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Animal Tropical

Animal Tropical

Titel: Animal Tropical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pedro Juan Gutiérrez
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besichtigt, das im Hafen liegt.
    »Meine Enkelin hat eine Arbeit auf dem Schiff bekommen. Morgen fängt sie an.«
    »Was macht sie?«
    »Sie ist ein Mädchen von zweiundzwanzig. Hübsch, groß. Sie hat keine Ahnung, was ihre Arbeit da sein soll.«
    »Kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Croupier möglicherweise.«
    »Ohhh, nicht übel. Im Schiffscasino vielleicht?«
    »Hahaha. Schon möglich. Sie spricht sehr gut Englisch und Deutsch. Sie hat alles, was man braucht. Unter mehr als zweihundert Bewerbern hat man sie ausgewählt. Sie ist sehr gut mit Spielkarten und all so was, mit den Augen, kurzum. Sehr interessant. Man muss einen sechsten Sinn haben.«
    »Schön. Eine interessante Arbeit, bei der man rumkommt.«
    »Und mit Leuten, die viel Geld haben. Millionäre. Nur Deutsche und Nordamerikaner. Vielleicht angelt sie sich ja einen Millionär.«
    Ich sehe sie an und muss grinsen. Es ist immer die alte Geschichte: Pragmatische Großmutter sucht reichen Mann für ihre hübsche Enkelin. Überall dasselbe. Wohin ich komme, dieselbe Sache: In Haiti heißt es, wir Kubaner lebten gut. Die Kubaner denken, in Miami sei der Kohl fetter. In Miami heißt es, man müsse nach Norden gehen, nach New York oder Chicago. In New York sagt man dir, die Deutschen, und in Deutschland, die Japaner, und in Japan, die Schweizer. Und so weiter. Es ist eine Kette. Die Leute glauben immer, der Nachbar lebe besser. Zum Kotzen ist nur, dass es meistens stimmt.
    Unsere Mama brach auf. Agneta und ich blieben auf dem Sofa sitzen. Ein bisschen enger. Ich war etwas angesäuselt nach all den Wodka Colas. Sie streichelte mich. Ich küsste sie. Ihr Mund schmeckte nach Kaffee. Ich nach Wodka und Tabak. Da kam ihr in den Sinn, in die Küche zu gehen und mit einer Schale warmer Milch und Haferflocken ins Wohnzimmer zurückzukommen. Sie setzte sich neben mich und aß die Scheiße. Ich musste an mich halten, um ihr nicht ein paar zu schallern und die Schale mit der ekelhaften Pampe in die Ecke zu schleudern.
    Diese Frau kann man unmöglich verstehen. Ich bin halb betrunken. Sie streichelt mich, geilt mich auf, ich habe einen halb steifen Schwanz, wir vergessen den Streit. Ich nehme an, sie ist auch scharf und verlangt nach einem guten Stößchen zur Versöhnung, und urplötzlich taucht sie mit einem Teller Haferflocken auf, gerade als ich denke, sie würde jetzt ganz romantisch mit einem Glas Brandy und nur mit einem schwarzen durchsichtigen Negligé zurückkommen. Ach, verdammt auch, ich werde noch wahnsinnig, diese Frau macht mich kirre! Sie ist unmöglich! Nicht den geringsten Sinn hat sie dafür, was im Moment gerade angesagt ist! Dieses Weib ist echt durch den Arsch der Welt gekommen!
    »Agneta, das darf doch nicht wahr sein! Du bist wirklich … verdammt noch mal, was bist du für eine tumbe Nuss!«
    »Wie? Ich verstehe nicht.«
    »Tu mir den Gefallen, und bring diese Haferflocken weg. Schütte sie weg! Leg einen Porno ein, lutsch mir den Schwanz, tu was … «
    »Porno? Haben wir nicht. Du weißt doch, dass wir …«
    »Ich werde dir vier Hiebe mit der Peitsche überziehen, auf den Blanken, und dann wollen wir mal sehen, wie schnell du auf allen vieren läufst, um uns fünfzig Pornos zu besorgen.«
    »O nein. Du bist betrunken! Was redest du da?«
    »Trink was. Einen Wodka.«
    »Nein, nein. Ohhh …«
    Und sie fängt an zu flennen. In letzter Zeit heult sie wegen jeder Kleinigkeit. Der Gedanke an ein paar mögliche Hiebe mit der Peitsche hatte mir den Schwanz wieder steif werden lassen, und ich zog sie aus. Legte sie auf mich drauf. Aber sie hat nicht viel Ahnung. Reglos liegt sie da, völlig ungelenk. Wenn sie den Tanz sehen könnte, den Gloria auf mir vollführt, aufgespießt wie ein Spanferkel zu Weihnachten!
    »Gehen wir ins Bett, Agneta. Du bist diejenige, die mich heute vögelt.«
    Ich lege mich mit dem Gesicht nach unten hin. Ziehe sie auf mich drauf.
    »Los, vögele mich. Mach’s dir an meinem Arsch, reib dich am Stachel.« Inmitten meines Rausches fällt mir ein, dass sie keinen Slang versteht. »Du sollst dir die Klitoris hier an diesem kleinen Knöchelchen reiben! Los, mach’s dir selbst, verdammt noch mal, sonst nehme ich dich von hinten!«
    »Nein, nein!«
    Offenbar war sie bestürzt. Das war mir egal. Was für eine Arbeit, dieser Ziege beizubringen, wie man vögelt! Und ich tauge nicht zum Meister. Bin sehr ungeduldig.
    »Ich werd’s dir schon beibringen, du Luder. Ich nehme dich mit nach Havanna, damit du mit allen Negern vögelst,

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