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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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einlegen.«
    »Ich fürchte, das ist noch nicht alles. Vor zwei Tagen sind ihm Wally und sein Team zum Oval gefolgt.«
    Charles lächelte. »Wir haben den Neuseeländern gehörig das Fell über die Ohren gezogen.«
    Am anderen Ende des Gartens begann in den Zweigen einer Hainbuche eine Amsel zu singen.
    Liz reichte Charles den Umschlag, den sie von Wally bekommen hatte. Charles betrachtete die Schnappschüsse genau. Dann legte er sie zwischen sich und Liz auf die Bank. »Ich nehme an, Sie wissen, wer das ist?«

    »Er war bei der Gleneagles-Besprechung im Kabinettsbüro.«
    Charles lehnte sich zurück und atmete geräuschvoll aus. Hector, der Kater, erschien und näherte sich langsam dem Baum, in dem noch immer die Amsel sang. »Offenbar haben wir in ein wahres Hornissennest gestochen.«
    »Durchaus denkbar«, bestätigte Liz.
    »In Ihrer Abwesenheit haben wir Brookhaven unter die Lupe genommen. Wir nehmen an, dass es ein Leck gibt. Jemand muss über die Bedrohung für die Syrer geplaudert haben - einen anderen Grund für den Angriff auf Sie kann es nicht geben. Jedenfalls ist Brookhaven vielschichtiger, als man auf den ersten Blick meint. Er spricht Arabisch, war in Syrien stationiert und ist eine der zwei Personen am Grosvenor Square, die von der Bedrohung wussten.« Wetherby schüttelte sorgenvoll den Kopf. »Trotzdem zeigt uns das alles nur, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte.«
    Liz machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte Charles.
    »Angeblich spielen die Syrer bei dieser Sache die Schlüsselrolle. Aber langsam glaube ich, dass es in Wirklichkeit die Israelis sind. Denken Sie daran, was wir von Sami Veshara erfahren haben. Und jetzt durften wir auch noch mitansehen, wie sich ein uns nicht gemeldeter Mossad-Agent mit einem CIA-Mann trifft.« Der Gedanke, dass die Amerikaner ein Teil des Problems waren, hing unausgesprochen in der Luft.
    Charles sagte nichts. Hector stand nun vor dem Baum und sah am Stamm hinauf. Die Amsel saß gut zehn Meter über seinem Kopf. Der Kater schien die Aussichtslosigkeit einer Jagd zu erkennen, denn er trollte sich in Richtung Rosenbeet. »Sehen Sie sich den an«, bemerkte Charles lachend. »Er ist zu alt, um noch etwas zu fangen, tut aber gern so, als ob er es noch könnte.«

    Dann wurde er wieder ernst und wandte sich Liz zu. »Ich rufe besser DG an. Die Sache ist zu wichtig, sie duldet keinen Aufschub. Ich denke, er wird wollen, dass ich mit den Leuten in Langley rede. In Anbetracht der Umstände werde ich das wohl persönlich tun müssen.«
    Er deutete auf eines der Fotos und Liz betrachtete es erneut. Es zeigte Kollek auf der Tribüne im Oval, wie er seinem Nachbarn mit geneigtem Kopf zuhörte. Gleich als Wally Woods ihr das Foto hingelegt hatte, hatte Liz gewusst, dass sie das Gesicht des zweiten Mannes von irgendwoher kannte. Jetzt kam ihr plötzlich ein Bild in Erinnerung. Das Bild eines massigen, fast kahlköpfigen Agenten mittleren Alters, der sich über den Konferenztisch im Kabinettsbüro beugte und in breitestem Akzent des Mittleren Westens erklärte: »Bislang liegen uns bezüglich der Konferenz keine spezifischen kritischen Informationen vor.«
    Liz sah Charles an. »Sie meinen, Sie müssen nach Washington?« Sie dachte an Joanne. Sicher war es kein günstiger Zeitpunkt, um sie allein zu lassen.
    »Ich habe wohl kaum eine andere Wahl.« Charles lächelte schief. »Ich kann den ranghöchsten CIA-Agenten am Grosvenor Square wohl kaum fragen, ob er für den israelischen Geheimdienst arbeitet.«
    Charles erhob sich. »Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Fluss. Und dann gehen wir hinein. Joanne möchte gern, dass Sie zum Essen bleiben.«

33
    Wetherby hatte beschlossen, die Reise nach Washington nicht an die große Glocke zu hängen, weshalb er nicht wie sonst vom Flughafen abgeholt wurde. Nach der üblichen Warterei vor dem Schalter erledigte er die Einreiseformalitäten. Er wies sich als Edward Abright aus, Geschäftsmann aus London, der in der Stadt ein paar Termine hatte und nur einmal übernachten würde.
    Charles hatte sich für ein Hotel in Virginia in der Nähe des Flughafens entschieden. Von dort aus war es nicht weit nach Langley, wo er früh am nächsten Morgen erwartet wurde. Mit etwas Glück konnte er ein paar Stunden später mit der Abendmaschine nach London zurückfliegen.
    Sein Hotel gehörte zu einer der großen amerikanischen Ketten. Es war komfortabel, sauber und völlig ohne Seele. Er rief zu Hause an, wo es

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