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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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den Laut in der Kehle erzeugen. Und die war beim besten Willen zu nichts mehr zu gebrauchen, wenn man gerade eben eine Kugel in den Hals bekommen hatte. Der Täter war John Kelly. McCabe war sich jetzt so gut wie sicher. Father Jack. Der Mann, der die alttestamentlichen Propheten studiert hatte. Der Mann, bei dem McCabe das Gefühl gehabt hatte, dass er nicht der Täter war. Sobald man zu wissen glaubt, wer oder was John Kelly ist, kommt der Punkt, an dem man seine Meinung noch einmal ganz genau überdenken muss. Wolfes Worte. McCabes Gefühl hatte ihn getrogen. Es war Zeit, seine Meinung noch einmal zu überdenken. Er bat Eddie, John Kelly ausfindig zu machen und ihn aufs Präsidium zu bringen.
    » Und wenn er sich weigert?«
    » Dann nimmst du ihn fest.«
    » Okay«, meinte Eddie und drückte seine Zigarette aus. » Und was machst du so lange?«
    » Ich? Ich fahre noch mal nach Harts Island.«

33
    Harts Island, Maine
    Tom Tasco wartete, bis McCabe vom Heck der Francis R. Mangini auf den Anleger gesprungen war, dann legte er los. » Wir haben überall in Kellys Hütte Goffs Fingerabdrücke gefunden«, sagte er, während sie die Rampe hinaufgingen. » Vor allem im Schlafzimmer. Dazu noch ein paar Haare, die von ihr stammen könnten. Der Hurensohn muss sie etliche Tage lang dort festgehalten haben, bevor er sie zu den Markhams verfrachtet hat.«
    » Gibt es außer ihren noch andere Fingerabdrücke?«
    » Jede Menge von Kelly. Außerdem ein paar unvollständige oder verschmierte von einer oder mehreren unbekannten Personen. Wie geht’s Maggie?«
    » Ihre Hüfte und ihr Hintern werden ihr noch eine Weile wehtun. Aber ansonsten ist alles in Ordnung.«
    Wieder einmal wurden sie am oberen Ende der Rampe von dem schwarz-weißen Explorer erwartet. Bowman saß am Steuer, dieses Mal in Uniform. Tasco stieg hinten ein und überließ McCabe den Beifahrersitz.
    »’ n Abend, Scotty, wie läuft’s denn so?«
    Bowman knurrte irgendetwas Unverständliches, wendete und fuhr auf die Welch Street. McCabe saß schweigend da und sah zu, wie die dunklen, einsamen Straßen der Insel an ihm vorüberzogen. Wenigstens schneite es nicht mehr, und es war deutlich wärmer geworden. Die Uniformierten vor der 109 hatten wohl recht gehabt mit dem Januar-Tauwetter. McCabe versuchte, seine übermüdeten Gehirnzellen dazu zu zwingen, sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.
    Also gut, er war sich ziemlich sicher, dass Kelly der Täter war, aber er war sich alles andere als sicher, dass er das auch beweisen konnte. Nicht vor einem Geschworenengericht. Nicht, wenn Father Jack sich einen gerissenen Strafverteidiger besorgte. Goffs Fingerabdrücke waren ein eindeutiger Beweis dafür, dass sie in Kellys Haus gewesen war, bewiesen aber nicht, dass er sie tatsächlich umgebracht hatte. Leanna Barnes’ letzte Worte würden daran auch nicht viel ändern. Was haben Sie sie sagen hören, Detective? Ellie. Sie hat Ellie gesagt? Nicht Kelly? Ganz recht, Ellie. Also nicht ganz der richtige Name, gurgelnd und unverständlich ausgesprochen von einer Sterbenden, die selbst nicht mehr aussagen konnte. Sicher, er konnte erklären, dass Leannas Verletzung, ihre zerfetzte Kehle, sie daran gehindert hatte, den Buchstaben K zu bilden, aber seine Vermutung, dass sie tatsächlich hatte » Kelly« sagen wollen, würde als reine Spekulation abgetan werden. Nein. Burt Lund brauchte mehr als das.
    Da war Kellys Arbeit über die alttestamentlichen Propheten. Das könnte helfen. Wenn sie sie auftreiben konnten. Aber selbst dann würde es wahrscheinlich nicht für eine Anklage reichen. Selbst wenn das Amoszitat auf dem Titelblatt abgedruckt war, unterstrichen und rot umkringelt. Ein gewiefter Rechtsanwalt würde problemlos darlegen, dass es reiner Zufall war und jeder diesen alttestamentlichen Spruch kennen konnte. Dass jeder in Kellys Haus einbrechen und seine alte Seminararbeit hätte finden können.
    Dann war da noch Abby. Auch wenn sie unter Hypnose Kelly als Täter identifizieren sollte– kein Geschworenengericht dieser Welt würde jemanden aufgrund der Aussage einer schizophrenen Zeugin verurteilen. Einer schizophrenen Zeugin, die nach Angaben ihres behandelnden Psychiaters möglicherweise ihre Medikamente abgesetzt hatte. Und was die beiden anderen Zeuginnen betraf… sowohl Maggie als auch Magol Gutaale Abtidoon konnten lediglich aussagen, dass der mutmaßliche Täter einen schweren Mantel und eine Brille mit schwarzem Gestell getragen hatte.
    Und

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