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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Vampir?«
     
    »Sie sind der Fachmann für Untote. Darum sollen Sie sich die Sache mal ansehen.«
     
    »In Ordnung, nennen Sie mir die Adresse, und ich bin gleich da.« Da lag ein Notizblock aus blassrosa Papier mit kleinen Herzchen. Der Kuli hatte einen Plastikamor am Ende. »St. Charles, ich bin keine fünfzehn Minuten von Ihnen entfernt.«
     
    »Gut.« Er hängte ein.
     
    »Auf Wiedersehen, Dolph.« Ich sagte es ins Leere, um mich überlegen zu fühlen. Ich ging zurück in das kleine Zimmer und zog mich um.
     
    Am Vormittag hatte man mir eine Million Dollar für einen Mord und eine Totenerweckung angeboten. Danach ab ins Brautgeschäft zur letzten Anprobe. Jetzt zum Tatort eines Mordfalls. Ein schmutziger, hatte Dolph gesagt. Anscheinend sollte das ein ereignisreicher Nachmittag werden.
     
    3
     
    Schmutzig hatte Dolph es genannt. Ein Meister der Untertreibung. Überall war Blut, es war auf die weißen Wände gespritzt, als hätte jemand einen Eimer Farbe geworfen. Es gab eine helle Couch mit einem goldgelbbraunen Blumenmuster. Sie verschwand fast ganz unter einem Laken. Das Laken war rot. Die blitzsauberen Fenster warfen einen hellen rechteckigen Lichtfleck. In der Sonne leuchtete das Blut kirschrot.
     
    Frisches Blut ist in Wirklichkeit heller, als man es im Fernsehen oder im Kino sieht. In großen Mengen. Echtes Blut hat ein grelles Feuerwehrrot, wenn es viel ist, aber ein dunkleres Rot macht sich auf der Leinwand besser. So viel zum Realismus.
     
    Nur frisches Blut ist rot, wirklich rot. Dieses Blut war alt, aber ein Trick der Sommersonne machte es frisch und leuchtend. Ich schluckte mühsam und atmete tief ein.
     
    »Sie sehen ein bisschen grün aus, Blake«, sagte jemand dicht neben mir.
     
    Ich fuhr zusammen, und Zerbrowski lachte. »Hab ich Sie erschreckt?« »Nein«, log ich.
     
    Detective Zerbrowski war einsfünfundziebzig, hatte lockige schwarze Haare, die schon ein wenig grau wurden, braune Augen und eine dunkle Brille. Sein brauner Anzug war
     
    verknittert; der gelbbraune Schlips hatte einen Fleck, wahrscheinlich vom Mittagessen. Er grinste mich an. Das machte er ständig.
     
    »Hab Sie erwischt, Blake, geben Sie's zu. Wird unsere furchtlose Vampirtöterin sich auf die Opfer übergeben?« »Haben ein bisschen Speck angesetzt, was, Zerbrowski?« »Hach, jetzt bin ich gekränkt«, antwortete er. »Erzählen Sie mir nicht, Sie stehen nicht auf meinen Körper wie ich auf Ihren.« »Hören Sie auf damit, Zerbrowski. Wo ist Dolph?«
     
    »Im großen Schlafzimmer.« Zerbrowski blickte zur gewölbten Decke mit den Oberlichtern. »Ich wünschte, Katie und ich könnten so was bezahlen.«
     
    »Ja, es ist hübsch«, stimmte ich zu. Ich schaute zu der Couch hinüber. Das Laken klebte an dem, was darunter lag, wie eine Serviette auf der Saftlache. Aber irgendetwas stimmte nicht mit den Umrissen. Dann wurde es mir schlagartig klar: Es waren nicht genug Höcker da, um einen kompletten menschlichen Körper zu ergeben. Wer immer darunter lag, ihm fehlten ein paar Teile.
     
    Das Zimmer schwamm gewissermaßen. Ich sah weg und schluckte krampfhaft. Es war Monate her, dass mir an einem Tatort schlecht geworden war. Wenigstens lief die Klimaanlage. Das war gut. Hitze macht den Gestank schlimmer.
     
    »He, Blake, müssen Sie tatsächlich an die frische Luft?« Zerbrowski nahm meinen Arm, als wollte er mich zur Tür bringen.
     
    »Danke, aber mir geht's gut.« Ich sah ihm direkt in die braunen Babyaugen und log. Er wusste, dass ich log. Es ging mir nicht gut, aber ich würde zurechtkommen. Er ließ mich los, trat zur Seite und tippte sich spöttisch an die Stirn. »Ich stehe auf harte Bräute.«
     
    Ich lächelte, ehe ich es verhindern konnte. »Gehen Sie weg, Zerbrowski.«
     
    »Am Ende des Flurs die letzte Tür links. Da finden Sie Dolph.« Er mischte sich unter die Horde Männer. An einem Tatort sind immer mehr Leute, als man braucht, ich meine nicht die Gaffer draußen, sondern die Kollegen in Uniform, in Zivil, die Techniker, den Kerl mit der Videokamera. Es ist immer wie im Bienenstock, hektisch und überfüllt.
     
    Ich fädelte mich hindurch. Die Plastikkarte mit meinem Namen hatte ich an den Kragen meiner marineblauen Jacke geklemmt. Damit die Polizei wusste, dass ich zu ihnen gehörte und mich nicht etwa eingeschlichen hatte. Das machte es auch ungefährlicher, mit einer Waffe durch eine Schar Polizisten zu gehen.
     
    Ich drückte mich an einer Gruppe vorbei, die mitten im Gang wie ein

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