Anita Blake 02 - Bllutroter Mond
begann, in die Kanne zu tropfen, und bis ich fertig war, hatte der wunderbare Duft, den Kaffee immer verbreitet, das ganze Apartment durchzogen.
»Sie nehmen also an, dass Dominga Salvador unser Zornbieerwecker ist?«, sagte Dolph. »Ja.«
Er musterte mich über den kleinen Tisch hinweg. Sein Blick war sehr ernst. »Können Sie das beweisen?« »Nein.«
Er holte tief Luft und schloss für einen Moment die Augen. »Klasse, einfach Klasse.«
»Riecht, als wäre der Kaffee fertig«, fand Zerbrowski. Er saß auf dem Boden, mit dem Rücken an die Türzarge gelehnt.
Ich stand auf und goss Kaffee ein. »Wenn Sie Zucker oder Sahne möchten, bedienen Sie sich.« Ich stellte die Sahne, echte Sahne, zusammen mit der Zuckerdose auf den Küchenschrank. Zerbrowski nahm viel Zucker und einen Spritzer Sahne. Dolph stand auf Schwarz. Ich trank ihn meistens auch so. Heute nahm ich ihn mit Sahne und Zucker. Richtige Sahne in richtigem Kaffee. Wunderbar!
»Wenn wir Sie in Domingas Haus reinbrächten, könnten Sie dann Beweise beschaffen?«, fragte Dolph.
»Beweise für alles Mögliche, sicher, aber dafür, dass sie den Killerzombie erweckt hat ...« Ich schüttelte den Kopf. »Wenn Sie es getan hat, und er ist ihr entkommen, dann will sie nicht damit in Verbindung gebracht werden. Sie wird alle Beweise vernichtet haben, allein, um ihren Ruf zu wahren.«
»Ich will sie dafür drankriegen«, sagte Dolph. »Ich auch.« »Sie könnte auch noch einmal versuchen, Sie umzubringen«, warf Zerbrowski von der Tür herein. Er pustete auf seinen Kaffee.
»Durchaus«, sagte ich. »Sie meinen, sie wird es wieder versuchen?«, fragte Dolph. »Wahrscheinlich. Wie zum Teufel können zwei Zombies in meine Wohnung eindringen?« »Jemand hat das Schloss geknackt«, antwortete Dolph. »Könnte es der Zombie ...«
»Nein. Ein Zombie würde die Tür aus den Angeln reißen und sich nicht die Zeit nehmen, ein Schloss zu knacken. Nicht einmal, wenn er die nötige Feinmotorik hätte.« »Also hat jemand mit dieser Fähigkeit die Tür geöffnet und sie hereingelassen«, grübelte Dolph. »Scheint so«, sagte ich. »Irgendeine Ahnung dazu?«
»Ich würde auf einen ihrer Leibwächter setzen. Ihr Enkel Antonio oder vielleicht Enzo. Ein großer Kerl in den Vierzigern, der ihr persönlicher Beschützer zu sein scheint. Ich weiß nicht, ob einer von den beiden solche Fähigkeiten hat, aber tun würden sie es. Ich würde eher sagen Enzo, nicht Antonio.«
»Warum ihn streichen?« »Wenn Tony die Zombies hereingelassen hätte, wäre er geblieben, um zuzusehen.« »Sicher?«
Ich zuckte die Achseln. »Das würde zu ihm passen. Enzo würde seinen Auftrag erledigen und wieder gehen. Er hält sich an Befehle. Der Enkel nicht.«
Dolph nickte. »Es gibt eine Menge Druck von oben wegen der Lösung des Falles. Ich denke, ich kann innerhalb von achtundvierzig Stunden einen Durchsuchungsbefehl besorgen.«
»Zwei Tage sind eine lange Zeit, Dolph.« »Zwei Tage ohne einen einzigen Beweis, Anita. Außer Ihrer Aussage. Ich hänge mich damit sehr weit aus dem Fenster.«
»Sie ist irgendwie darin verwickelt, Dolph. Ich weiß nicht, warum, und ich weiß nicht, wie sie die Kontrolle über den Zombie hat verlieren können, aber sie hat damit zu tun.«
»Ich beschaffe die Vollmacht«, versprach er. »Einer von den Brüdern in Blau sagt, Sie hätten behauptet, ein Cop zu sein«, sagte Zerbrowski. »Ich habe gesagt, ich gehörte zu Ihrer Einheit. Ich habe nicht gesagt, ich sei ein Cop.«
Zerbrowski grinste. »So, so.« »Sind Sie heute Nacht hier sicher?«, fragte Dolph.
»Ich glaube schon. Die Señora möchte nicht auf der falschen Seite des Gesetzes landen. Abtrünnige Hexen werden wie Vampire behandelt. Das heißt automatisch Todesstrafe. « »Weil die Leute zu viel Angst vor ihnen haben«, meinte Dolph. »Weil es Hexen gibt, die durch die Gitterstäbe schlüpfen können.« »Und was kann so eine Voodookönigin?«, fragte Zerbrowski.
»Das will ich gar nicht wissen«, sagte ich kopfschüttelnd.
»Wir gehen jetzt lieber und lassen Sie ein bisschen schlafen«, schloss Dolph. Er ließ seine leere Tasse auf dem Tisch stehen. Zerbrowski hatte noch nicht ausgetrunken, aber er stellte seine auf den Küchenschrank und folgte Dolph nach draußen.
Ich geleitete sie zur Tür. »Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn ich den Durchsuchungsbefehl habe«, sagte Dolph. »Könnten Sie es arrangieren, dass ich mir
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