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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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sie zu entwenden. Wir haben sie alle scharf beobachtet. Wie hätte sie das bewerkstelligen sollen?«
    »Ich weiß nicht, wie sie es gemacht hat«, schnappte der Erzmagus. »Aber die Herzen sind ganz offensichtlich verschwunden – und welche andere Erklärung dafür hättet Ihr anzubieten? Ihr habt genau wie ich gesehen, wie sie Ter'nyoss aus dem verschlossenen und versiegelten Behälter geholt hat. Wahrscheinlich war es eine Lüge, als sie behauptete, das Herz der Welt gehorche ihr nicht ebenso. Sie ist hier rausmarschiert und hat dann in aller Ruhe den Zauber wiederholt.«
    Herrad stöhnte und schlug die Hände vors Gesicht. »Wir müssen sie finden«, sagte sie dumpf. »Die Schöpfer mögen uns gnädig sein! Ich kann mir nicht ausmalen, welches Schicksal uns allen droht, wenn der Schwarze Orden die Herzen in seiner Gewalt hat!«
    »Kann das Mädchen uns helfen, sie aufzuspüren?«, meldete sich Magister Fulke zu Wort. Die beiden Älteren starrten ihn an.
    »Anna«, sagte die Oberste Hexe langsam. »Das ist ein Gedanke. Sie hat die Verbindung zu den Herzen – vielleicht kann sie wirklich feststellen, wo sie jetzt sind.« Sie stand entschlossen auf. »Meine Herren, ich denke, Ihr werdet erst einmal hier bleiben wollen. Eure Zimmer sind vorbereitet, ruht Euch nun aus, und ich benachrichtige den Hochmeister von diesem Debakel. Wir müssen dringend beraten, was zu tun ist.«

    Seine Schülerin erschien ihm ungewöhnlich geistesabwesend. Meister Wilber betrachtete Anna besorgt, während sie die Kolben und Tiegel vom Tisch in den Spülzuber räumte und dann mit einem Lappen den großen Tisch abwischte. Er öffnete gerade den Mund, um sie zu fragen, was sie bedrückte, als es klopfte und eine junge Hexe den Kopf ins Zimmer schob.
    »Anadia, die Oberste Hexe wünscht dich unverzüglich zu sehen«, sagte sie und nickte den beiden fröhlich zu, ehe sie die Tür wieder schloss. Der Heiler sah, wie Anna erbleichte.
    »Was ist?«, fragte er, aber seine Schülerin schüttelte den Kopf.
    »Nichts«, sagte sie leise. »Ich beeile mich besser, sie hat ›unverzüglich‹ gesagt.«

    Die Oberste Hexe eilte ihr entgegen, als sie eintrat, und griff nach ihren Schultern. Prüfend musterte sie das blasse Gesicht der jungen Frau. »Wie geht es dir?«
    Anna lächelte unsicher. »Ich habe nicht gut geschlafen«, wich sie aus.
    Herrad führte sie zu einem Stuhl und setzte sich dicht neben sie. »Warum? Was hat deinen Schlaf gestört?«
    Anna zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.« Sie schlug die Augen nieder und beobachtete Herrad durch die Wimpern. Die Oberste Hexe sah erschöpft und ungewöhnlich erregt aus. Wahrscheinlich war das Fehlen der Herzen bemerkt worden – und jetzt suchten sie sie bei Anna.
    »Hör mir gut zu, mein Kind«, sagte Herrad mit bemühter Ruhe. »Es ist etwas geschehen, was auch dich betrifft. Sag mir, ob dich die Trennung von den Herzen im Augenblick stärker belastet als sonst.«
    Anna biss sich auf die Lippe. »N-nein«, antwortete sie zögernd. »Nein, ich glaube nicht. Warum fragt Ihr das?«
    »Kannst du spüren, wo sie sind?«
    »Nun, dort, wo Ihr sie verwahrt, denke ich. Wie immer.«
    Herrad schlug die Hände ineinander. »Ach, ich hatte gehofft ... Nun gut, du kannst uns anscheinend nicht helfen. Anna, was ich dir jetzt sage, musst du unbedingt für dich behalten, hörst du? Ich möchte, dass du dich öffnest und versuchst, den Ort zu erspüren, an dem die Herzen sich befinden. Sie sind nämlich gestohlen worden.«
    Anna riss die Augen auf und starrte die Oberste Hexe mit nicht nur gespieltem Entsetzen an. »Gestohlen – von wem?«
    »Das wissen wir nicht – aber wir haben einen Verdacht. Bekümmere dich nicht, wir werden die Kleinodien wieder zu finden wissen. Diese starke magische Strahlung zu orten dürfte unseren vereinten Kräften nicht allzu schwer fallen.« Sie schwieg und hing offensichtlich düsteren Gedanken nach. Dann erhob sie sich und schenkte Anna ein aufmunterndes Lächeln. »Wenn du etwas spürst – egal, was es ist –, sag mir sofort Bescheid. Und sorge dich nicht, hörst du? Ich bin jedenfalls beruhigt, dass es dir deswegen nicht schlecht geht, die Herzen können also nicht allzu weit fort sein. Wir finden sie und bestrafen den Dieb mit aller Härte, das verspreche ich dir!«

    Anna zitterten die Knie, als sie vor der Tür stand. Sie musste zu Jinqx, sie musste die Krähe um Rat bitten. Früher oder später würde die Oberste Hexe herausfinden, dass Anna der Dieb war – auch

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