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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Entscheidend wofür? Er wollte nicht darüber nachdenken. »Nein, kein Wort«, erklärte er mit Nachdruck.
    Aleppo sah ihn nachdenklich an. »Sie hat nicht nach weiteren Details Ihrer Tätigkeit dort gefragt?«
    »Das hätte sie sicher getan. Aber ich habe sie abgelenkt. Mein Freund Ledingham starb unter ziemlich seltsamen Umständen. Vielleicht haben Sie in der Zeitung davon gelesen. Die Presse nannte ihn den Mann in der Kiste.«
    Marcham war froh, zu sehen, dass sich Aleppos Augen weiteten. Hastig fuhr er fort: »In der Zeitung stand allerdings nicht, dass ich die Leiche gefunden habe. Ich habe sie in die Kiste gesteckt.« Marcham holte kurz Luft. »Als mich diese Frau wegen Syrien bedrängte, verlor ich zum Schein die Fassung. Ich ließ sie glauben, ich sei tief erschüttert von
Ledinghams Tod, und erzählte ihr, wir hätten uns nahegestanden - er sei mein Liebhaber gewesen. Ich machte ihr weis, ich wolle das ebenso verbergen wie die Tatsache, dass ich ihn in die Kiste gesteckt habe.«
    »Und das hat sie geschluckt?«
    »Ja. Sie stellte keine weiteren Fragen über Syrien.« Er fixierte Aleppo. »Ich gebe Ihnen mein Wort.«
    Als Aleppo nickte, fiel Marcham ein Stein vom Herzen. Er glaubt mir, dachte er voller Dankbarkeit. Im Falle einer weniger befriedigenden Antwort, das spürte Marcham, wäre sicher etwas Schreckliches passiert.
    »Diese Frau war schon einmal hier. Hat sie vielleicht etwas gesehen, was sie nicht sehen sollte?«, fragte Aleppo.
    »Nein. Hier gibt es nichts Verfängliches.«
    Aleppo erhob sich. »Ich will ganz sicher sein. Sehen wir uns die Räume gemeinsam an.«
    »Natürlich.« Marcham ging durch den kurzen Flur voran in die Küche. Er war nun entspannter, die Angst hatte sich gelegt - er hatte Aleppo die Wahrheit gesagt, und die Wahrheit war offenbar akzeptiert worden.
    Marcham betrat das Schlafzimmer und schaltete das Licht an. Aleppo blieb in der Tür stehen und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Dann zeigte er auf das Gemälde an der Wand gegenüber dem Bett. Es zeigte Jesus am Kreuz. »Das gefällt mir. Wo haben Sie es her?« In seiner Stimme lag Neugier.
    »Dieses Bild habe ich seltsamerweise ausgerechnet in Damaskus gefunden«, erklärte Marcham. »Über das Geschäft, in dem ich es entdeckte, gibt es eine interessante Geschichte«, fügte er hinzu. Er wollte sie Aleppo erzählen. Die Anekdote würde selbst diesen verschlossenen, düsteren Mann erheitern. Er begann mit seiner Schilderung und bemerkte dabei nicht, wie Aleppo lautlos die Schlafzimmertür schloss.

39
    Als Liz im Büro eintraf, klingelte schon das Telefon. Sie jonglierte die Kaffeetasse in derselben Hand, in der sie auch die Zeitung hielt, während sie ihre Handtasche in der anderen hatte, den Dienstausweis zwischen den Zähnen. Beim vierten Klingeln schaffte sie es, abzunehmen.
    »Ms Carlyle? Hier ist DI Cullen. Es geht um Christopher Marcham, den Freund von Alexander Ledingham. Das war der Mann, den wir in St. Barnabas gefunden haben.«
    »St. Barnabas? Ach ja, der Mann in der Kiste«, bemerkte Liz. Dann erstarrte sie plötzlich. Wenn Cullen sie anrief, musste etwas passiert sein.
    »Ich habe schlechte Neuigkeiten. Christopher Marcham wurde tot aufgefunden.«
    Liz war schockiert. Seit ihrem Gespräch mit dem Mann waren kaum achtundvierzig Stunden vergangen! »Und wo?«
    »In seinem Haus in Hampstead.«
    »Was ist denn passiert? Herzinfarkt?«
    »Nein, nein.« Liz konnte Cullens Kopfschütteln förmlich hören. »Es ist merkwürdig: Marcham ist erstickt. Genau wie Ledingham. Sieht aus, als hätte auch er eine Vorliebe für gewisse autoerotische Praktiken gehabt. Er war an die Bettpfosten gefesselt und … ähm … er hatte nichts an.« Der Polizist hüstelte verlegen. Liz nahm an, dass DI Cullen von derlei Spielchen nicht viel hielt. Sie fragte: »Sind Sie sicher, dass es ein Unfall war? Das wäre ein seltsamer Zufall.«
    »Nun ja, ich glaube nicht, dass er sich umbringen wollte, falls Sie das meinen. Dafür gäbe es einfachere Methoden. Aber es kommt öfter vor, dass sich Leute bei solchen Sachen verschätzen. So etwas ist riskant.«

    »Das meinte ich nicht.« Liz versuchte, sich ihre Ungeduld nicht anmerken zu lassen. »Ich wollte wissen, ob Sie sicher sind, dass keine weitere Person beteiligt war.«
    »Ziemlich. Aber die Jungs von der Spurensicherung sind noch nicht fertig. Falls es irgendetwas zu finden gibt, finden sie es auch. Anzeichen für einen Einbruch fehlen bislang. Als die Putzfrau kam, war das Haus

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