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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Susan.« Er reichte ihr eine der Tassen. Das Glas gab er Liz. »Ihre Medizin «, erklärte er. »Susan sagte, Sie mögen lieber Wodka, aber ich hoffe, ein heißer Grog tut es auch.«
    Liz probierte einen kleinen Schluck. Genau das, was sie jetzt brauchte.
    »Irgendwas Interessantes in der Zeitung?« Edward setzte sich auf die Bank neben Liz.
    »Nur das Übliche. Anscheinend hat man den Mann aus der Kiste identifiziert.«
    »Wen?«, Susan schaute sie ungläubig an.
    Liz lachte. »Den Mann, den man tot in einer Kirche gefunden hat, Mutter. In einer Kiste, wie ich bereits sagte.« Liz überflog den Artikel. Interessant fand sie, dass die Polizei nun beschlossen hatte, den Namen des Toten zu veröffentlichen. »Er heißt Ledingham. Ich glaube nicht, dass du ihn kanntest.« Liz lächelte.
    Ihre Mutter lächelte zurück. »Nein. Nicht dass ich wüsste.«

    Liz sah Edward an, doch sein Blick war ernst. »Sagten Sie Ledingham? Nicht zufällig Alexander Ledingham?«
    Liz war verblüfft. Sie las nach. »Doch, so heißt er.«
    »Darf ich?«, fragte Edward. Er griff nach der Zeitung, überflog den Artikel und seufzte dann leise.
    »Tut mir leid, dass ich so taktlos war. Kannten Sie den Mann?«
    Edward schüttelte den Kopf. »Nicht näher, aber er ist mir ein paarmal begegnet.« Er nahm einen Schluck aus seiner Tasse. »Ausgerechnet im Kosovo. Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem, die Zusammenarbeit mit den orthodoxen Serben zu koordinieren. Sie hatten viel ertragen müssen - albanische Moslems hatten ihre Kirchen niedergebrannt und den Geistlichen übel mitgespielt. Zwar stellten die serbischen Übergriffe diese Taten bei Weitem in den Schatten, aber ein Unrecht rechtfertigt ja bekanntlich nicht das andere.
    Eines Tages hieß es, ein Journalist wolle mich sprechen. Sein Name war Marcham, er arbeitete für eine Zeitung.« Liz durchzuckte ein erregtes Schauern. Sie versuchte, ganz ruhig zu bleiben, und hielt den Blick starr auf Edward gerichtet. »Ich habe mich mit ihm getroffen«, fuhr er fort. »Ein ziemlich intelligenter Bursche, wenn auch ein wenig exzentrisch. Was mit den Kirchen passierte, schien ihn mehr zu interessieren, als was mit den Menschen geschah.
    Anschließend begegneten wir uns immer wieder. Es war so, als hätte man ein Buch gelesen, in dem etwas recht Ungewöhnliches vorkommt - und bald darauf stößt man andauernd auf dieses Thema.
    Marcham wurde häufig von einem jüngeren Mann begleitet - vielleicht war er eine Art Gehilfe -, den er mir irgendwann als Alex Ledingham vorstellte. Damals war mein erster Gedanke, ob er wohl sein Partner war.«

    »Sie meinen geschäftlich?«
    Edward schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein. Ganz so engstirnig waren selbst wir in der Armee nicht, Liz. Ich meine Partner im Sinne von Freund, Liebhaber.«
    »Und? War er es?«
    »Wer weiß? Möglich ist es, denn ein Journalist war Ledingham nicht, und um völlig grundlos im Kosovo umherzuziehen, waren die Zeiten einfach zu gefährlich. Ich erinnere mich aber gut daran, dass er Marchams Interesse für Kirchen teilte. Er sagte, er arbeite an einer Erhebung über serbisch-orthodoxe Gotteshäuser, wolle herausfinden, welche zerstört und welche nur beschädigt waren.«
    »War das nicht ein bisschen riskant? Eigentlich müsste man den Mann fast bewundern.«
    Edward trank einen Schluck Tee und Susan sagte: »Du interessierst dich doch selbst auch für Kirchen, Edward.«
    Er nickte. »Das stimmt. Aber ich bin kein Fanatiker und wäre niemals die Risiken eingegangen, die Ledingham auf sich nahm, nur um diese Kirchen zu sehen. Sein Interesse schien allerdings nicht rein intellektueller Natur zu sein.«
    »Vielleicht war er sehr fromm«, vermutete Liz.
    »Für mich hatte das schon mehr mit Besessenheit als mit Frömmigkeit zu tun. Außerdem war er selbst nicht serbischorthodox, sondern anglikanisch, wie er mir ausdrücklich erklärte. Dabei traf ich ihn einmal, nachdem er eine Kirche in Musutiste besucht hatte. Er schien überaus erregt, sehr aufgewühlt. Das hatte fast etwas …«
    »Sexuelles?«
    Edward nickte lächelnd. »Ja. Jetzt, wo Sie es sagen - es erinnerte an erotische Leidenschaft.«
    »Haben Sie ihn nach Ihrem Aufenthalt im Kosovo noch einmal wiedergesehen?«
    »Nein. Ihn nicht, und Marcham übrigens auch nicht.«

    »Die beiden kommen mir richtig unheimlich vor«, bemerkte Susan. Sie stand mit ihrer leeren Tasse in der Hand auf. »Ich mache jetzt das Abendessen«, sagte sie.
    Doch Liz hörte sie nicht, sie war völlig in

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