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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sache befassen mussten. Immerhin wurde eine meiner Mitarbeiterinnen beinahe getötet.«
    Oakes nickte und Wetherby fuhr fort: »Die CIA-Leute, mit denen Fane in London gesprochen hat, heißen Andy Bokus und Miles Brookhaven.«
    »Die sind mir bekannt«, bemerkte Oakes neutral.
    »Wir hatten schon mit beiden zu tun und Brookhaven stand wegen der Friedenskonferenz in enger Verbindung mit einer meiner Mitarbeiterinnen.« Ernst fügte Wetherby hinzu: »Es handelt sich um dieselbe Frau, die beinahe ums Leben gekommen wäre.«
    Oakes legte die Stirn in Falten, blieb aber still. »Wir wissen inzwischen«, sagte Wetherby jetzt, »dass Brookhaven bis vor Kurzem in Syrien war. Mit diesem Umstand mussten wir uns natürlich eingehender beschäftigen.«
    »Also haben Sie ihn observiert«, sagte Oakes unverblümt. Das war eine Feststellung, keine Frage.
    »Sie hätten sicher genauso gehandelt. Besonders hellhörig werden wir bei Agenten, die uns nicht offiziell gemeldet werden. Im Augenblick beschatten wir beispielsweise einen Mann namens Kollek. Angeblich ist er Handelsattachée an der israelischen Botschaft. Aber wir sind ziemlich sicher, dass er für den Mossad arbeitet.«
    Oakes sah Wetherby fragend an. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Charles. Was hat das mit Miles Brookhaven zu tun?«
    »Überhaupt nichts. Und darum geht es auch gar nicht. Letzten Donnerstag folgte eines unserer Teams diesem Kollek zu einem Kricketspiel in Südlondon. Seltsamer Zeitvertreib für einen Israeli, dachten wir uns. Aber er war nicht zum Vergnügen dort.« Wetherby schob einen Umschlag über den Schreibtisch. »Sehen Sie selbst, Ty.«

    Er sah zu, wie Oakes die Bilder hervorzog und sie betrachtete. Eines musste man dem Mann lassen, dachte Wetherby, es gelang ihm, dies mit völlig unbeteiligter Miene zu tun. Doch als Oakes die Fotos beiseitelegte, bemerkte Charles, dass sich die rechte Hand seines Gegenübers zur Faust geballt hatte.
    Zu beiläufig, um überzeugend zu wirken, bemerkte Oakes: »Möglicherweise gibt es eine harmlose Erklärung dafür.« Er starrte Wetherby an, doch der Blick schien durch ihn hindurchzugehen.
    »Sicher. Aber in dieser Angelegenheit würden wir sie gern kennen.«
    Oakes schürzte die Lippen, dann legte er die Hand an die Stirn. Die ersten sichtbaren Anzeichen von Anspannung, dachte Charles. Schließlich sagte Oakes leise: »Ich kenne Andy Bokus schon sehr lange.« Er seufzte, weil er wusste, dass das im Grunde gar nichts bedeutete. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Charles. Außer dass dies hier …« - er deutete auf die Fotos - »… für mich ebenso überraschend kommt wie für Sie und Ihre Leute.«
    Lange saßen sie einander still gegenüber. Schließlich brach Oakes das Schweigen. »Ich kann Ihnen nichts dazu sagen. Nicht heute und auch nicht morgen. Aber bis zum Ende der Woche weiß ich sicher mehr. Reicht Ihnen das?«
    »Selbstverständlich.« Charles erhob sich. »Ich fliege zurück nach London. Und ich brauche wohl nicht extra zu erwähnen, dass Sie in dieser Sache nur mit mir sprechen sollten.«
    »Natürlich«, entgegnete Oakes. Wetherby spürte, dass sich sein Gegenüber, sobald er den Raum verlassen hatte, an die Arbeit machen würde.

34
    Das Büro des Direktors befand sich im obersten Stock des alten Hauptgebäudes.Von dort aus hatte man eine herrliche Aussicht auf die baumbestandenen Ufer des Potomac. Tyrus Oakes saß ungeduldig in einem Ledersessel im Vorzimmer. Den Zeitschriften, die ordentlich aufgefächert auf einem Sideboard lagen, schenkte er keinerlei Beachtung.
    »Kommen Sie rein«, sagte eine männliche Stimme von der Tür her. Oakes stand auf und folgte dem leicht gebeugt gehenden, weißhaarigen Mann in das große Eckzimmer mit den Panoramafenstern. Der Direktor zeigte auf einen Sessel an seinem großen, antiken Sekretär. Oakes nahm nur widerwillig Platz, weil sein hochgewachsener Vorgesetzter wie üblich stehen blieb, die Hände auf dem Rücken verschränkte und dann ans Fenster trat.
    »Danke, dass Sie sich so kurzfristig Zeit genommen haben, General«, sagte Oakes.
    Der Direktor nickte, wandte den Blick jedoch nicht von der Rasenfläche tief unter ihnen ab. Anscheinend roch er, dass sich etwas zusammenbraute, und wollte sich noch etwas Zeit verschaffen, bevor er Witterung aufnahm und der Spur folgte.
    General Gerry Harding war nach seiner Ausbildung in West Point im Laufe der Jahre bis in den Generalstab der Streitkräfte aufgestiegen. In den letzten Monaten des

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