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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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würden, war mein Magen ein fester Klumpen. Ich lief einmal um das Haus herum, die Waffe beidhändig im Anschlag. Nichts. Ich spähte ins Dunkle, in die beleuchteten Stellen. Nichts.
     
    Hinter mir Rufe. Die Polizisten kamen. Gott, lass Roberts leben.
     
    Da, eine Bewegung, er kroch durch eine beleuchtete Stelle an der Wand eines anderen Hauses. Jemand rief meinen Namen. »Anita!«
     
    Ich rannte bereits auf die Stelle zu. Dabei schrie ich: »Bringt die Kammerjäger!« Aber ich hielt nicht an. Ich wagte es nicht. Ich war die Einzige, die ihn im Blick hatte. Wenn ich ihn aus den Augen verlor, wäre alles umsonst gewesen.
     
    Ich rannte in die Dunkelheit, allein und hinter etwas her, das vielleicht überhaupt kein Zombie war. Nicht gerade meine intelligenteste Aktion, aber er würde mir nicht entkommen. Auf keinen Fall. Er würde nie wieder einer Familie etwas tun. Nicht, wenn ich es verhindern konnte. Jetzt. In dieser Nacht.
     
    Ich lief durch einen Lichtfleck, und er machte die Dunkelheit noch dichter, machte mich kurzzeitig blind. Ich blieb abrupt stehen, damit sich meine Augen schneller gewöhnten.
     
    »Hartnäckige Frau«, nuschelte jemand. Es kam von rechts, war so nah, dass sich die Haare auf meinen Armen aufrichteten.
     
    Ich stand vollkommen still, strapazierte mein peripheres Sehen. Da war sie, eine dunkle Silhouette erhob sich aus den immergrünen Büschen, die sich an die Hausecke schmiegten. Sie erhob sich zu voller Größe, aber sie griff nicht an. Wenn sie mich haben wollte, würde sie mich kriegen, ehe ich mich noch umgedreht und geschossen hätte. Ich hatte sie in Bewegung gesehen. Ich wusste, ich war tot.
     
    »Ssie ssind nicht wie die anderen.« Die Stimme zischte, als würden Teile des Mundes fehlen, darum setzte sie große Anstrengung darein, die Worte zu formen. Die Stimme eines feinen Herrn, vom Grab verwest.
     
    Ich drehte mich zu ihm herum, ganz langsam. »Legen Sie mich zur Ruhe.«
     
    Ich hatte den Kopf so weit gedreht, dass ich ein wenig von ihm sehen konnte. Ich kann nachts besser sehen als andere. Und das Straßenlicht machte es leichter.
     
    Seine Haut war gelblich weiß. Sie klebte wie halb geschmolzenes Wachs an den Schädelknochen. Aber die Augen, sie waren nicht verwest. Sie brannten auf mich nieder mit einem Leuchten, das nicht von gewöhnlichen Augen kam.
     
     
     
    »Zur Ruhe legen, wo?«, fragte ich. »In mein Grab«, sagte er. Seine Lippen taten es nicht mehr richtig, es war nicht mehr genug Fleisch vorhanden. Ich wurde geblendet. Der Zombie schrie auf, bedeckte sein Gesicht. Ich sah nicht das Geringste. Er prallte mit voller Wucht gegen mich. Ich drückte blind ab. Ich meinte, ein Grunzen zu hören, als der Schuss traf. Ich feuerte noch einmal mit einer Hand und schützte meinen Hals mit dem anderen Arm, während ich halb geblendet stürzte.
     
     
    Als ich wieder in die blitzlichtgeschwärzte Dunkelheit blinzelte, war ich allein. Ich war unverletzt. Warum? Legen Sie mich zur Ruhe, hatte er gesagt. In mein Grab. Wie konnte er wissen, was ich war? Kaum ein Mensch konnte das spüren. Hexen manchmal, Animatoren immer. Animatoren. Scheiße.
     
    Plötzlich war Dolph bei mir, er hob mich auf die Füße. »Gott, Blake, sind Sie verletzt?« Ich schüttelte den Kopf. »Was zum Teufel war das für ein Licht?« »Eine Halogentaschenlampe.« »Ich wäre fast erblindet.« »Wir mussten etwas sehen, um zu schießen«, sagte er.
     
    Die Polizei war im Dunkeln an uns vorbeigelaufen. Es gab Rufe: »Da ist er!« Dolph und ich und die blöde taghelle Taschenlampe blieben zurück, als die Jagd fröhlich weiter ging.
     
    »Er hat mit mir gesprochen, Dolph«, sagte ich. »Was meinen Sie, er hat mit Ihnen gesprochen?« »Er bat mich, ihn in seinem Grab zur Ruhe zu legen.« Dabei starrte ich zu ihm auf und fragte mich, ob mein Gesicht so blass war wie Kis und ob meine Augen auch so groß und schwarz waren. Warum hatte ich mich nicht gefürchtet?
     
    »Er ist alt, wenigstens hundert Jahre. War irgendein Voodootyp. Darum ist es schief gegangen. Darum hatte Peter Burke keine Kontrolle über ihn.« »Woher wissen Sie das alles? Hat er es Ihnen gesagt?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich konnte das Alter nach dem Aussehen beurteilen. Er hat mich als jemanden erkannt, der ihn zur Ruhe betten kann. Nur eine Hexe oder ein Animator kann das erkennen. Ich setze auf einen Animator.«
     
    »Ändert das unseren Plan?«, fragte er. Ich blickte ihn an. »Wie viele Leute hat er ermordet?« Ich

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