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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sah sie an und kämpfte darum, dass mein Blick nicht abschweifte. Der Schock setzte ein. Normalerweise bin ich härter im Nehmen, aber, Mann, jeder hat mal einen schlechten Tag.
     
    »Das ist nicht mein Blut. Ich habe eine Bisswunde an der Schulter, das ist alles.«
     
    Sie sah mich an, als würde sie mir nicht glauben. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Da sind Sie über und über voll Blut, und die meisten Leute denken, es muss Ihr eigenes sein. Sie bedenken einfach nicht, dass sie es mit einem stahlharten Vampirtöter und Animator zu tun haben.
     
    Die Tränen kamen wieder, stachen hinter meinen Augen. Da war Blut auf allen meinen Pinguinen. Teppich und Wände waren mir völlig schnuppe. Die konnten ersetzt werden, aber ich hatte die verdammten Stofftiere jahrelang gesammelt. Ich ließ mich von den Sanitätern wegbringen. Die Tränen rannen mir über die Wangen. Ich weinte nicht, mir tränten nur die Augen. Mir tränten die Augen, weil überall auf meinen Spielsachen Zombiefetzen waren. Jesus.
     
    17
     
    Ich war an genügend Tatorten gewesen, um zu wissen, was mich erwartete. Es war wie ein Stück, das ich zu oft gesehen hatte. Ich könnte Ihnen jeden Auftritt und jeden Abgang und die meisten Textzeilen aufsagen. Aber dieses hier war anders. Dies war meine Wohnung.
     
    Es war albern, gekränkt zu sein, weil Dominga Salvador mich in meiner Wohnung angegriffen hatte. Es war dumm, aber so war es. Sie hatte gegen eine Regel verstoßen. Eine, von der ich noch gar nicht gewusst hatte, dass sie bei mir galt. Du sollst den Guten nicht in seinem Hause angreifen. Scheiße.
     
    Ich würde ihre Haut an einen Baum nageln. jawohl. Ich und welche Armee? Vielleicht ich und die Polizei.
     
    Die Wohnzimmervorhänge bauschten sich im warmen Wind. Die Scheibe war durch Schüsse zu Bruch gegangen. Ich war froh, dass ich gerade erst einen Zweijahresmietvertrag unterschrieben hatte. Wenigstens konnten sie mich nicht rauswerfen.
     
    Dolph saß mir in der kleinen Küche gegenüber. Der Tisch und die beiden Stühle kamen mir winzig vor, seit er hier saß. Er füllte die ganze Küche aus. Vielleicht fühlte ich mich heute Abend aber auch einfach nur klein. Oder war es Morgen?
     
    Ich blickte auf die Uhr. Auf dem Ziffernblatt prangte ein dunkler, schmieriger Fleck. Ich konnte die Zeit nicht ablesen. Ich würde ihn abkratzen müssen. Ich steckte den Arm wieder unter die Decke, die die Sanitäter mir gegeben hatten. Meine Haut fühlte sich kälter an, als sie hätte sein sollen. Selbst Rachegedanken konnten mich nicht wärmen. Später, später würde mir warm werden. Später würde ich richtig wütend werden. Im Augenblick war ich einfach nur froh, am Leben zu sein.
     
    »Also, Anita, was ist passiert?«
     
    Ich schielte zum Wohnzimmer hinüber. Es war beinahe aufgeräumt. Die Leichen waren hinausgebracht worden. Man hatte nichts weniger getan, als sie auf der Straße zu Asche zu verbrennen. Unterhaltung für die ganze Nachbarschaft. Ein Familienspaß.
     
    »Darf ich mich umziehen, bevor ich eine Aussage mache, bitte?« Er sah mich eine Sekunde lang an, dann nickte er. »Prima.« Ich raffte die Decke um mich zusammen und stand auf. Wollte nicht versehentlich auf den Saum treten. Für den Abend hatte ich mich genug blamiert.
     
    »Verwahren Sie das T-Shirt als Beweisstück«, rief Dolph. »Klarer Fall«, sagte ich, ohne mich umzudrehen.
     
    Über die schlimmsten Flecke hatten sie Laken geworfen, damit sie das Blut nicht durch das ganze Haus trugen. Nett. Das Schlafzimmer stank nach Verwesung, nach sich zersetzendem Blut, nach altem Tod. Gott. Ich würde in der nächsten Nach( keinesfalls in diesem Zimmer schlafen können. Selbst ich hatte Grenzen.
     
    Was ich wollte, war duschen, aber ich glaubte nicht, dass Dolph so lange warten würde. Ich entschied mich für ein Paar Jeans, Socken und ein sauberes T-Shirt. Ich trug alles zusammen ins Badezimmer. Bei geschlossener Tür war der Gestank nur noch schwach. Das Bad sah aus, als sei es meins. Hier gab es keine Katastrophen.
     
    Ich ließ die Decke samt T-Shirt auf den Boden fallen. Auf meiner Schulter klebte ein wulstiger Verband, wo der Zombie mich gebissen hatte. Ich hatte Glück gehabt, dass er mir kein Fleisch herausgerissen hatte. Die Sanitäter hatten mir zu einer Tetanusspritze geraten. Durch den Biss eines Zombies wird man kein Zombie, eher sind Infektionen eine Gefahr, und die Tetanusauffrischung ist eine Vorsichtsmaßnahme.
     
    An Armen und Beinen hatte ich trockene

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