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Angstpartie - Thriller

Titel: Angstpartie - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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abgeschlossen. Sie hat ihn gefunden.«
    »Ich habe vorgestern mit ihm gesprochen - so wie wir es abgemacht hatten. Als ich ging, war noch alles in Ordnung.«
    Cullen hüstelte erneut. »Ja, ich muss Sie noch befragen. Womöglich waren Sie die letzte Person, die ihn lebend gesehen hat. Aber es dürfte nicht schwer sein, die Sache klein zu halten, wenn sich der Fall so einfach klären lässt, wie es im Moment den Anschein hat.«
    »Wann wurde er denn gefunden?«
    Liz hörte den Polizisten in seinem Notizbuch blättern. »Gestern. Etwa gegen vier Uhr nachmittags. Der Bericht des Pathologen steht noch aus. Aber der Arzt, der am Tatort war, sagte, er sei noch keine vierundzwanzig Stunden lang tot. Nur gut, dass gestern die Putzfrau gekommen ist. Sonst hätte er da ewig liegen können. Anscheinend arbeitete sie erst seit Kurzem bei Marcham. Sie steht natürlich unter Schock und fragt sich, in was sie da hineingeraten ist.«
    Als Cullen aufgelegt hatte, blieb Liz an ihrem Schreibtisch sitzen. Sie überlegte fieberhaft, warum Chris Marcham gestorben war. Ein zweiter bizarrer Unfall? An derartige Zufälle glaubte sie nicht. Außerdem hatte Marcham ihr gesagt, er stünde nicht auf solche Praktiken wie Ledingham.
    Vertraue deinem Bauchgefühl. Das war stets der Rat ihres Vaters gewesen. Und Liz′ Bauchgefühl sagte ihr, dass sie es hier nicht mit einem Unfall zu tun hatten. Gleichzeitig
bedeutete das, dass Marchams Mörder nicht nur skrupellos, sondern auch clever war. Eine gefährliche Kombination.
    Liz überlegte, ob sie sich einen Vorwurf machen musste. Vielleicht hätte sie nicht darauf bestehen sollen, die Befragung selbst durchzuführen. Sie hatte die Lage nicht eingehend genug analysiert. Wahrscheinlich hätte sie Marcham warnen sollen, statt ihn über Syrien auszufragen. Doch diese Gedanken kamen zu spät. Nun konnte sie nur noch versuchen, herauszufinden, ob die syrischen Nachrichtendienste irgendetwas mit seinem Tod zu tun hatten. Schließlich war der MI5 auf diesen Mann erst im Zusammenhang mit der Bedrohung für die Syrer aufmerksam geworden. Falls hier wirklich eine Verbindung bestand - was würde dann als Nächstes geschehen?
    Liz dachte an ihren ersten Besuch in dem kleinen Haus in Hampstead und sah plötzlich wieder den mysteriösen Gärtner vor sich: den hochgewachsenen, schlanken, dunkelhäutigen Mann mit den verräterischen Schuhen - Slippern, die sie dann über Marchams Gartenmauer hatte verschwinden sehen.
    Diese Erinnerung nagte an ihr - fast wie bei einem Déjàvu. Eine Art sechster Sinn wollte sie mit einem anderen Bild in ihrem Gedächtnis abgleichen. Doch so sehr sich Liz auch bemühte, es gelang ihr nicht, eine Verbindung mit einem anderen Ort oder Namen herzustellen. Wo war sie diesem Mann noch begegnet? In Essex vielleicht, wo sie bei der Enttarnung von Sami Vesharas illegalen Machenschaften zugegen gewesen war? Oder in Bowerbridge, wo sie noch recht benommen ihr Krankenbett verlassen und zusammen mit ihrer Mutter im Dorf eingekauft hatte?
    Nein. Sie konnte den Unbekannten nirgendwo einordnen. Doch plötzlich wusste sie auch, warum. Sie hatte ihn nicht an irgendeinem anderen Ort gesehen, sondern auf
einem Foto . Und dieses Foto lag in einem Umschlag in ihrem Büroschrank. Sie drehte das Kombinationsschloss, öffnete die Schranktür und nahm den Umschlag heraus. Ungeduldig breitete sie die Bilder auf ihrem Schreibtisch aus.
    Da war er, direkt neben Andy Bokus auf der Tribüne im Oval. Zwei Welten prallten plötzlich aufeinander. Der Name Danny Kollek, der bislang für einen Agenten des Mossad gestanden hatte, gehörte nun auch zu dem Bild eines finsteren Fremden, der sich in Marchams Garten und in seinem Haus herumgetrieben hatte.
    Aber was verband die beiden? Hatte Marcham vielleicht als Informant für den Mossad gearbeitet? Eine andere Erklärung schien es nicht zu geben. Aber warum stand Marchams Name dann nicht auf der Liste, die Bokus dem MI5 überlassen hatte? Und was war mit Hannah?
    Es gab zu viele Fragen, auf die Liz keine Antwort fand. Aber noch mehr beunruhigte sie der Gedanke, dass die Amerikaner ihr wahrscheinlich nicht weiterhelfen konnten. Sie war sicher, dass Bokus nicht versucht hatte, dem MI5 etwas vorzuenthalten - er wusste einfach nicht mehr. Bokus glaubte fest, dass Danny Kollek für ihn arbeitete. Doch mittlerweile sah es so aus, als wäre es umgekehrt.

40
    »Das war alles.« Miles Brookhaven ließ den Aktenordner auf Liz’ Schreibtisch fallen und seufzte.
    Auch sie fühlte

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