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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Gildenhaus, sondern in einer der vielen kleinen Tavernen, die es in der Umgebung gab. Ida führte mich danach kreuz und quer durch das Gildenviertel, bis ich lautstark zu protestieren begann. Meine Füße qualmten, und mein Magen hing mir beinahe bis auf die Fersen vor Hunger.
    Ida, die immer noch erstaunlich guter Dinge war, lachte mich breit an. »Du bist beinahe so verfressen wie ...« Sie unterbrach sich. Ihr Gesicht verzog sich leicht, dann lächelte sie wieder. »Komm, Eddy, wir gehen zum Hafen. Greet hat mir von einem Gasthaus vorgeschwärmt, wo es eine wunderbare Küche geben soll.« Ich stimmte ächzend zu. Noch ein Fußmarsch!
    Eine knappe halbe Stunde später standen wir zu meiner Erleichterung schon vor dem Eingang einer wenig Vertrauen erweckend aussehenden Spelunke. »Da hinein?«, fragte ich misstrauisch und folgte meiner Schwester über die Schwelle. Es war voll in dem kleinen Gastraum, voll, laut und stickig. Ich sah mich um und fühlte mich an Kerns Höhle erinnert, nur, dass hier entschieden weniger Aliens herumsaßen. Ida steuerte auf einen freien Tisch im hinteren Teil des Raumes zu. Ich bemerkte die Blicke, die uns trafen, und die alles andere als freundlich waren. Ida schien sich daran nicht weiter zu stören. Sie orderte zwei Humpen Bier bei dem mageren Schankjungen und fragte nach dem Speisenangebot. Ich wählte einen Gemüseeintopf, und Ida entschied sich für gegrillten Fisch. Der Junge nahm unsere Bestellung entgegen und verschwand. Ida lehnte sich zurück und streckte genüsslich die Beine aus.
    »Ah, du hattest Recht. Jetzt bekomme ich auch Appetit.« Sie sah sich um und grinste verstohlen. »Siehst du, wie sie herstarren? Die Gilde ist nicht allzu beliebt hier im Hafenviertel. Zu viele der Schenken gehören inzwischen Frauen, das passt den Herren nicht.«
    Ich zog unbehaglich die Schultern hoch. Der Schankjunge brachte uns zwei gut eingeschenkte Humpen. Ida nahm einen tiefen Zug und seufzte zufrieden. »Verdammt feines Bier brauen die hier«, murmelte sie und wischte sich über den Mund. »Wenn die Küche auch so gut ist ...«
    Ein rüder Anruf vom Nebentisch unterbrach sie. »Was treibt ihr euch hier herum, Gildenweiber«, pöbelte ein betrunkenes Individuum mit hochrotem Gesicht. »Bleibt gefälligst in eurem Stall und verpestet da die Luft!« Seine Kumpane grölten zustimmend. Ida wandte sich nicht zu dem Schreihals um, sondern trank unbeirrt einen weiteren Schluck. Ich tat es ihr gleich. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Kerl aufstand und schwankend auf uns zusteuerte. Ich stieß Ida unauffällig an. Sie senkte die Lider und bedeutete mir, sitzen zu bleiben. Eine grobe Hand griff nach ihrer Schulter und versuchte, sie von ihrem Sitz zu zerren. Ida vollführte eine blitzschnelle Bewegung, der ich kaum mit den Augen folgen konnte, und der Randalierer kreischte auf und taumelte ein paar Schritte zurück, wobei er beinahe einen der Nachbartische umwarf. Über seinen behaarten Handrücken zog sich ein langer, blutiger Schnitt. Ida saß scheinbar gelassen da, beide Hände locker auf der Tischplatte. Das Messer, mit dem sie den Mann verwundet hatte, steckte wieder in ihrem Gürtel.
    »Na warte«, brüllte der Betrunkene und wischte sich das Blut ab. »Ich zieh dir die Haut ab, du verdammte Gildenhure!« Besorgte Stimmen wurden laut, aber keiner rührte sich, um den Mann zurückzuhalten, der nun wieder unsicheren Schrittes auf uns zusteuerte.
    Ida seufzte und schob ihren Stuhl zurück. Sie stand auf und blickte auf den Kerl hinunter. Er hatte sichtlich nicht damit gerechnet, dass sie ihn um ein ordentliches Stück überragen würde, und zögerte einen Moment. »Na warte«, wiederholte er etwas unsicherer und setzte sich wieder in Bewegung, die Fäuste angriffslustig geballt. Ida seufzte wieder und schmetterte ihm ohne Vorwarnung ihre geballte Faust ins Gesicht. Er knurrte überrascht, taumelte und krachte zu Boden. Ida blickte sich auffordernd um. Als niemand ihren Blick zu erwidern wagte, sondern alle beschämt die Augen abwandten, grinste sie schwach und ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken.
    Zwei der Saufkumpane des Raufboldes erhoben sich eilig und halfen ihrem Freund auf die Beine. Er hielt sich den Kopf und jammerte, während sie ihn hinausführten. Seine Nase war blutig, aber sonst schien ihm nichts Ernsthaftes zu fehlen.
    Der Schankjunge trat an unseren Tisch und entschuldigte sich für den Zwischenfall. »Ich habe dem Wirt davon berichtet, und er bittet Euch, seine Gäste zu

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