Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
stand Hannah bereits draußen auf den Stufen. In ihrem graugrünen Regenmantel, einer pflaumenfarbenen Hose und einem hellbraunen Rollkragenpullover wirkte sie so zurückhaltend elegant wie immer.
    »Kommen Sie doch herein«, begrüßte sie Liz. »Sonst geht es hier zu wie in einem Bienenstock, aber im Augenblick ist nicht viel los. Zwar wohnt die gesamte Friedensgruppe hier, aber die anderen machen gerade einen Ausflug. Das Hotel dürfen Sie nicht mit Gleneagles vergleichen. Aber der Kaffee ist gut.«
    Sie gingen in die düstere, mit dunklem Holz getäfelte und mit braunen Sesseln möblierte Lounge. Ein freundliches junges Mädchen in einer weißen Spitzenschürze nahm ihre Bestellung auf. Zu Liz′ Verwunderung zeigte sich die sonst so gesprächige Hannah heute ungewöhnlich still und in sich gekehrt. Liz überlegte, ob ihr die finstere Umgebung aufs Gemüt schlug. Doch nachdem der Kaffee serviert war, brach Hannah ihr Schweigen. »Peggy hat mich über Danny Kollek aufgeklärt. Das Ganze ist mir unendlich peinlich. Wie konnte ich nur so naiv sein?«
    »Ach Hannah, seien Sie nicht so hart mit sich.« Liz empfand echtes Mitgefühl. »Sie waren nicht die Einzige. Selbst professionelle Geheimdienstleute wurden von ihm getäuscht. Aber sicher ist Ihnen jetzt klar, dass er gegen alles kämpft, woran Sie glauben. Wenn er die Möglichkeit dazu hat, wird er bei der Konferenz eine Katastrophe anrichten. Deshalb müssen Sie mich unbedingt informieren, falls er sich mit Ihnen in Verbindung setzt.«
    Hannah nickte. Sie zog ihr Handy aus der Manteltasche und legte es auf den Tisch. Dann sagte sie seufzend: »Bislang habe ich nichts von ihm gehört.« Mit Selbstironie in der Stimme fügte sie hinzu: »Es war wohl doch nicht meine
faszinierende Persönlichkeit, die Danny anzog. Aber was wollte er wirklich von mir?«
    Die Ärmste, dachte Liz. Sie ist tief verletzt. »Diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Doch wahrscheinlich schätzte er Ihre Gesellschaft tatsächlich. Außerdem hoffte er vermutlich, dass Ihre Verbindungen zur Friedensbewegung ihm irgendwie nützlich sein konnten, um genau das zu verhindern, was Sie erreichen wollen: Frieden. Nur wie er das tun will, bleibt rätselhaft. Und dieses Rätsel müssen wir unbedingt so schnell wie möglich lösen.«
    »Ich habe Sie ihm gegenüber nie erwähnt«, beteuerte Hannah.
    »Und das war gut so«, beschwichtigte Liz sie. Anscheinend hatte Hannah das Gefühl, sich rechtfertigen oder entschuldigen zu müssen. Das brachte Liz auf eine Idee. »Aber über Sophie wusste er doch sicher Bescheid?«, fragte sie.
    Hannah wich ihrem Blick aus. Sie wurde sogar ein bisschen rot.
    »Ich … ich könnte mal irgendetwas erwähnt haben«, gab sie zu. »Ich glaubte, das sei alles vorbei. Sophie ist doch schon jahrelang zu Hause. Deshalb dachte ich, es wäre unverfänglich, darüber zu sprechen, und er fände es vielleicht interessant.« Besorgt sah sie Liz an. »Um Himmels willen, habe ich damit etwa noch einen schweren Fehler gemacht?«
    Liz legte Hannah beruhigend die Hand auf den Arm. »Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte sie, obwohl sie sich nun gut vorstellen konnte, wie Kollek eins und eins zusammengezählt hatte. Vielleicht hatte er vermutet, Sophie würde noch für den MI5 arbeiten oder hielte zumindest Kontakt zu ihren früheren Kollegen. Wahrscheinlich hatte er das Haus beobachtet, gesehen, dass Liz zu Besuch
kam, und war ihr später gefolgt. Er hatte herausgefunden, wo sie arbeitete, wo sie wohnte und dann ein Taxi … Der Gedanke daran, was hätte passieren können, jagte Liz erneut einen Schauer über den Rücken. Aber wenigstens kannte sie nun den Grund für den Anschlag auf sie.
    In diesem Augenblick klingelte Liz′ Handy. Was man ihr mitteilte, sorgte dafür, dass sie Hannah in der düsteren Hotellobby fast vergaß. Denn in den grünen Hügeln hinter den Golfplätzen von Gleneagles war etwas geschehen.

53
    Dass es stetig bergauf ging, machte Mateo nichts aus - im Gegenteil, es gefiel ihm. Bei der Arbeit im Hotel war es schwer, sich fit zu halten. Er war eher klein und setzte langsam Fett an. Trotzdem stellte es für jemanden wie ihn kein Problem dar, ein paar Hügel hinaufzuwandern. Schließlich war er in einer Stadt aufgewachsen, in der selbst der kürzeste Weg - zum Supermarkt oder zu einer Tapas-Bar, wo man sich mit Freunden traf - stets mit einem steilen Anstieg verbunden war. Die Lowland-Hügel mit ihren runden Kuppen brachten ihn also nicht aus der

Weitere Kostenlose Bücher