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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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es hatte einen Blick auf die Golfplätze und die grünen Hügel, die sich nur wenige Meilen hinter den Greens erhoben.
    Aleppo inspizierte sein Quartier genau. Das großzügige Badezimmer war hell und freundlich. Es gab eine Wanne aus weißem Porzellan und in der Ecke eine stahlgerahmte Duschkabine. Er streifte die Schuhe ab und stieg auf den geschlossenen Toilettendeckel, dann untersuchte er eingehend die quadratischen Fliesen an der Decke. Eine davon ließ sich bewegen. Er schob sie beiseite und zog sich dann mit beiden Händen hoch, um in den horizontalen Lüftungsschacht sehen zu können. Ein kleiner Koffer passte gut in diesen Tunnel und mit etwas Mühe konnte sich ein Mann flach hineinlegen. Bei einer professionellen Sicherheitskontrolle würde man dieses Versteck innerhalb von zwanzig Sekunden finden. Trotzdem war es gut, von seiner Existenz zu wissen.
    Er ließ sich wieder hinab, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Lässig, aber elegant gekleidet, in Blazer, Baumwollhose und Slippern, ging er hinunter zum Abendessen.
    Im Hotel gab es verschiedene Restaurants. Er wählte eine italienische Trattoria in mittlerer Preislage, suchte sich einen zentralen Platz und studierte beim Essen aufmerksam die Broschüre, die er in seinem Zimmer vorgefunden hatte.

    Bedient wurde er von einer Frau mittleren Alters. Sie war freundlich und trug einen breiten Ehering. Doch Aleppo interessierte sich mehr für eine junge Kellnerin, die sich an den Tischen weiter hinten um die Gäste kümmerte. Sie war rotblond und kräftig, hatte ein hübsches Gesicht und ein attraktives Lächeln. Selbstbewusst ging sie durch den Raum und plauderte mit den Gästen an ihren Tischen. Auch sie hatte ihn bemerkt - er war der einzige Mann ohne Begleitung. Wenn sie mit Tellern aus der Küche kam, schaute sie hin und wieder zu ihm herüber.
    Nach dem Essen wartete Aleppo, bis sie wieder aus der Küche kam. Er sah sie direkt an und sie erwiderte seinen Blick. Sie tauschten eine ebenso unsichtbare wie eindeutige Botschaft aus. Worte waren unnötig. Dieses Mädchen wusste offenbar, was es wollte, und hatte keine Scheu. Er musste sie sich merken.
     
    Am Morgen nahm Aleppo das Frühstück im selben Restaurant ein, bekam die rotblonde Bedienung aber nicht zu Gesicht. Er hatte viel zu tun und dafür nur einen Tag Zeit. Gleneagles war mehr als das Grandhotel mit Golfplatz, das er erwartet hatte. Es war eine ganze Ferienanlage - zudem eher eine amerikanische als eine typisch britische. Neben weitläufigen Ländereien mit Nadelgehölzen gab es auf dem Anwesen Ferienhäuser, Timeshare-Häuser, Privatapartments und Dutzende von Freizeitangeboten. Seine Aufgabe war komplizierter als gedacht.
    Gleich nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, ging er durch die holzgetäfelten Korridore im Erdgeschoss des Hotels, vorbei an Läden, deren Auslagen eindeutig auf eine wohlhabende Klientel ausgerichtet waren. Diamantschmuck, Kaschmirpullover und seltene, exotische Whiskeysorten warteten auf Kundschaft.

    Hinter dem Hotel gab es einen verglasten Swimmingpool. Hier lagen bereits Gäste auf den hölzernen Poolliegen wie an einem Strand am Mittelmeer, während Kinder im Wasser spielten und planschten.
    Aleppo verließ das Gebäude. Draußen blieb er stehen. Er wusste, dass auf der anderen Straßenseite Timeshare-Häuser standen, die zu einem kleinen Dorf gruppiert waren. Aber die konnten bis zu seinem nächsten Besuch warten. Auch der nahegelegene Reiterhof interessierte ihn im Augenblick nicht. Er hatte das Gefühl, weiter draußen finden zu können, wonach er suchte. Deshalb begann er, das Freigelände in Augenschein zu nehmen.
    Den Vormittag über ging er grob die drei Golfplätze ab. Besonders interessierte ihn der größte, der berühmte King’s Course, der sanft zu jenen Hügeln hin anstieg, die er von seinem Zimmer aus sehen konnte. Aleppo wanderte bis zur äußersten Begrenzung des Platzes, so nahe wie möglich an die Hügel heran. Dort suchte er sich eine verschwiegene Stelle unter einer Eiche am zehnten Abschlag, zog ein kleines Leica-Fernglas aus der Tasche und sah hindurch.
    Die Flanken der Hügel wurden offenbar nicht als Ackerland genutzt, sie lagen brach. Im unteren Bereich grasten Schafe. Die Sommersonne hatte das Gras verwelken lassen, die Hänge wirkten kahl. Doch bei näherer Betrachtung entdeckte er einige Baumgruppen und hier und da eine Senke. Das reichte aus, damit jemand eine Zeit lang nicht entdeckt werden würde, vor allem bei

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