Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Händen. Der tote Arm wehrte sich, als wäre er noch mit dem Zombiegehirn verbunden. Ich schoss zweimal kurz hintereinander. Der Zombie taumelte, sein linkes Bein brach ein, aber es war zu spät. Er war zu nah gewesen. Als er stürzte, riss er mich mit.
     
    Wir landeten auf dem Boden mit mir zuunterst. Es gelang mir, die Browning hochzuhalten, sodass ich Arm und Pistole frei, hatte. Sein Gewicht nagelte mich fest, daran konnte ich' nichts ändern. Auf seinen Lippen glänzte Blut. Ich feuerte einfach und schloss dabei die Augen. Nicht etwa, weil ich nichts sehen wollte, sondern um meine Augen vor Knochensplittern zu schützen.
     
    Als ich wieder hinsah, war der Kopf bis auf einen schmalen Rand nackten Kieferknochens und ein Stück Schädel verschwunden. Die verbliebene Hand krabbelte meinem Hals entgegen. Die Hand, die sich an meinen Arm geklammerte hatte, half ihrem einstigen Körper. Ich konnte die Pistole nicht in den richtigen Winkel bringen.
     
    Ich hörte etwas Schweres auf mich zukriechen. Ich riskierte einen Blick, bog den Kopf nach hinten und sah den anderen Zombie auf mich zukommen. Sein Mund, das Einzige, womit er mir noch etwas ausrichten konnte, war weit aufgerissen.
     
    Ich schrie auf und wandte mich wieder dem zu, der auf mir lag. Die Hand spürte ich bereits am Hals. Ich zog sie dort weg und gab ihr den alten Arm zu fassen. Sie packte zu. Ohne Gehirn war sie nicht mehr besonders clever. Ich merkte, wie die Finger an meinem Arm locker ließen. Ein Zittern durchlief den dazugehörigen Arm. Blut spritzte hervor wie Saft aus einer reifen Melone. Die Finger bewegten sich wie im Krampf und lösten sich von mir. Der Zombie zerquetschte sich den eigenen Arm, bis der Knochen knackend brach.
     
    Die Kriechgeräusche hinter mir wurden dichter. »Gott!« »Polizei! Kommen Sie mir erhobenen Händen raus!« Eine laute Männerstimme aus dem Flur.Zum Teufel mit dem Cool- und Autarksein. »Helfen Sie mir!« »Miss, was ist los da drinnen?«
     
    Das Kriechgeräusch war fast bei mir angekommen. Ich bog den Kopf und sah mich Nase an Nase mit dem ersten Zombie. Ich schob ihm die Pistole in den offenen Mund. Seine Zähne kratzten über den Lauf. Ich drückte ab.
     
    Der Polizist zeichnete sich plötzlich dunkel im Türrahmen ab. Von meiner Position aus war er riesig. Lockige braune Haare, die ein wenig ergraut waren, Schnurrbart, Pistole in der Hand. »Jesus«, sagte er.
    Der zweite Zombie ließ seinen zerquetschten Arm fallen und langte erneut nach mir. Der Polizist nahm den Zombie mit festem Griff am Gürtel und hob ihm mit einer Hand hoch. »Verschwinden Sie hier«, befahl er.
     
    Sein Partner kam herein, aber ich ließ ihm keine Zeit. Ich kroch unter der halb angehobenen Leiche hervor und hastete auf allen vieren ins Wohnzimmer. Man brauchte mich nicht zweimal zu bitten. Der Partner half mir auf die Beine, indem er meinen Arm stützte. Es war der rechte, und so kam die Browning in sein Blickfeld.
     
    Normalerweise sorgt der Polizist als Allererstes dafür, dass man die Waffe fallen lässt. In solchen Situationen kann man nicht unterscheiden, wer die Guten und wer die Bösen sind. Wer eine Waffe hält, ist der Böse, bis das Gegenteil bewiesen ist. Der Unschuldsverdacht haut in der Praxis nicht hin.
     
    Er nahm mir die Pistole aus der Hand. Ich ließ ihn. Ich kannte die Ausbildung.
     
    Hinter uns fiel ein Schuss. Ich fuhr zusammen und der Polizist auch. Er war etwa in meinem Alter, aber im Augenblick fühlte ich mich eine Million Jahre älter. Wir drehten uns um und sahen seinen Kollegen in den Zombie schießen. Der hatte sich ihm entwunden und stand wieder auf den Beinen. Die Schüsse ließen ihn taumeln, hielten ihn aber nicht auf.
     
    »Komm hierher, Brady«, rief der Polizist. Der junge Kollege neben mir zog seine Waffe und bewegte sich vorwärts. Mit einem Blick auf mich zögerte er.
     
    »Helfen Sie ihm«, sagte ich.
     
    Er nickte und begann, auf den Zombie zu feuern. Die Schüsse klangen wie Donnerschläge. Sie hallten im Zimmer, bis mir die Ohren klingelten und es überwältigend nach Pulverdampf roch. An den Wänden erblühten die Einschusslöcher. Der Zombie wankte in meine Richtung. Die Polizisten waren ihm allenfalls lästig.
     
    Das Problem der Polizei ist, dass sie nicht einfach Glazer-Munition laden darf. Die meisten Polizisten haben mit dem Übernatürlichen nicht so oft zu tun wie ich. Meistens jagen sie menschliche Ganoven. Die herrschenden Kräfte missbilligen es, wenn Sie Markus

Weitere Kostenlose Bücher