Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
versteckten sich an den entlegensten Plätzen.
     
    Die Gerichtsmedizinerin hatte verfügt, dass jeder Zombie wirklich tot zu sein hatte, ehe man ihn brachte. Das Ambulanzteam und die Labortechniker waren ganz ihrer Meinung. Ich verstand sie gut, wusste aber, dass Feuer die Beweise vernichtete. Eine schwierige Wahl.
    Ich stand abseits in meinem Wohnzimmer. In dem Gewühl hatten sie mich völlig vergessen. Schön, mir war auch nicht danach, weiter mit Zombies zu ringen. Mir fiel zum ersten Mal auf, dass ich nichts weiter als ein weites T-Shirt und einen Slip anhatte. Das T-Shirt klebte mir am Körper, es starrte vor Blut. Ich ging zum Schlafzimmer hinüber. Ich glaube, ich wollte mir eine lange Hose holen. Der Anblick des Fußbodens hielt mich auf.
     
    Der erste Zombie war wie ein gliederloses Insekt. Er konnte sich nicht voran bewegen, aber er versuchte es. Der blutige Rumpf wollte noch immer seinen Befehl ausführen. Mich töten.
     
    Dominga Salvador hatte die Absicht, mich umzubringen. Zwei Zombies, einer noch fast unversehrt. Sie hatte mich tatsächlich umbringen wollen. Dieser Gedanke jagte mir durch den Kopf wie ein Werbejingle. Wir hatten einander gedroht, aber warum dieser Grad von Gewalt? Warum mich umbringen? Ich konnte ihr Tun auf legalem Wege nicht beenden. Das wusste sie. Warum also einen so ernsthaften Anschlag auf mich verüben?
     
    Vielleicht weil sie etwas zu verbergen hatte? Dominga hatte ihr Wort gegeben, dass sie den Killerzombie nicht beschworen hatte, aber vielleicht galt ihr Wort überhaupt nichts. Das war die einzig mögliche Antwort. Sie hatte etwas mit dem Killerzombie zu tun. Hatte sie ihn beschworen? Oder wusste sie, wer es getan hatte? Nein. Sie hatte die Bestie erweckt. Warum versuchte sie sonst, mich schon in der folgenden Nacht umzubringen? Das war ein zu bedeutender Zufall. Dominga Salvador hatte einen Toten erweckt, und der war ihr entkommen. Das war es. Bösartig war sie, aber nicht geisteskrank. Sie würde keinen Killerzombie beschwören und ihn dann laufen lassen. Die Königin des Voodoo hatte äuf ganzer Linie versagt. Das kotzte sie an, mehr als sonst etwas, mehr als eine Mordanklage. Sie konnte es sich nicht leisten, dass ihr Ruf dermaßen beschädigt wurde.
     
    Ich blickte an den blutigen, stinkenden Überresten vorbei ins Schlafzimmer. Meine Stoffpinguine waren mit Blut und Schlimmerem besudelt. Würde meine leidgeprüfte Reinigung sie sauber kriegen? An meinen Klamotten leisteten sie ganze Arbeit.
     
    Glazer-Munition ging nicht durch Wände. Das war ein weiterer Grund, weshalb ich sie schätzte. Meine Nachbarn wurden nicht nebenbei zusammengeschossen. Die Kugeln der Polizei hatten sich in die Schlafzimmerwände gebohrt. Überall waren hübsche runde Löcher.
     
    Noch nie hatte mich jemand zu Hause angegriffen, nicht so. Dagegen sollte es ein Gesetz geben. Im eigenen Bett sollte man sicher sein. Ich weiß, ich weiß. Die Bösen kennen kein Gesetz. Darum sind sie ja die Bösen.
     
    Ich wusste, wer den Zombie beschworen hatte. Ich brauchte es nur noch zu beweisen. Überall war Blut. Blut und Schlimmeres. An den Gestank war ich schon fast gewöhnt. Gott. Es stank wirklich. Das ganze Apartment stank. In meiner Wohnung ist fast alles weiß, Wände, Teppich, Sofa, Sessel. Das hebt die Flecke so hübsch hervor, wie frische Wunden. Die Löcher in den Wänden und die gesprungene Gipsleiste brachten das Blut richtig gut zur Geltung.
     
    Das Apartment war ruiniert. Ich würde beweisen, dass Dominga das getan hatte, dann konnte ich es ihr, wenn ich Glück hatte, mit gleicher Münze heimzahlen.
     
    »Rache ist süß«, flüsterte ich zu niemand Bestimmtem. Hinten im Rachen fingen Tränen an zu brennen. Ich wollte nicht weinen, aber in meiner Kehle kitzelte auch ein Schrei. Weinen oder schreien. Weinen erschien mir besser.
     
    Die Sanitäter kamen. Unter ihnen war eine kleine Schwarze in meinem Alter. »Komm, Schätzchen, wir müssen dich mal anschauen.« Ihre Stimme war gütig, und sie dirigierte mich von dem Gemetzel fort. Ich nahm es ihr nicht einmal übel, dass sie mich Schätzchen nannte.
     
    Ich wollte jetzt sehr gern bei jemandem auf den Schoß klettern und getröstet werden. Ich brauchte das dringend. Ich würde es nicht bekommen.
     
    »Schätzchen, wir müssen sehen, wie schlimm du blutest, bevor wir dich zum Krankenwagen runterbringen.« Ich schüttelte den Kopf. Meine Stimme kam aus weiter Ferne, sie klang unbeteiligt. »Das ist nicht mein Blut.« »Was?«
     
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher