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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Mustermann das Bein wegschießen, nur weil er auf Sie geschossen hat. Eigentlich sollen Sie Leute nicht töten, nur weil die Ihnen an den Kragen wollen. Klar?
     
    Darum hatten sie normale Munition, vielleicht mit ein bisschen Silber beschichtet, damit die Pille besser rutscht, aber keine, die einen Zombie aufhält. Sie gaben sich gegenseitig Deckung. Einer lud nach, während der andere feuerte. Der Zombie wankte weiter voran. Mit dem einen ausgestreckten Arm tastete er suchend. Nach mir. Scheiße.
     
    »In meiner Pistole ist Glazer-Munition«, sagte ich. »Nehmen Sie die.« Der ältere Polizist antwortete: »Brady, ich habe dir gesagt, du sollst sie rausbringen.« »Du brauchtest Hilfe«, sagte Brady. »Bring die verdammte Zivilistin raus.« Zivilistin? Ich?
     
    Brady erwiderte nichts mehr. Er zog sich in meine Richtung zurück, zielte mit der Waffe, ohne zu schießen. »Kommen Sie, Miss, wir müssen hier weg.« »Geben Sie mir meine Pistole.«
     
    Er sah mich an und schüttelte den Kopf.
     
    »Ich gehöre zum Regional Preternatural Investigation Team.« Was der Wahrheit entsprach. Ich hoffte, er würde mich für eine Polizistin halten, was nicht der Wahrheit entsprach. Er war noch jung. Es klappte. Er händigte mir die Browning aus. »Danke.« Ich stellte mich an die Seite des Älteren. »Ich gehöre zum Spukkommando.«
     
    Er sah mich von der Seite an, seine Waffe zielte dabei auf die anrückende Leiche. »Dann unternehmen Sie etwas.« Jemand hatte das Licht im Wohnzimmer eingeschaltet.
     
    Der Zombie ging hinaus, da gerade niemand auf ihn schoss. Er bewegte sich wie ein Mann, der zielstrebig eine Straße entlanggeht, abgesehen davon, dass er keinen Kopf und nur einen Arm hatte. Sein Gang war beschwingt. Vielleicht spürte er, dass ich in der Nähe war.
     
    Dieser Zombie war in einem besseren Zustand als der andere. Ich könnte ihn verstümmeln, aber nicht kampfunfähig machen. Ich verlegte mich aufs Verstümmeln. Ich feuerte eine dritte Kugel in das linke Bein, das ich schon vorher verwundet hatte. Ich hatte mehr Zeit zu zielen und traf genau.
     
    Das Bein brach unter ihm ein. Mit dem einen Arm zog er sich vorwärts, während er sich mit dem einen Bein vom Teppich abstieß. Er bewegte sich auf dem letzten Bein. Ich musste lächeln, dann lachen, aber es blieb mir im Hals stecken. Ich ging um die Couch herum. Ich wollte kein weiteres Missgeschick erleben, nachdem ich gesehen hatte, was er seinem eigenen Körper angetan hatte. Ich wollte keine zerquetschten Glieder.
     
    Ich kam von hinten an ihn heran, und er kroch schneller auf mich zu, als ihm zuzutrauen war. Für das zweite Bein genügten zwei Schüsse. Ich konnte mich nicht besinnen, wie viel Schuss ich verbraucht hatte. Blieb mir noch einer oder zwei? Oder keiner?
     
    Ich kam mir vor wie Dirty Harry, nur dass es diesem Blödmann hier egal war, wie viele Kugeln ich noch übrig hatte. Die Toten kann man nicht so leicht ins Bockshorn jagen. Er schob sich mit seinen Beinstummeln weiter über den Teppich. Die eine Hand. Ich feuerte aus kürzester Entfernung, und die Hand explodierte auf dem weißen Teppich. Der Zombie kroch weiter, indem er sich mit dem Stumpf abstieß.
     
    Ich drückte ab, und es klickte nur. Scheiße. »Munition alle«, sagte ich. Ich entfernte mich rückwärts, der Zombie folgte mir.
     
    Der ältere Polizist packte ihn an den Beinen und wollte ihn zurückziehen. Ein Bein rutschte langsam aus der Hose und wand sich frei in seiner Hand. »Mist!« Er ließ das Bein fallen. Es zappelte wie eine Schlange mit gebrochenem Rückgrat.
     
    Ich starrte auf die noch immer zielstrebige Leiche. Sie strebte in meine Richtung, wenn auch mit wenig Erfolg. Der Polizist hielt sie an einem Bein fest. Aber der Zombie gab nicht auf. Er würde nicht aufgeben, bis man ihn einäscherte oder Dominga Salvador den Befehl änderte.
     
    Es kamen einige uniformierte Polizisten zur Tür herein. Wie die Geier fielen sie über den zerlegten Zombie her. Er bäumte sich auf und kämpfte. Kämpfte darum, sich zu befreien und seine Mission zu beenden. Mich zu töten. Es waren genügend Polizisten da, um ihn zu bändigen. Sie würden ihn festhalten, bis die Laborleute eintrafen. Die würden tun, was sie vor Ort erledigen konnten. Dann würde der Zombie von einem Kammerjägerteam eingeäschert werden. Man hatte auch schon versucht, Zombies zum Leichenschauhaus zu schaffen und für Untersuchungen dort zu behalten, aber selbst die kleinsten Stücke versuchten zu fliehen und

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