte sie durch den Schneematsch in Richtung Schafbrücke. Zuhause angekommen eilte sie zielstrebig ins Esszimmer.
    Der Gedanke, dass sie Roland Berkes fälschlicherweise für ihren Verfolger gehalten haben könnte, quälte sie. Hatte er wirklich nichts mit diesen schrecklichen Ereignissen zu tun? Sie war felsenfest von seiner Schuld überzeugt. Warum hatte er nicht für Klarheit gesorgt?
    Nun stand sie vor einem noch viel größeren Problem. Dabei dachte sie, sie hätte es geschafft, wieder Ruhe in ihr Leben zu bringen.
    Das Gegenteil war der Fall. Sie wurde von Rolands Mutter verdächtigt, an dessen Tod schuld zu sein, und der Verfolger trieb sein makaberes Spiel unvermindert weiter.
    Sie inspizierte die Rückseite des Hauses. Bei Tageslicht besehen konnte sie erkennen, dass ein Ast zwischen Rollladen und Fenster eingeklemmt war. Mit großer Anstrengung gelang es ihr, ihn zu entfernen. Nun konnte sie die Läden wieder

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