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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Ehrlich.
     
    Schreie. Von links. Wir erstarrten alle drei. Dann fuhr ich herum. Dort war nichts zu sehen, nichts als dunkle Häuser und die Lichtpfützen der Straßenlampen. Nichts bewegte sich. Aber die Schreie hörten nicht auf, blieben hoch entsetzt.
     
    Ich begann, in ihre Richtung zu laufen. Ki und Roberts waren dicht hinter mir. Ich rannte, die Browning beidhändig erhoben. So war es einfacher. Ich wagte nicht, die Waffe
    ins Holster zu stecken. Hatte Visionen von blutüberströmten Teddybären, und dann diese Schreie. Die Schreie wurden den schwächer. Vor mir lag jemand im Sterben.
     
    Überall in der Dunkelheit war Bewegung. Rennende Polizisten. Wir alle rannten, aber es war zu spät. Wir kmen alle zu spät. Die Schreie waren verstummt. Keine Schüsse. Warum nicht? Warum hatte keiner einen Schuss abgegeben?
     
    Wir rannten an den seitlichen Gärten von vier Häusern entlang, bis wir auf einen Metallzaun trafen. Ich musste die Pistole einstecken. Konnte nicht einhändig klettern. Verdammter Mist. Ich tat mein Bestes, um mich hinüberzuschwingen, indem ich meine Hände als Hebel einsetzte.
     
    Ich landete mit den Knien auf der weichen Erde eines Blumenbeets, trampelte ein paar hohe Sommerblumen nieder. Auf Knien war ich beträchtlich kleiner als sie. Ki landete neben mir. Nur Roberts kam auf den Füßen auf.
     
    Ki stand auf, ohne die Waffe zu ziehen. Ich zog meine Browning, während ich zwischen den Blumen geduckt blieb. Aufstehen konnte ich noch, wenn ich die Waffe in der Hand hielt.
     
    Ich bemerkte eine hastige Bewegung, konnte aber nichts deutlich erkennen. Die Blumen behinderten die Sicht. Roberts taumelte plötzlich schreiend rückwärts. Ki zog die Waffe, aber etwas traf ihn und warf ihn auf mich. Ich rollte mich herum, lag aber dennoch halb unter ihm. Er blieb auf mir liegen.
     
    »Ki, runter, verdammt!« Er setzte sich auf und kroch zu seiner Partnerin, seine Waffe zeichnete sich gegen das Straßenlicht ab. Er starrte auf Roberts hinunter. Sie bewegte sich nicht.
     
    Ich schaute angestrengt in die Dunkelheit und versuchte, irgendwo etwas zu erkennen. Es hatte sich schneller als ein Mensch bewegt. Fast so wie ein Ghul. Kein Zombie bewegte sich so. Hatte ich mich die ganze Zeit geirrt? War es etwas anderes? Etwas Schlimmeres? Wie viele Menschenleben würde mein Irrtum heute Nacht kosten? War Roberts tot?
     
    »Ki, ist sie noch am Leben?« Ich blickte suchend ins Dunkle, widerstand dem Drang, nur die erleuchteten Flecken abzusuchen. Man hörte Rufe, aber alle durcheinander. »Wo ist er? Wo ist er hin?« Sie entfernten sich langsam.
     
    Ich schrie: »Hierher, hierher!« Die Stimmen hielten inne, dann schwenkten sie in unsere Richtung. Sie machten so viel Lärm wie eine Herde arthritischer Elefanten.
     
    »Wie schlimm ist die Verletzung?« »Schlimm.« Er hatte seine Waffe niedergelegt. Er drückte beide Hände auf ihren Hals. Etwas Schwarzes quoll zwischen ihnen hervor. Gott.
     
    Ich kniete mich auf die andere Seite zu Roberts, die Pistole im Anschlag, und spähte in die Dunkelheit. Es dauerte alles ewig und doch nur Sekunden.
     
    Ich prüfte mit der anderen Hand ihren Puls. Er war schwach, aber spürbar. Als ich die Hand zurückzog, war sie voller Blut. Ich wischte sie mir an der Hose ab. Das Ungeheuer hatte ihr fast die Kehle aufgerissen.
     
    Wo war es?
     
    Kis Augen waren riesengroß, nur Pupille. Seine Haut wirkte krank unter der Straßenbeleuchtung. Das Blut seiner Partnerin tropfte zwischen seinen Fingern hervor. Da bewegte sich etwas, zu dicht über dem Boden, um ein Mensch zu sein, aber trotzdem von dieser Größe. Es war nur ein Schemen, der an der Hauswand entlang kroch. Aber was es auch war, es hatte den tiefsten Schatten ringsum gefunden und versuchte davonzuschleichen.
     
    Das bewies mehr Intelligenz, als ein Zombie zur Verfügung hat. Ich hatte mich geirrt. Verdammt geirrt. Und Roberts starb deswegen.
    »Bleiben Sie bei ihr. Halten Sie sie am Leben.« »Wohin wollen Sie?«, fragte er. »Hinterher.« Ich kletterte einhändig am Zaun hinauf. Mein ganzes Adrenalin musste durch meine Adern jagen, denn ich schaffte es hinüber. Ich sprang in den Garten, und der Mörder entwischte. Wie eine flitzende Maus, die vom Küchenlicht überrascht wird. Eine verwischte Gestalt, aber groß, so groß wie ein Mann.
     
    Ich bog um die Hausecke und hatte ihn verloren. Verdammt. Ich rannte so weit von der Wand entfernt, wie es ging. In Vorahnung der Finger, die mir die Kehle aufreißen

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