Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
für die traditionsreichen, alten Ostküstenuniversitäten. Er hält mich für einen Snob, weil ich in Yale war, während er selbst an irgendeiner staatlichen Universität studiert hat.«
    »Ist diese Auffassung nicht ein bisschen vorsintflutlich?«
    »Ja, ist sie. Aber ich glaube, Bokus erinnert sich noch an die Zeiten, in denen die Hälfte aller CIA-Agenten einen Yale-Abschluss hatte. So wie bei Ihren Diensten die Leute der Oxbridge-Universitäten dominierten.«
    »Das hat sich schon lange grundlegend geändert«, erklärte Liz. Zum Glück, dachte sie im Stillen.
    »Und seit Tyrus Oakes mich über Kollek informiert hat, ist Andy noch empfindlicher geworden.«
    »So kalt erwischt worden zu sein, ist ihm bestimmt ziemlich peinlich. Aber es war purer Zufall, dass wir Kollek gerade an diesem Tag observiert haben.«

    »Peinlich ist gar kein Ausdruck. Andy fühlt sich völlig bloßgestellt.« Miles nahm vorsichtig einen Schluck von seinem Kaffee. Er machte ein nachdenkliches Gesicht. »Aber trotz allem ist mir noch nicht klar, worin die Bedrohung für die Konferenz bestehen soll. Diese beiden Männer, Veshara und Marcham, scheinen mir nicht die Art Menschen zu sein, die etwas Weltbewegendes in Gang setzen. Ein Geschäftsmann und ein Journalist.«
    »Aber beide hatten Verbindungen zum Mossad.« Liz hatte Miles bereits informiert, dass Veshara die Position von Raketenstellungen an die Israelis weitergegeben hatte. Nun berichtete sie ihm von den Kontakten zwischen Marcham und Kollek - und davon, wie sie später festgestellt hatte, dass der Israeli auf den Observierungsfotos derselbe Mann war, den sie über Marchams Gartenmauer hatte klettern sehen.
    »Okay, dann haben also beide Informationen für die Israelis gesammelt«, hielt Miles fest. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von ihnen einen Anschlag verübt. Außerdem erklären ihre Verbindungen zum Mossad nicht, weshalb sie die Friedenskonferenz torpedieren sollten. Bestimmt handeln sie nicht im Auftrag Israels, denn warum sollten die Israelis auf ein Scheitern von Gleneagles aus sein? Wenn ihnen an der Konferenz nichts liegt, können sie ihr einfach fernbleiben.«
    »Ich verstehe das alles auch nicht«, gab Liz zu.
    »Als wir von der Bedrohung erfuhren, wussten wir nicht, woher die Information kam. Fane wollte es uns nicht sagen. Ist er immer so geizig mit seinen Hinweisen?«
    »Leider«, antwortete Liz. »Geheimniskrämerei ist seine Lieblingsbeschäftigung.«
    Brookhaven seufzte. »So etwas schafft Probleme, glauben Sie mir.«
    Wie wahr, dachte Liz. Mit Fanes mehr als zurückhaltender Informationspolitik hatte sie ihre eigenen schlechten
Erfahrungen gemacht. Doch etwas, was Brookhaven gerade gesagt hatte, nagte an ihr. Sie wusste nur nicht genau, was. Liz beschloss, über das Gespräch später, wenn sie allein war, noch einmal genau nachzudenken.
    »Was wissen Sie eigentlich über Kollek?«, fragte sie so beiläufig wie möglich. Sie wollte nicht zu interessiert klingen und bei Miles keinesfalls den Verdacht aufkommen lassen, dass die A4 Kollek noch immer beschattete.
    »Nicht viel. Und eher friert die Hölle zu, als dass ich ihn mal persönlich treffen dürfte.«
    »Bokus will ihn für sich allein?«
    »Ja. Aber der Fairness halber muss ich sagen, dass das vor allem an Kollek liegt. Er besteht auf absoluter Diskretion, und das ist verständlich. Wenn der Mossad je herausfinden sollte, dass er mit uns geredet hat, möchte ich nicht in seiner Haut stecken.«
    »Ich überlege die ganze Zeit, was ihn antreibt.« Liz dachte daran, was Bokus bei der Besprechung mit Oakes und Wetherby gesagt hatte - dass Kollek glaubte, nur Amerika könne im Nahen Osten für Frieden sorgen und müsse daher erfahren, was Israel denke. Unklar blieb, welchen Beitrag Kollek dazu leisten konnte. Die wenig aussagekräftigen Informationsschnipsel, die sie am Vormittag zusammen mit Miles durchgesehen hatte, würden wohl kaum zur friedlichen Lösung des Nahost-Konflikts führen.
    Miles schien ihre Gedanken zu erraten. »Vielleicht hält er sich selbst für wichtiger, als er ist. Jedenfalls rechtfertigt nichts von dem, was wir heute Morgen gelesen haben, sein aufwendiges Versteckspiel. Womöglich ist er auch einer dieser Egomanen, die sich hin und wieder bei den Geheimdiensten anbiedern.«
    Miles warf einen Blick auf die Uhr. »Ich muss los.« Sie brachten die Tabletts zurück und verließen die Tate Gallery durch den Seiteneingang.

    »Wie lange werden Sie weg sein?«, fragte Liz, als

Weitere Kostenlose Bücher