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Angstschrei: Thriller

Angstschrei: Thriller

Titel: Angstschrei: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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man dagegen unternehmen konnte.
    » Er hat gesagt, dass das Auto ihn nicht weiter gestört hat«, fuhr Maggie fort. » Und sonst anscheinend auch niemanden. Also hat er sich, Zitat, › um sein’ eig’n’ Kram gekümmert‹, Zitatende. Außerdem sei es nicht ungewöhnlich, dass die Frau eines Kutterkapitäns ihrem Mann ein Auto dalässt, damit er nach der Rückkehr schneller zu Hause ist.«
    » Und warum hat er dann doch noch bei uns angerufen?«
    » Er hat sich überlegt, dass vermutlich keine der Fischerfamilien, die er kennt, ein nagelneues BMW -Cabrio fährt, schon gar nicht jetzt, wo das Geschäft so dermaßen im Keller ist. Und selbst wenn, dann würden sie es bestimmt nicht zwei Tage lang auf dem Anleger stehen lassen. Also hat er sich irgendwann entschlossen, mal hinzugehen und sich den Wagen ein bisschen genauer anzuschauen. Da sieht er dann, dass der Zündschlüssel steckt. Und dass die Fahrertür nicht abgeschlossen ist.«
    » Und jetzt haben wir überall seine Fingerabdrücke?«
    » Wahrscheinlich. Obwohl er behauptet, dass er nur die Tür angefasst hat. Na ja, jedenfalls ist er dann endlich misstrauisch geworden und hat uns angerufen.«
    » Okay, als Hester am Mittwochabend von der Arbeit nach Hause gefahren ist, war der Wagen noch nicht da, erst am nächsten Morgen. Also hat während dieser zwölf Stunden irgendjemand– vermutlich der Killer, aber möglicherweise auch das Opfer– das Auto hierhergebracht und es an der auffälligsten Stelle auf dem ganzen Anleger abgestellt.«
    » Sieht ganz danach aus.«
    » Warum?«
    » Das wissen wir nicht.«
    » Hat Hester den Kofferraum aufgemacht?«, erkundigte sich McCabe.
    » Nein. Das war der Beamte, der nach Hesters Anruf als Erster hier war. Joe Vodnick. Er hat den Kofferraum geöffnet und die Leiche entdeckt. Das ist jetzt etwas über eine Stunde her.«
    » Gab es einen hinreichenden Verdacht, der es rechtfertigte, den Kofferraum zu öffnen?«
    » Ich fürchte, das ließe sich in Frage stellen.«
    McCabe überlegte. Falls das Auto dem Opfer gehörte, dann war das Öffnen des Kofferraums nicht weiter schlimm. Elaine Goff, oder wer immer es sein mochte, würde sich nicht über eine widerrechtliche Durchsuchung beschweren. Schließlich war sie tot und steckte in diesem Kofferraum. Andererseits, wenn es sich bei der Toten nicht um Goff handelte oder wenn Goff die Tat begangen hatte oder irgendwie in Verbindung zum Täter stand, dann bestand die Gefahr, dass die Ermittlungen, schon bevor sie begonnen hatten, juristisch hinfällig waren. » Welcher ist denn Vodnick?«
    » Der Große da drüben, auf der rechten Seite.«
    Vodnick war wirklich groß. Fast zwei Meter. Gebaut wie ein Football-Profi. Wog vermutlich an die 120 Kilo. Er alberte gerade mit ein paar seiner Kollegen herum.
    » Hastdu ihn gefragt, ob es einen hinreichenden Verdacht gab?«
    » Er hat gesagt, der Wagen wäre ihm verdächtig vorgekommen.«
    » Verdächtig vorgekommen? Na toll. Geht’s vielleicht eine Spur konkreter?«
    » Nein. Er hat bloß gesagt, dass da eben dieser teure Wagen stand, seit zwei Tagen geparkt an einer Stelle, wo er absolut nichts verloren hatte. Nicht abgeschlossen. Schlüssel im Zündschloss. Er hat sich bei der Zentrale erkundigt, aber das Auto war nicht als gestohlen gemeldet. Also hat er sich mal den Kofferraum angeschaut. Hör zu, Mike, ich weiß nicht, was ein Richter dazu sagen würde, aber wenn es anders gelaufen wäre, hätten wir sie höchstwahrscheinlich gar nicht entdeckt. Gut möglich, dass sie so lange auf irgendeinem Abschleppplatz herumgestanden hätte, bis sie aufgetaut und jemandem der Gestank aufgefallen wäre. Ich finde, er hat alles richtig gemacht.«
    » Immer vorausgesetzt, dass nicht so ein aalglatter Verteidiger daherkommt und den ganzen Fall wegen eines Formfehlers einfach abbügelt. Ich nehme an, dass auch Vodnick Fingerabdrücke auf dem Wagen hinterlassen hat?«
    » Nur am Türgriff und am Öffner für den Kofferraumdeckel, der sich links vom Lenkrad unter dem Armaturenbrett befindet. Angeblich hat er aufgepasst, um eventuelle andere Abdrücke nicht zu verschmieren.«
    Für eine lange Minute stand McCabe schweigend da, atmete die kalte, feuchte, nach Algen und fauligem Fisch riechende Luft ein, ließ den Blick über die Szenerie gleiten, brannte jede Einzelheit auf die Festplatte in seinem Kopf. Ein nagelneuer BMW , unverschlossen, mit steckendem Zündschlüssel, seit zwei Tagen hier abgestellt. Ein Wunder, dass niemand versucht hatte, ihn zu

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